Hi,
einfach köstlich, was man hier so liest

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In all die Bedenken hinsichtlich genetischer Verarmung möchte ich einige Beispiele einbringen, die den Spielraum verdeutlichen.
Zum einen habe ich bei Michael Kempkes einen Guppy-Stamm gesehen, der angeblich seit 90 Jahren rein gezogen wurde. So sahen die Tiere in meinen Augen auch aus - degeneriert.
Zum anderen sollte man aber auch bedenken, daß alle zurzeit in Europa gehaltenen Chinchillas aus einem einzigen Import von 11 (oder waren es 13?) Tieren hervorgegangen sind. Wirklich von Degeneration kann man da IMO nicht sprechen.
Pseudocrenilabrus multicolor multicolor kennt vermutlich fast jeder. Die Art wurde 1903 importiert und beschrieben. Seegers schreibt in einer Arbeit, daß er keine Importe der neueren Zeit kennt, man also fast davon ausgehen kann, daß die 100000en Tiere in Europa auf diesem Import zurückgehen. Wirklich wie die Urväter sehen sie nicht mehr aus - Photos aus dem Jahr 1963 (?) zeigen deutlich farbigere Tiere als das, was heute käuflich zu erwerben ist - aber prinzipiell existiert die Art noch. Trotz 100 Jahren Inzucht.
Damit im Hinterkopf denke ich, sollten wir uns weniger Gedanken machen, ob wir in der ersten Geschwisterverpaarung unbedingt schon wieder mit frischem Blut rückkreuzen müssen...
Die WF/NZ-Problematik kann ich nicht verstehen. Bei den Ls haben wir (zum Glück, und außer einigen wenigen Unverbesserlichen strebt dies auch niemand an) keine Unterscheidung in Wild- und Zuchtformen. Deshalb gibt es auch keine Merkmalsunterscheidung zwischen Wildformen und Zuchtformen, die es zu beachten gäbe. Bei L 201 und L 134 (oder was als diese verkauft wird) würde ich persönlich darauf achten, keine verschiedenen Farbpopulationen zu mixen...
@Elko: Du liest auch noch andere Bücher? *fg*
Gruß, Martin.