Hallo Michael,
der Grund, warum es für Aquarianer wenig sinnvoll erscheint, Armbrusters Ansichten zu folgen ist relativ simpel.
Aquarianer versuchen doch, möglichst jede Art, jede Farbform, jede Fundortform zu spezifizieren.
Wir wollen immer ganz "genau" wissen, was wir haben - gutes Beispiel die Diskussionen ala "Hab ich jetzt einen L 173" - ist ein Hypancistrus zebra, unbestritten, ...
L-Nummern Einteilung, Fundortvarianten Einteilung (Stichwort Killifische, Tropheus, Apistogramma, ...), diverse Zuchtformen bei Lebendgebärenden etc. Alles Spezifikationen noch unterhalb des Art-Niveaus.
Bei den Ichthyologen oder Wissenschaftlern/Systematikern allgemein gibt es eben grob zwei Richtungen, einerseits die "Lumper", die "alles in einen Topf werfen wollen" (Armbruster), andererseits die "Splitter", die alles möglichst genau unterteilen wollen.
Aquarianer sind eigentlich prinzipiell Splitter.
Und wenn es jetzt z.B. um einige von Dr. Armbruster nicht anerkannte Harnischwelsgattungen geht - wie z.B. Panaqolus, Ancistomus, ... - oder sogar um "eingezogene" Unterfamilien - Armbruster hat die Unterfamilie Ancistrinae in die Unterfamilie Hypostominae eingegliedert - sehe ich gar keinen Grund für einen Aquarianer, Armbruster zu folgen.
Ancistrinae von Hypostominae kann jeder Aquarianer anhand der Odontoden unterscheiden, die oben genannten Gattungen kann man mit etwas Übung (unwissenschaftlich) anhand der Morphometrie, "des äußeren Erscheinungsbildes" zuordnen.
Aquarianer wollen es genau wissen. Warum also auf einmal ala Armbruster wieder "ins Ungenaue" zurückkehren?
Ich möchte Christians (Caols) Begeisterung für Armbruster sehen, wenn dieser auf einmal nicht nur bei den Harnischwelsen, sondern auch bei den von ihm favorisierten Welsen, den Fiederbartwelsen der Gattung Synodontis und anderer plötzlich derart rumfuhrwerken würde.
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Grüße, Walter
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