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Alt 30.05.2005, 15:49   #3
Rolo
Motzerator
 
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Registriert seit: 11.01.2003
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Zitat:
Zitat von barmann76
P.S. Ich dachte jetzt kommt ein Tipp im Sinne von:" Ich belehre meine Welse in Sachen Kamasutra" oder so
Achsoooo.... das!!!

Dazu muss man erstmal den Begriff Kamasutra auf die Welt der Welse transportieren.. das ist nicht ganz so einfach aufgrund der unterschiedlichen morphologischen Gegebenheiten und der vom menschlichen Verhalten klar abweichenden Verhaltensgrundmuster bei der Paarung.
Zur Stimulanz ist es daher zumindest fragwürdig, ob sich Welse durch die optische Anschauung menschlicher oder auch innerartlicher Praktiken sexuell erregen lassen.... müsste man in langen Versuchsreihen erstmal beweisen. ....aber ich habe zumindest noch nie einen Wels mit einem Fernglas in einer Echinodorus sitzen sehen, der in eine Tonröhre spannt *g* .... Striptease-Shows gibt's bei Welsen auch nicht, da sie bekanntlich kein "auziehbares" Schuppenkleid besitzen... und technische Errungenschaften wie Kameras und Videorekorder sind im gesamten Tierreich unbekannt.

Eine Definition des Sexlebens über die Zahl der beherrschten "Stellungen" ist sogar bei Menschen eigenlich nur in wenigen Minderheits(?)gruppierungen zu finden.... bei sozial und intellektuell Benachteiligten ;-) ...ich erinnere hier nur an das Kompensationsverhalten physisch benachteiligter, geschlechtsreifer Männchen, die sich einen Porsche oder Ferrari kaufen...

Bei Welsen gibt es also nur eine Stellung, das reicht....
Was man daher versuchen könnte, wäre eine künstliche Stimulanz, abgestimmt auf das Paarungsverhalten von ancistrinen Loricariiden. Einen derartigen Versuch, wie ich ihn im Folgenden vorschlagen werde, ist aber wissenschaftliches Neuland, daher habe ich von einer Veröffentlichung in dem Artikel zunächst noch abgesehen, solange keine gesicherten Erkenntnisse über zu erwartende Erfolge vorliegen.
Daher wäre dieses Forum möglicherweise eine geeignete Plattform, um einen Großversuch ins Leben zu rufen, um die Theorie in die Praxis zu transferieren und so die resultierenden Erkenntnisse darüber zu manifestieren.

Unter Einbeziehung der natürlichen Balz- und Ablaichrituale bei Welsen in Gefangenschaft, sowie aus Freilandbeobachtungen bin ich bei meinen Recherchen auf folgenden theoretischen Denkansatz zur Versuchsanordnung und -durchführung gestoßen, um diese natürlichen Verhaltensweisen der Fortpflanzung künstlich und gezielt initiieren zu können...

Man benötigt für den Versuch lediglich zwei Tiere beiderlei Geschlechts und eine geeignete Bruthöhle, wie auch für die "übliche" Zucht im herkömmlichen Sinne.... Die Art und die Wasserparameter sollten in diesem Großversuch bewußt variabel gehalten werden, um eindeutige Aussagen zur Erfolgsquote des Verfahrens an sich treffen zu können.... es kann also jeder hier mitmachen.

Aber nun zur eigentlichen Durchführung des Versuches:
Man bindet einfach die beiden Welse mit einer Schnur oder einem Gummiband bäuchlings aneinander und steckt sie in die Bruthöhle. Das Zittern der Männchen während der Balz- und Laichphase simuliert man (äh... frau?) einfach mit einem Vibrator, den man mehrmals pro Stunde in diese Höhle steckt. Vorsicht, er sollte wasserdicht sein, deswegen der Hinweis an die mitlesenden Männer, die keinen Vibrator besitzen: Bei ersatzweiser Verwendung des Elektrorasierers (*1), diesen unbedingt vorher wasserdicht z.B. in einer Aquarientüte verpacken!!!

Tja, das war's eigentlich auch schon... das Ergebnis muss nun lediglich noch laufend in Intervallen von rund 4-5 Stunden kontrolliert werden. Der Ablaichvorgang kann wenige Stunden oder auch mehrere Tage dauern, dann sollte eigentlich ein Gelege in der Höhle sein. Falls nach 1 Woche noch kein Gelege da ist, sollte der Versuch als gescheitert betrachtet werden und als solcher an mich gemeldet werden.

Sobald das Gelege in der Höhle sichtbar ist, muss das Weibchen entfernt werden. Das Männchen wird zurück in die Höhle zu den Eiern gesteckt. Um zu verhindern, dass durch die Störungen das Gelege vom Männchen aus der Höhle geworfen wird, sollte die Höhle ab diesem Zeitpunkt fest verschlossen werden, z.B. mit einem Korken.

Nach 14 Tagen kann man dann die Jungfische aus der Höhle entfernen und auszählen. Die weitere Aufzucht ist nicht Bestandteil des Versuchs. Bitte nur Daten zu Laichdauer, Gelegegröße, Schlupfzeitraum und Anzahl der Jungfische an mich melden....

Vielen Dank für eure Mitarbeit und viel Erfolg
Rolo



(*1) Bitte nur Eletrorasierer verwenden! Dreiklingen-Naßrasierer sind ersatzweise NICHT geeignet!!!
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