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Alt 30.03.2009, 17:36   #1
pleco22
 
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Original - L-Wels-Erhaltungsprogramm ohne Hybridisierung

Hi,

angeregt von der Hybrid-Diskussion, habe ich mir Gedanken gemacht, wie man es angehen kann, den Bestand dauerhaft und ohne schleichende Hybridisierung zu sichern.



Die Idee:

Das Original-Erhaltungszuchtprogramm für L-Welse. Züchter melden Zuchtgruppen zum Programm an und sichern über detaillierte Angaben zur Herkunft den Fortbestand des Stamms. Interessierte können Tiere aus diesem Programm beziehen und daran teilnehmen. Kern des Programms sind Kriterien (Kodex), die eine Hybridisierung vermeiden helfen.

Hier sind einige Fragen, die ich gerne mit euch diskutieren möchte?

Freiwillige Selbstkontrolle, was soll das?

Wer bei diesem Programm mitmachen will, erklärt sich freiwillig zu einer Selbstkontrolle bereit. Damit erklärt der Züchter öffentlich, das er Hybriden unter seinen Nachzuchten für das Erhaltungszuchtprogramm vermeiden möchte und dafür Maßnahmen getroffen hat.

Wer kann mitmachen?

Jeder, der ein Zuchtgruppe von L-Welsen verfügt, die bestimmte Mindestkriterien für eine hybridenfreie Zucht erfüllen. Diese Gruppe kann der Züchter für das Programm anmelden.

Wie wird das Programm verwaltet?

Grundsätzlich könnte das hier im Forum geschehen, aber es kann auch ein Verein oder Verband dahinterstehen. Wichtig ist nur, dass es ein Prädikat für Nachzuchten gibt, die aus diesem Erhaltungsprogramm stammen. Diese Nachzuchten dienen in erster Linie der Erhaltung, finanzielle Interessen sollten hier zurückstehen. Untereinander sollten die Züchter eher tauschen, als verkaufen. Auch dazu kann das Forum mit ein wenig technischem Tuning helfen.

Was sind die Kriterien für die Teilnahme am Erhaltungszuchtprogramm?

Die Kriterien für Züchter/innen:
- Verwendung von Import-Tieren
- Alle Tiere stammen aus einem Import
- Alle Zuchttiere weisen typische und ähnliche Merkmale auf
- Extreme Unterschiede in Musterung und Körperform innerhalb von Zuchtgruppen wird vermieden
- die Gruppen werden ohne Möglichkeit zur Hybridisierung in Artbecken gepflegt
- Es werden nur gesunde Tiere für die Weiterzucht verwendet
- Die Zuchtgruppe wird mit Anzahl und weiteren Daten (Importeur, Händler, Datum des kaufes) öffentlich angemeldet
- der Züchter führt ein Zuchtbuch und dokumentiert auch Käufer seiner Nachzuchten
- Züchter verzichtet auf Nachkäufe

Was mache ich wenn meine Tiere nicht den Kriterien entsprechen?

Kein Problem, man kann züchten und machen was man will. Über das Erhaltungsprogramm sollen bestehende Zuchtgruppen nicht abgewertet werden, denn dafür gibt es keinen Grund. Aktive Auslese für Zuchtziele, aber auch Kreuzungen gehören zur Aquaristik und ich bin sicher, dass es für dieses Tiere unter Umständen ein viel höheres Interesse. Nicht jeder Aquarianer hat eine Erhaltungszucht als Ziel. Ob gezielte Hybridenzucht nun betrieben wird oder nicht, ist eine andere Frage. Das Erhaltungszuchtprogramm versucht diese nur für sich zu vermeiden.

Was passiert mit den Nachzuchten?

Ziel ist es die Nachzuchten aus diesem Programm zu kontrollieren, damit die Erhaltung funktioniert. Das kann nur geschehen, wenn die Herkunft der Nachzuchten gesichert und nachvollziehbar ist. Deshalb dürfen Nachzuchten aus diesem Programm nur mit Hinweis auf das Zuchtbuch und das Erhaltungsprogramm in verantwortungsvolle Hände weitergegeben werden.

Was habe ich als Züchter/in davon?

Erstmal nicht viel, denn einen finanziellen Anreiz sehe ich hier eher nicht. Allerdings unterstreicht die Teilnahme an diesem Programm die Ernsthaftigkeit der eigenen Tätigkeit. Wenn es ein erfolgreiches Programm wird, hat man als Züchter mit Sicherheit einen Image-Vorteil. Spätestens, wenn man eine Gruppe verloren hat, aber sich über das Programm wieder Ersatz beschaffen kann, lohnt sich das.

Kann man über das Programm Einzeltiere zusammenführen?

Bei einigen Arten ist das mit Sicherheit möglich, bei Hypancistrus wird das eher schwierig. Das sollte von Fall zu Fall entschieden werden. Versprengte Tiere eines Imports könnten aber durchaus wieder zusammengeführt werden. Das Ziel des Erhaltungszuchtprogramms ist es allerdings mit schon bestehenden Gruppen weiter zu züchten.

. . .

Natürlich gibt es noch einen Reihe von weiteren Fragen, aber dafür ist das Forum da . Ich würde mich freuen, wenn sich auf diese Weise, Leute finden, die ihre Gruppe anmelden möchten um den Bestand dieser wunderschönen Tiere langfristig kontrolliert zu sichern. Ich sehe auch kein Problem, vielleicht die Liste des BSSW zu unterstützen, wenn diese sich ein wenig verändert. Ich selbst kann zu diesem Programm L 134, L 129, H. contradens, und vier Hypancistrus-Typen ohne L-Nummer beitragen.

Bin auf eure Ideen gespannt

Grüsse
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