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Alt 06.05.2003, 10:19   #23
Ralf Rombach
Wels
 
Registriert seit: 17.04.2003
Beiträge: 93
Hi,

Zitat:
zur Erkennung von Feinden braucht man aber gute Augen
> Sicher ?

Sicher.


> Eher nicht... da ein Räuber meist um einiges größer ist
> als seine Beute, muss die Sehkraft nicht sehr stark
> sein um ihn rechtzeitig zu erkennen.

Nicht ganz korrekt, schau Dir mal die afrikanischen und südamerikanischen kleinen Salmler an, z.B. Nannostomus oder Neolebias. Oder die größeren räuberischen Fische im Südßwasser, z.B. Crenicichla oder auch Altums. Oder die Panzerwelse als Beispiel, oder, oder, oder.

Wie auch Du schreibst, pauschalieren sollte man nicht, das ist korrekt und ich denke, daß ich das nicht gemacht habe.


> Ich denke sowieso dass das Sehen, so wie wir es
> kennen, es bei den Fischen nicht gibt.

Richtig, sie sehen im Schnitt anders.


> Sie brauchen nicht alle unwichtigen Dinge
> wahrnehmen, nur die wirklich von Bedeutung sind,
> wie Feinde, Partner, Verstecke usw. .

Kleines Beispiel, wie soll ein Nannostomus marginatus denn einen Geschlechtspartner von Nannostomus trifasciatus unterscheiden ? So einfach ist es nicht. Es kommt da sehr stark auf die Lebensraumfunktion und die Ennischung an. Goldfische beispielsweise lassen sich sehr gut auf Farben dressieren. Das ist tendenziell auch ein eher gründelnder Fisch, wieso braucht der denn überhaupt Farbnwahrnehmung und dann noch Dressurfähigkeit ?


> Zum Aufspüren der Nahrung haben die meisten Welse
> bessere Sinne als die Sehkraft.

Korrekt, in aller Regel ist es der Geruchssinn. Dennoch kann man beispielsweise nicht ais langen Barteln der Pimelododidae auf schlechtes Sehen schließen und Geruchsorientierung. Das wäre falsch. Hier haben die Barteln eher mechanorezeptorische Funktion, also Wahrnehmung von Hindernissen im Lebensraum und evtl. sogar ausserhalb des Sichtradius. Dennoch sehen diese als Raubfische gut.


> Oder wie erklärt man sich die zum Teil wirklich klein
> geratenen Augen ?

Oder die zu groß gewordenenen Augen wie bei Geophagus ?


> Selbst der Waller, welcher ein guter Räuber ist, hat
> winzig kleine Augen.

Richtig, gerade er aber orientiert sich überwiegend olfaktorisch und über das Seitenlinienorgan.


> Die Evolution hat uns aber gelehrt dass die
> Körperteile am besten ausgeprägt werden welche am
> nützlichsten sind und ohne die das Lebewesen nur
> schwerlich existieren kann.

Korrekt.


> Ich denke aber Harnischwelse sehen nicht besonders.
> Auch wenn sie eine Menge an Rezeptoren in ihren
> Augen besitzen, könnten diese z.B. nur für die
> Erkennung von Licht und Dunkelheit dienen, wodurch
> sie wiederum die Größe des Irislappens steuern
> können, um die wichtigen Dinge ihrer Umgebung
> wahrzunehmen.

Das ist eben noch die Theorie, so sicher bin ich mir der damals gesehenen enormen Verschaltung scohn auf Netzhautebene nicht. Es kann durchaus tatsächlich mit Restlichtaufhellung zusammenhängen, dann wäre das tatsächliche Sehvermögen in der Schärfe eher gering, es kann aber auch je nach Verschaltung sich um ein Muster der Konturenscharfzeichnung handeln.

Diese Frage wäre wirklich zu klären.

Gruss Ralf
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