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Alt 01.04.2014, 17:20   #3
Acanthicus
Junger Hupfer
 
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Die drei neuen Arten

Spectracanthicus immaculatus

Diese neu beschriebene Art wird unter anderem anhand folgender Merkmale charakterisiert:
1. Dunkelgrauer Körper, ohne Punkte (vs. Schwarz mit weißen oder gelblichen Punkten)
2. Geringe Zahlanzahl (vs. viele, kleinere Zähne beim Rest)
3. Spitze Schnauze (vs. abgerundete Schnauzenform)

Im paper wird explizit die L-Nummer L 363 genannt, mit der die neue Art identisch sein soll. Jedoch stimmen einige Merkmale nicht mit dem, ehemals als Oligancistrus bekannten Wels überein: Der Körperbau ist flacher, die Augen sind kleiner und die Ausprägung der Odontoden ist deutlicher als von L 363 bekannt. Leider ist L 363 keine häufig gehandelte Form, Vergleichsmaterial ist also eher Mangelware.
Trotzdem handelt es sich bei S. immmaculatus ziemlich sicher um L 269, ein Wels der bisher als Ancistrini sp. betrachtet wurde. Zu Spectracanthicus im engeren Sinne passt L 269 nicht, aber in die nun deutlich variablere Gattung kann man sie ja reinpacken.

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Spectracanthicus tocantinensis

Diese neu beschriebene Art wird unter anderem anhand folgender Merkmale charakterisiert:
1. Kleine, gelbliche Punkte (vs. Keine Punkte bei S. immaculatus und große, weiße Fleckken bei S. zuanoni)
2. Dickere Zähne, und weniger Zähne in der Dentale (vs. S. zuanoni)
Herkunft und Phänotyp sprechen für L 86. Irgendwie erfreulich, dass nicht auch hier einfach S. punctatissimus dran geschrieben wurde.

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Spectracanthicus zuanoni

Diese neu beschriebene Art wird unter anderem anhand folgender Merkmale charakterisiert:
1. Einzigartige Zeichnung
2. Größerer Augendurchmesser
3. Abgerundete Schnauze (vs. S. murinus)

Da muss man nicht viel zu sagen, hierbei handelt es sich um L 20, der mit L 354 gleichgesetzt wird. Der Holotyp misst gute 12 cm, hat eine eher feine und verwaschene Zeichnung und dazu sind deutliche Geschlechtsmerkmale erkennbar. Wenn sich also jemand nicht damit abfinden kann, dass L 20 = L 354 ist, dann sollte er L 354 als neue Art beschreiben. Es gibt einige Unterschiede zwischen den beiden L-Nummern, aber das kann man noch hinnehmen denke ich. Alle genannten Exemplare die der Arbeit zugrunde liegen scheinen unter ca. 13 cm gelegen zu haben, womöglich wurden also gar keine L 354 mit betrachtet.


lg Daniel
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"L-Welse" : Angehörige der Familie Loricariidae, also auch die ohne L-Nummer(n)!

Geändert von Acanthicus (01.04.2014 um 17:24 Uhr).
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