Liebe Leute,
ich möchte auch was zur Diskussion beitragen. Habe allerdings die letzten 3 Seiten nicht komplett gelesen, die Stimmung war mir zu gereizt...
1. Alle Panzerwelse produzieren Gift, allerdings nicht zum aktiven Einsatz, sondern defensiv. Wenn man sich am Pectoralstachel eines C. hastatus sticht, schmerzt das genauso den lieben langen Tag wie bei einem C. sterbai. Leider alles schon persönlich erlebt, oder besser: erlitten.
2. Tierische Gifte sind immer Proteine (Eiweiße). Sicher keine giftigen Gase. Sowas können die nämlich nicht herstellen.
3. Die Sekret- bzw. Giftabsonderung im Streß scheint bei den orangeflossigen Arten besonders stark zu sein. Dies allerdings zu verallgemeinern und zu sagen, man könne Corydoras deshalb nicht in Tüten transportieren oder in der Tüte vergesellschaften, ist etwas übertrieben. Ich habe in meiner Zeit im Zoohandel nie C. aeneus oder C. paleatus oder C. schwartzi oder was sonst noch so zum allgemeinen Angebot gehörte extra verpackt, wenn jemand Fische für sein Gesellschaftsbecken gekauft hat. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, daß jemals jemand wieder gekommen wäre.
4. Zurück zur Anfangsproblematik: De Giftabsonderung im Gesellschaftsbecken wird nicht hoch genug sein, um ganze Bruten Ancistrus oder Sturisoma umzulegen. Die Corydoras sondern im Becken keine Toxine ab, soweit mir bekannt. Sonst könnten wir überhaupt keine Corydoras in Gesellschaft halten. Abgesehen davon glaube ich nicht, daß Larven überhaupt schon giftige Sekrete abgeben können. Das oben geschilderte Problem klingt sehr nach einem Hygieneproblem. Sowohl Sturisoma als auch Ancistrus brauchen als Jungfische relativ sauberes Wasser, Corydoras bevorzugen eher die mulmige Variante. Ich würde jetzt unterstellen, daß durch das viele Futter für die Corydoras einfach die Wasserqualität nicht paßt, was die Sturisoma und die Ancistrus dahinrafft. Theoretisch sind Sturisoma und Corydoras nicht unbedingt die beste Kombination in Aufzuchtbecken. Sturisoma vertragen als Jungfische nicht unbedingt soviel Lebendfutter, sondern sollten bevorzugt pflanzlich ernährt werden, bei Corydoras sieht die Sache genau anders herum aus...
Fazit: In meinen Augen steht die Giftabsonderung im Aufzuchtbecken nicht zur Debatte, ist alles nur ein Wasserqualitätsproblem.
Viele Grüße, Martin.
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