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Alt 22.07.2011, 13:04   #1
Acanthicus
Junger Hupfer
 
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Eine (ganz) neue DATZ!

Hi,


gestern kam Post vom ntv-Verlag. „Oh komisch, eine AMAZONAS, jetzt?“ War mein erster Gedanke, neu gebunden schien sie sogar zu sein und dicker als bisher. Umgedreht und dann kam´s: Eine DATZ, in komplett neuem Design. Ich find es schöner so wie es jetzt aussieht. Die Themenauswahl ist gleich geblieben. Erst mal geht es um Geophagus, dann um Lethrinops, Thema hier ist das Fressverhalten. Salmler gibt es, Meerwasser auch und „Grünzeug“ ist auch vertreten.

Ein Artikel befasst sich auch mit Welsen: „Amazonische Harnischwelse bedrohen Mexikos Süßwasserfische“.


Harnischwelse sind ja schon länger in den verschiedensten Regionen der Welt als Neozoen bekannt. Den Artikel finde ich aber insgesamt weniger gelungen. Irgendwie sind mir da ein paar Sachen aufgefallen.


Ständig ist die Rede von Hypostomus, aber meines Wissens sind die ausgesetzten Tiere alles Liposarcus und Glyptoperichthys. Und im Artikel werden auch keine Hypostomus gezeigt. Die Rede ist aber trotzdem von zwei Hypostomus-Arten, welche bleibt ungeklärt.


Dass die Autoren davon sprechen, dass die Welse „liebevoll gepflegt und womöglich auch nachgezüchtet“ werden zeigt mir irgendwie, dass sie sich nicht sonderlich mit den Welsen auskennen.


Es ist auch die Rede von einer gewissen Salzwassertoleranz. Hier wären Zahlen sehr hilfreich.


Mehrere Tage an Land können sie wohl auch überleben, auch hier wäre eine genauere Angabe gut finde ich. Dass sie an Luft länger überleben, ist bekannt von den vielen Fischern, die diese Welse auf dem Fischmarkt noch lebend verkaufen. Aber mehrere Tage an Land habe ich noch nichts von gehört.


Das Saugmaul von Hypostomus, und denen aus der Pterygoplichthys-Gruppe ist nicht an starke Strömungen angepasst und man findet sie in solchen Gewässergebieten auch nicht.


Hybridisierungen bei Hypostomus werden auch erwähnt. Wer mit wem? Wann und wo?


Vögel sterben oft, wenn sie versuchen die Welse zu fressen. Ist dort wirklich in direktem Zusammenhang von einem großen Vogelsterben etwas bekannt? Zumal die Welse, durch ihr bodengebundenes Leben auch nicht zum Alltagsfutter zählen dürften.



Dann ist noch die Rede von einer Beeinträchtigung der Wasserqualität durch den Höhlenbau. Das kann ich nicht so richtig glauben, die Sedimente setzen sich doch relativ schnell wieder ab und gerade in fließenden Gewässern werden sie abgetragen. In einem See dauert dies natürlich länger, aber ob das schon die Wasserqualität merklich verschlechtert? Das müssten Unmengen an Welsen sein um einen Fluss dieser Ausmaße zu beeinträchtigen.




Dazu sehr interessant: www.plecoinvasion.org
Da gab es auch noch eine Arbeit zum Download, aber ich finde die jetzt natürlich nicht wieder.



lg Daniel


All in all finde ich die neue DATZ ganz schick, gucken wie sie sich macht.
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"L-Welse" : Angehörige der Familie Loricariidae, also auch die ohne L-Nummer(n)!
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