Zitat:
Originally posted by Rolo@17th April 2004 - 20:28
Stell dir eine Schleimhautzelle vor, mit direktem Kontakt zum Wasser. Solange wir uns im Süßwasser bewegen, wird der Salzgehalt in der Zelle immer höher sein als außerhalb. Dieser Konzentrationsgradient (= Unterschied in der Anzahl der Ionen innerhalb und außerhalb der Zelle) bewirkt, daß ständig Wasser in die Zelle diffundiert, um den Konzentrationsunterschied auszugleichen und gleichzeitig Ionen nach draußen diffundieren (gleiche Ursache). Wenn jetzt die Härte im Wasser höher ist, ist der Konzentrationsgradient geringer, das heißt, es findet weniger Diffusion statt, der Organismus muß weniger Energie aufbringen, um die ursprüngliche Konzentration wieder herzustellen.
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Tach!
Grau ist alle Theorie.
Erstens mal ist eine einzelne Schleimhautzelle kein Modell für den gesamten Organismus.
Zweitens würde das mit der Diffusion idealerweise nur dann funktionieren, wenn alle Zellmembranen für Wassermoleküle sowie alle verschiedenen Ionen gleich durchlässig wären.
Drittens mal gibt es semipermeable Zellmembranen, und hier findet Osmose statt, keine Diffusion.
Viertens wird der osmotische Druck nicht allein durch osmotische Vorgänge geregelt, sondern auch durch Ausscheidung von Stoffwechselprodukten wie z.B. Ammoniak, die über die Exkretionsorgane ausgeschieden werden.
Und fünftens sind Süsswasserfische in der Lage, entgegen dem Konzentrationsgefälle Salze über die Kiemen aufzunehmen.
--Michael