Zitat:
Originally posted by katja@13th May 2004 - 00:26
Hallo,
nach der oben genannten Definition, wäre die Aquaristik dann aber eine exakte Wissenschaft.
|
Ist sie das denn etwa nicht?
@Stefan: Ich kann überhaupt nicht sagen, ob ich adäquat mitdiskutieren kann, weil ich wieder einmal festgestellt habe, eindeutig das Falsche zu studieren

.
Man kann die Merkmale sicher schlecht auf ihren evolutiven Anpassungswert hin kontrollieren.
Wir haben eine große Anzahl von Arten und einer großen Gruppe von Gattungen - einige davon sind sicher invalid, das will ich absolut nicht bestreiten. Es gibt aber Dinge, die kann ich einfach nicht unterstützen. Beispiel: die Gattung
Hypostomus sensu Armbruster: Wir haben eine Riesengattung mit Arten, die sich osteologisch vielleicht nicht oder nur geringfügig unterscheiden - ich als Laie würde mal trocken behaupten, die Knochen unterliegen keiner starken Evolution (ich weiß, mieser Ausdruck, ich hoffe alle verstehen, was gemeint ist). Deshalb sind die Knochen vielleicht auch ganz gut geeignet, verwandtschaftliche Beziehungen auszuwerten. (Was ist, wenn zwei Gruppen konvergent gleiche Merkmale entwickelt haben? Siehe T-Stellung:..) Gleichzeitig unterscheiden sich die Arten aber anhand anderer Merkmale so stark, daß der Autor von Gruppen innerhalb von Gattungen sprechen muß, die er anhand von Merkmalen unterteilt, die in meinen Augen einem viel höheren Evolutionsdruck unterliegen als die osteologischen Merkmale - Zähne und Odontoden, die äußere Körperform erwähnen wir gar nicht erst. Man könnte hier noch einige Gattungen als weitere Beispiele aufführen, an denen man dies genauso gut beweisen kann - Panaqolus, Scobinancistrus, Zonancistrus, Sophiancistrus, die Chaetostoma, usw...
Förmliche Sachen zu kritisieren ist zwar meist auch eine Leistung hauptsächlich derer, die keine Ahnung haben, aber weil ich dazu gehöre, kann ich es ja tun: Synonymisierung der Gattung
Panaquolus, beschrieben wurde von Isbrücker et al.
Panaqolus.
Sturisomatichthys citrensis: Ich kenne nur
St. citurensis. Abgesehen davon finde ich es nicht gut (auch wenn es übliche Praxis ist), als Taxonom mit unbeschriebenen Arten zu arbeiten bzw. diese unbeschrieben stehen zu lassen.
Kann mir bitte jemand erklären, welche Merkmale den Wert besitzen, etwas zur Unterfamilie zu erheben - oder zum Tribus? Literatur würde mir auch schon helfen...
Gruß, Martin.