Thema: L066
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Alt 13.08.2006, 22:27   #7
drbluemoon
L-Wels
 
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Erfahrungen mit der Aufzucht meiner L66

Im März diesen Jahres kaufte ich hier vom Marktplatz bei einem Züchter 6 kleine L66 Welse (ca. 4- 4,5cm) . Die Tiere kamen mir, obwohl gut genährt, so klein und zerbrechlich vor ,dass ich mich nicht traute diese in das für sie vorgesehene 200 l Aquarium zu setzen. Nur gut ,dass ich noch ein seit Monaten vor sich her blubberndes 40cm Aquarium mit Mattenfilter für unvorhergesehene Fälle bereitstehen hatte. Ich brachte ,wie mir der Züchter der Tiere empfahl, einige Schieferplatten ein, unter die sich die Tiere auch zurückzogen. Dort wurden sie dann per Spritze mit geschabtem Frostfutter und Futtertabletten gefüttert.
Futter: Rote und schwarze Mückenlarven, Cyclops, Bosmiden, Artemia, Wasserflöhe - später auch Mysis, zerhacktes Muschelfleisch und zerdrückte Blasenschnecken aus dem Aquarium, sowie immer sparsam Flocken und Tablettenfutter
Becken: 100x40x50 cm 200 Liter
Bodengrund: 75% Flusssand, 25% Flusskies
Einrichtung: zwei große Mangrovenwurzeln, Steinplatten, 7 selbst getöpferte Welshöhlen
Bepflanzung: auf den Wurzeln zahlreiche Anubias und Javafarn
Filterung und Umwälzung: Eheim 2226 Außenfilter max 800l/h, Powerhead mit Schwamm als Schnellfilter max 700l/h, Sprudelstein
Wasserwerte: Temp. 28-29 Grad , PH 6,5, GH 6, KH 2, NO2 nn, NO3 0,25mg
Zum No3 Wert ist noch zu sagen, leider kommt bei mir so ein hoher Wert aus der Leitung und ich bin zumindest froh das er durch meine Bemühungen in den Aquarien nicht noch weiter ansteigt. Trotz dieser Werte sind die Tiere ,so denke ich, normal gewachsen und haben heute nach 4 Monaten eine Größe von 7- 7,5cm.
ERGÄNZUNG: JANUAR 2007 EIN JAHR NACH SCHLUPF 9,5-10,5 cm
Natürlich schwimmen die Fische jetzt schon seit einiger Zeit in ihrem 200 l Becken, aber auch dort hatte sich das Verhalten des kleinen Beckens mit der " Burg" aus Schieferplatten fortgesetzt - man wartete unter den Steinplatten auf Futter, selten ist einer bei eingeschaltetem Licht hervorgekommen. Die Schwanzspitzen mehr war nicht zu sehen und selbst bei der abendlichen Fütterung konnte ich lange nachdem das Licht ausgeschaltet war nur gelegentlich mal einen im Mondlicht ( https://www.l-welse.com/forum/showthread.php?t=10511) herum huschen sehen. Nun verwundert einen das als Welshalter nicht allzu sehr es sind ja vornehmlich nachtaktive Tiere und ich hatte die kleinen Burschen ja auch durch meine fürsorglichen Fütterungen am Tage und am Abend mit der Spritze unter den Steinplatten "hervorragend" konditioniert. Warum aus dem Haus gehen wenns Pizzataxi ;-) gibt.
Also stellte ich diese Art der Fütterung ein und gab das Futter Abends einfach so ins Becken, die Burschen hatten sich ohnehin schon gut entwickelt und genügend Reserven um sich daran zu gewöhnen sich ihr Futter selbst zu suchen. Hört sich prima an, war aber ne ganz schöne Überwindung den kleinen das Essen nicht mehr „freihaus“ zu liefern.
Die Überlegungen es den Fischen im Becken etwas "sicherer" zu machen führten dazu das ich die Lichtsteuerung meiner Juwel Aquarium Kombination (geschenkt bekommen) etwas modifizierte, die beiden Röhren der Abdeckung ließen sich zwar am Schalter einzeln schalten aber es war nur ein Stecker als Stromzuleitung für die Zeitschaltuhr vorhanden. Ich entfernte den Schalter und setzte an die Stelle eine spritzwassergeschützte Abzweigdose in der ich die Leitungen so aufsplittet das jede Röhre ihr eigenes Anschlußkabel und Zeitschaltuhr bekam. Nun konnte ich die beiden Leuchtmittel getrennt steuern, morgens und abends nur eine recht schwummerige Grolux Röhre und über Mittag für 6 Stunden "full power" beide Lampen, ich denke mal durch diesen Umbau und auch weil die Schwimmpflanzendecke etwas dichter wurde kamen die Tierchen dann bei der abendlichen Fütterung gelegentlich vereinzelt heraus aber natürlich durfte man dann nicht mit den Augen blinzeln sonst waren sie gleich wieder weg.
Die Wende kam dann mit meinem einwöchigem Urlaub, zur Fütterung hatte ich meinen Bruder eingewiesen, nur konnte und wollte der nicht Abends um 23 Uhr zum Lichtausschalten kommen, statt dessen schaute er nach seiner Arbeit gegen 17:30 bei mir vorbei. Er kontrollierte alles, warf wie ihm aufgetragen dieses und jenes Futter ins Becken und verschwand .
Ich weiss nicht was in dieser Zeit passierte und ich möchte mal bezweifeln das ich, wenn ich da gewesen wäre, die Fütterung am Nachmittag durchgehalten hätte, aber am Tage meiner Heimkunft gegen 17 Uhr durfte ich dann gleich vier meiner sechs Welse vor ihren Höhlen bewundern und die sahen gar nicht mal schlecht aus. Davon konnte ich mich dann auch überzeugen als ich wenig später auf dem Sofa saß und ihnen bei der Futtersuche zuschaute. Diese Futterzeit habe ich dann auch erstmal beibehalten, mittlerweile gibt’s über Tag 1- 2 mal Futter, aber wirklich kleine Mengen, halber Würfel Frostfutter oder ein paar zerdrückte Schnecken und Abends ca eine Stunde vor dem Licht ausschalten dann die große Fütterung mit zB 2 Würfeln Frostfutter und 2-3 Futtertabletten.
Ich denke mal die Tiere haben sich nach Monaten gut eingewöhnt, die Sache mit dem gedämpften Licht sowie der gesunde Appetit der Welse hat dazu geführt das sie nun bei jeder Fütterung sofort hervorkommen und nach fressbarem suchen, dann kann man sich auch ohne weiteres im Zimmer bewegen oder sich ruhig vor das Becken setzen und ihnen zuschauen, nur rasche Bewegungen direkt vor dem Aquarium ,und das ist klar, führen dazu das sie schneller als man sehen kann, womöglich in einer Wolke von Sand und Futter verschwunden sind. Aber dann dauert es meist nur wenige Minuten bevor der erste wieder hervorlinst, sich raustraut und die anderen in Scharen folgen.
Grüße vom Doc

Geändert von drbluemoon (16.01.2007 um 10:33 Uhr).
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