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Alt 18.10.2011, 03:15   #20
Bensaeras
L-Wels Gott
 
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Registriert seit: 17.06.2006
Beiträge: 1.147
Hallo,

zunächst einmal zum Thema "Klopapier":

Auch in Deutschland gibt es einen Trend, bei einer Badsanierung ein WC einzubauen das gänzliche ohne Papier beim "großen Geschäft" auskommt.
Stattdessen wird erst geduscht und danach kommt ein warmer Föhn - in einigen Ländern im fernen Osten längst Standard, bzw. hegt man dort eine Abscheu, sich mit den Händen an den Allerwertesten zu fassen.

Nun zum Thema "generelles Heimtierverbot":

Eine Forderung nach dem einen, also Verbot ohne Wenn und Aber, oder dem anderen, also ohne jede Einschränkung, stellt jeweils ein Extrem dar, welches keine Differenzierungen zu lässt. Extrempositionen resultieren eben gerade häufig daraus, dass zu wenige Perspektiven in Betracht gezogen werden und stattdessen eine fundamentale Position, die wenn tatsächlich verfolgt, im Grunde gar keine Differenzierungen benötigt, eingenommen wird.

Entsprechende Positionierungen kennen häufig nur eine Betrachtungsweise ohne ggf. auf spezifische Situationen reagieren zu können und auch häufig nicht reagieren zu wollen.

Betrachtet mann die aktuelle Situation auf dem deutschen Heimtiermarkt, dann könnte man allerdings feststellen, dass zur Zeit, mit nur wenigen Einschränkungen (Differenzierungen), eine Extremposition eingenommen worden ist. So ist doch aktuell beinahe jedem erlaubt ein Tier seiner Wahl zu halten, ohne dabei bestimmte Anforderungen nachweislich erbringen zu müssen. Beispiele seien: die Aquaristik, die Terraristik (mit wenigen Ausnahmen), der Kleintiermarkt, Hunde- und Katzenhaltung, die Haltung von bestimmten Vogelarten etc..

Vielen Personen ermöglicht die aktuelle Situation ohne Vorkenntnisse in ein entsprechendes Geschäft zu gehen (oder auch ein Kauf von Privat) und viele Tierarten erwerben zu können. In der aktuellen Situation wird also wenig differenziert. Warum so wenig differenziert wird ist nicht einfach zu beantworten. Heutzutage stehen aber häufig monetäre Interessen im Vordergrund oder es haben sich bestimmte Verfahrensweisen eingeschlichen, die nur sehr schwer Veränderungen zugänglich sind. Soweit zur Spekulation. Betrachtet man allerdings ein jedes Lebewesen als ein lebendes System das bestimmte Anforderungen/Bedürfnisse an sein Leben stellt (Umwelt etc.), dann sollte man aus der eigenen Verpflichtung heraus, eben auch ein lebendes System zu sein welches in seinen Bedürfnissen respektiert werden möchte, anderen lebenden Systemen jene auch zugestehen. Das heißt: Halte ich ein Tier XY, habe ich mich vorher zu informieren welche Bedürfnisse/Anforderungen dieses Tier an sein Leben stellt. Nun liegt es in der Art sprachhandelnder Tiere, nur zu schnell die Bedürfnisse anderer Tiere hinter die eigenen zu stellen. Vielmehr sind die sprachhandelnden Tiere beherrscht vom Denken in der Weise: "Das möchte ich haben - lieber heute als morgen!".
Sprachhandelnde Tiere müssen anscheindend, so zeigt es heute das gesellschaftliche Zusammenleben, gemaßregelt werden. So gibt es viele Vorschriften und Gesetze die für die meisten Allgemeingültigkeit und Verbindlichkeit besitzen. Die Gesetze greifen dort, wo das individuelle Gewissen doch vielleicht etwas nachgiebig ist und ermahnen das sprachhandelnde Tier, das so zu verfahren wie gerade vielleicht gewünscht doch nicht so eine gute Idee ist - oder zumindest Konsequenzen zu erwarten sind.

In Bereichen wo solche Einschränkungen nicht oder kaum präsent sind, kann Wildwuchs im Sinne von nicht zu gut heißenden Handlungen (aus subjektiver Sicht, aus Sicht der anderen ist die Handlung legitim) aufkommen.
So kann es sein, dass

- Fische verkauft werden die eigentlich für ein Standardaquarium viel zu groß werden [es gibt immer Gründe warum diese verkauft werden und keine freiwillige Selbstbeschränkung (-> merke: das funktioniert bei sprachhandelnden Tieren gesellschaftlich betrachtet fast nie) stattfindet: günstige Einkaufpreise, schöne Tiere etc...],
- man keinen Nachweis als "Kunde" erbringen muss, dass man sich mit Fischen im Allgemeinen und mit Abläufen im Aquarium auskennt,
- man sich dann auf die Kompetenz der Zoofachverkäufer verlässt,
- diese wiederum auch keinen Nachweis erbringen müssen, dass sie Personen in entsprechendem Maße mit Bezug auf die Heimtierhaltung beraten können,
- diese Fachverkäufer teilweise Arbeitskräfte/Aushilfen sind die auf Basis einer geringfügigen Beschäftigung angestellt sind,
- die Fachverkäufer häufig intern druch bestimmte Interessengruppen geschult werden und sie das hier erlernte Wissen an den Kunden weitergeben,
- die Interessen der Interessengruppen nicht immer kompatibel sind mit den Interessen anderer lebener Systeme,
- viele Aquarianer ihr Hobby, welches sie mit so viel Elan, aber wenig Wissen, begonnen haben, nach wenigen Monaten aufgeben da ihnen die anderen lebenden Systeme ständig wegsterben und der Fachverkäufer, nachdem er schon allerlei Mittel verkauft hat, auch keinen Rat mehr weiß.

Bestimmt wurde bei der beispielhaften Aufzählung vieles vergessen und auch wird die Aufzählung nicht jenen angeprochenen Personen gerecht, die mit viel Sorgfalt und Hingabe ihrer Pflichterfüllung nachkommen.

Trotzdem bin ich am Ende der Meinung, dass wenn immer Menschen mit anderen lebenden Systemen dauerhaften Umgang zur persönlichen Bereicherung haben, sie sich mit deren Bedürnissen auseinander zu setzen haben. Da wie angesprochen, das Gewissen manchmal zu schnell nachgibt, ist es nur gut wenn eine Institution bestimmte Rahmenbedingungen vorschreibt. Solche Rahmenbedingungen sollten eigentlich von allen positiv bewertet werden, bereichern sie einen doch selbst mit Wissen und dienen der Sicherung von Bedürfnissen anderer Tierarten. Denen gerecht zu werden sollte der Anspruch sein, wenigstens dann, wenn man erkennt, dass diese sich im Grunde nicht von einem selbst unterscheiden.

Es bleiben am Ende Worte, denen nachzukommen ich wahrscheinlich selbst nicht immer befähigt bin.

Viele Grüße
Ben
__________________


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