Mahlzeit!
Die "direkte" Toxizität von Kupferverbindungen hängt in erster Linie mal ganz entscheidend von deren (Wasser-)Löslichkeit ab und damit von pH und Härte.
In hartem Wasser und bei hohem pH-Wert fällt das Kupfer, das in Medikamenten als wasserlösliches Kupfersulfat vorliegt, als unlösliches Kupferhydroxid und Kupfercarbonat aus, ist damit im Wasser nicht mehr nachweisbar und deshalb auch gegen Erreger unwirksam.
Andererseits können in weichem und saurem Wasserr die Kupferionen auch durch natürlich vorhandene sogenannte Chelatbildner (oder auch durch solche aus Wasseraufbereitungsmittel) "unwirksam" gemacht werden, es enstehen dann sog. Komplexverbindungen, Kupfer ist dann praktisch "maskiert".
In beiden Fällen ist das Kupfer jedoch nicht aus dem Becken verschwunden.
Im ersten Fall kann es durchaus sein, dass die Welse ausgefallene Kupferverbindungen, die sich in feinsten Partikeln auf der Oberfläche von Bodengrund, Einrichtungsgegenständen und Pflanzen abgesetzt haben, aufnehmen.
Im zweiten Fall können die Komplexe von Mikroorganismen mit der Zeit abgebaut werden (der Chelatanteil ist organisch), Kupferionen gehen dann u.U. wieder in Lösung.
Die Erfahrung hat wohl gezeigt, dass Kupfer in Medikamneten von Welsen nicht gut vertragen wird.
"Toxisch" ist halt, was nicht mehr ohne Schäden toleriert wird, und das hängt, wie bei allen Wirkstoffen oder Medikamneten, entscheidend von der Menge/Konzentration ab. Genaue Werte bei Kupfer für jede Fischart - Fehlanzeige!
Es gibt m.E. auch keinen Grund, kupferhaltige Medikamnete (noch) zu verwenden. GIbt heutztage 'ne Menge anderes Zeug, was gegen all das wirkt, wo früher Kupfer zum Einsatz kam.
--Michael
Geändert von Baron Ätzmolch (02.10.2005 um 17:46 Uhr).
|