Moin,
auch wenn ich eigentlich kein Welsaquarianer bin, möchte ich meinen Senf hier zu diesem Thema auch mal abgeben.
Ich ziehe meine Junglarven (südamerikanische und afrikanische anuelle Arten) anfänglich nahezu steril auf. Das heißt, die Minis kommen in eine flache Schale mit großer Wasseroberfläche. Ohne weitere Seströmung oder gar Beftilterung. Das klappte seinerzeit auch gut bei meinen Corydoras duplicareus. Die Schalen werden intensivst bewasserwechselt und ich reibe mit dem Finger auch den Biofilm ab. Auch hat es ein bis drei Arbeitsschnecken darin, die sollen auch den Biofilm kurz halten. Dadurch wird die Nitrifikation gemindert, es entsteht kaum Nitrit. Wenn es mit komisch vorkommt, kommt die Manschaft in eine neue Schüssel.
Wenn sie denn in einer Entwicklungsstufe sind, in der man ihnen eine gewisse "Intelligenz" zusprechen kann, kommen sie in ein möglichst kleines aber befiltertes Aquarium. Das hat einen Minieckemattenfilter
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Diese 5ltr-Aquarien sind im Dauerbetrieb, auch ohne Fische. Betrieben werden sie mit Lufthebern. Die Grenze der Luftheber würde ich bei ca. 54ltr sehen, mit zwei Lufthebern evtl. bei 80 ltr. Das treibt aber das CO2 aus, könnte also auf die Pflanzen hauen.
Die Strömung der Luftheber kann sehr deutlich sein. Dazu muss man die Teile aber mit einem dickeren Durchmesser bauen und mit einer besseren Luftausströmung bauen. Dann können die richtig was raushauen. Die leisten sehr viel. Gitta hat schon Recht.
Dennoch, die Strömung verliert sich schnell, auch bei Motorpumpen. Wenn man mal grob geschätzt einen Ausbreitwinkel von 30° ansetzt, dann kann man sich einfach ausrechnen, wann die deutliche Strömung aufgrund der trichterförmigen Ausbreitung so nachgelassen hat, dass man eigentlich nicht mehr von Strömung sprechen kann. Will man kräftig Strömung haben, so sollte man zusätzliche Strömungspumpen einbauen. Das ist sicherer.
Man muss aber unterscheiden zwischen tatsächlicher Förderleistung und Strömung an einem beliebigen Punkt im Aquarium. Das sind zwei Dinge.
Der gefragte Link zu den Aufzuchtbecken ist
https://www.aquarienbastelei.de
Gerd Arndt baut wirklich pfiffige Sachen. Wer auf der letzen BSSW-Tagung in Hamburg war, der weiß das.
Die Matte bei seinen Aufzuchtbecken soll lediglich Dreckstiffe abfangen, nicht aber biologisch wirken. Tut sie es, ok, wenn ich nicht, auch egal.
Bei Corys kommt es m.W. dann zu Schwierigkeiten, wenn sie im Biofilm rumwuseln müssen. Eine dünne Sandschicht wirkt da Wunder. Auch ich habe mir schon ganze Hecken kleiner Nachzucht umgelegt, weil die sich als Larveb in dem Biofilm was weggeholt haben.
Meine Meinung ist:
In einem Larvenanzuchtbehälter muss die bakterielle Biologie möglich kurz gehalten werden. Nachher aber in den weiteren Aufzucht- und Hälterungsbecken aber muss man sie ausbauen und pflegen. Also nicht überall die Matten und den Schlamm einbauen, nur weil es hipp und bio ist.
Es gibt eine Ausnahme: Hat man wenige Jungfische oder wirklich kleine, dann tickt die Uhr anders. Dann darf ruhig Schlamm und Mulm bei den Larven sein.
Gruß
Olaf
https://www.deters-ing.de
Aquarien und sonst nix