Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 28.01.2005, 08:46   #33
inspector
... weit gereist
 
Benutzerbild von inspector
 
Registriert seit: 29.03.2003
Ort: 90765 Fürth
Beiträge: 716
Zitat:
Originally posted by schwedin@28th January 2005 - 09:19
jaja, hab schon gesehen, dass ich mit meiner meinung alleine dasteh...

Eine reinerbige Nachkommenschaft ist auf lange sicht kontraproduktiv. Um mal ein beispiel aus der Hundezucht zu nehmen. Die jagdhunde verwehrten nach jahrzehntelanger reinrassiger zucht den dienst und es mussten wölfe(!) eingekreuzt werden, damit sie wieder als jagdhunge verwendbar wurden. wie gesagt, es bedarf einiges an erfahrung, weitblick und weltverständnis, um sich mit der arterhaltung zu beschäftigen. Wenn ihr euch das zumutet, habt ihr viel verantwortung, die nicht an der weitergabe der nachzuchten an freunde und verwandte endet...das ist euch hoffentlich wohl klar!
Hallo Schwedin,

normalerweise beteilige ich mich nicht an solchen Diskussionen - aber es scheint doch noch einmal Klärungsbedarf vorhanden zu sein.

Du bringst hier ein Beispiel (Jagdhunde) welches verdeutlicht, dass Du den Sinn der Artreinhaltung von L-Welsen nicht nachvollziehen kannst. Du vergleichst Äpfel mit Melonen....

Die Hunderassen sind durch jahrhundertelange und gewollte Selektion des Menschen im Hinblick auf erwünschte Eigenschaften entstanden. Es handelt sich hier nicht um eine "Art" sondern um einen Zuchtstamm eine "Rasse". Dies hat nichts mit Natur zu tun, sondern ist eine vom Mensch geformte Manipulation. Der Ursprung ist und bleibt der Wolf.

Die von uns angesprochenen Welse sind natürliche Arten, die in bestimmten Gebieten oftmals endemisch vorkommen. Durch ihre nahe Verwandtschaft mit anderen Arten können so auch natürliche Kreuzungen entstehen, wenn man diese zusammenhält. Ich würde es z.B. mit der Kreuzung von Löwe und Tiger vergleichen. Diese Tiere können durchaus miteinander gekreuzt werden - aber es trägt wohl kaum zur Arterhaltung bei! Die Jungtiere sind nicht steril!

Hier (in diesem Forum) geht es darum die in der Natur vorgefundenen Arten in genau der selben Form zu erhalten, wie sie aus der Natur entnommen wurden. Einige Arten werden nun schon seit einigen Jahren unter den Aquarianern weitergegeben und die Jungtiere werden auch immer wieder einmal ausgetauscht um Inzuchtdepressionen zu vermeiden.

Oftmals lassen natürliche Barrieren in der Natur unterschiedliche Arten entstehen, die trotz alledem relativ nahe verwandt sind. Es entstehen sog. Inselpopulationen. Dies alles hier zu erklären, würde eindeutig zu weit führen. Wichtig ist eigentlich nur, dass diese Arten nicht gekreuzt werden sollten, damit die Ursprungsart nicht aus den Aquarien verschwindet und nur noch undefinierbare Kreuzungsprodukte zurückbleiben.

Solltest Du das Thema Inzucht, bzw. Inselpopulationen näher betrachten wollen, so kann ich Dir z.B: das Buch von David Quammen: "Der Gesang des Dodo" wärmstens empfehlen.

L.G. Elke
__________________
Wer Fehler findet, darf sie gerne behalten

Hier geht es zum Papageienforum....

... und ja - ich barfe - sowohl den Hund als auch die Fische
inspector ist offline   Mit Zitat antworten