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Alt 04.10.2005, 18:10   #24
Baron Ätzmolch
Ich glotz TV!
 
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Zitat:
Zitat von inspector
ich hatte selbst genug Ausfälle zu verzeichnen, die sich erst reduzierten, als die roten Mülas komplett aus dem Futterplan gestrichen wurden. Sezierte Tiere wiesen aufgeschlitzte Darmwände auf - ob dies nun durch Haken, oder Mundwerkzeuge passiert ist mir rel. egal. Wenn ich Risiken minimieren kann, tue ich das -
OK!

Zitat:
- nur weil die roten Mülas besonders billig sind - müssen sie nicht unbedingt das tollste Futter sein.
Erstens mal gibt's da die unterschiedlichsten Qualitäten, wie du sicherlich weißt, wovon "kontrollierte Qualität" regelmäßig teurer ist als die ganzen anderen Futtertiere, und zweitens stellen sie von den Inhaltsstoffen ein tolles Futter dar, mit wertvollen Proteinen, die von den Fischen auch optimal verdaut und verwertet werden können (im Gegensatz zu den Chitinpanzern vieler Kleinkrebse und Zeug und Zauber), und einem guten Protein/Fett-Verhältnis.

Und dann soll's noch Leute geben, die die Viecher tatsächlich noch selbst aus ihnen bekannten Gewässern rausholen bzw. einen Gartenteich und Regentonnen etc. haben, die sie regelmäßig zum "Fang" nutzen, vor allem im Herbst.

Zitat:
Wie Du so schön schreibst sind es Filtrierer, daher weisen sie meist auch eine rel. hohe Schadstoffkonzentration auf. Nach Heinz Bremer leben sie vom Leichenregen aus der produktiven lichtdurchfluteten Oberfläche der Gewässer.
Und laut Bremer speichern sie diese "Schadstoffe" nicht, sondern was da ins Gewicht fällt, ist eher der momentane Darminhalt, der, bei sachgemäßer Behandlung der Tiere (= "Auskoten" lassen) vor dem Einfrieren, keine Rolle mehr spielt, aber da kommt natürlich wieder der von dir erwähnte Preis für die Ware ins Spiel.
Und auch laut Bremer wird bei Verfütterung von "schadstoffhaltigen" Larven das allerwenigste davon im Fettgewebe der Fische angereichert, sondern sofort oder mittelfristig wieder über Kiemen, Niere, Galle und Darm ausgeschieden, so dass wirklich nur Dauer- oder ausschließliche Fütterung mit hochbelasteten Futtertieren zu Schäden bei den Fischen führt.

Außerdem bedeutet, dass sie aus stark organisch belasteten Gewässern kommen, noch lange nicht, dass da auch immer alle möglichen anorganischen Schadstoffe wie Schwermetalle und (sonstige) schädliche Salze drin sein müssen.
Organische Last bedeutet, dass es in erster Linie mal ein nährstoffreiches Milieu ist, in dem sie leben.

Zitat:
Diese Eigenschaft macht sie in meinen Augen nicht unbedingt attraktiver als Futtertiere, da sie ebenso Schadstoffe und Schwermetalle besonders gut speichern.
Mit dem tatsächlich im Körpergewebe "Speichern" widerspricht dir meines Wissens Bremer, s.o.

Zitat:
Ob man dann damit seine Fische füttern möchte, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.
Recht haste!

Zitat:
Rote Mülas und Tubifex sind aus besagten Gründen nicht auf meinem Futterplan - wer sie unbedingt verfüttern möchte, der kann es ja gerne tun - ich lasse es lieber.
Sei dir unbenommen.

Was ich allerdings glaube ist, dass vieles gerade auch bei diesen Futtertierarten entweder schon vergammelt eingefroren wird, oder aber durch Unterbrechen der Kühlkette vergammelt (was auch der ganz einfache Geruchstest oftmals bestätigt, nämlich seinen Riechkolben an die Ware zu halten und zu prüfen), und durch Entwicklung giftiger mikrobieller Stoffwechselprodukte bei Verfütterung an Fische sich diese dann eine Darmentzündung einfangen können, mit zunächst unspezifischen Symptomen, die aber zu ernsthaften Problemen und schließlich zum Tod führen können.

--Michael
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