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Alt 29.02.2004, 17:04   #34
Baron Ätzmolch
Ich glotz TV!
 
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Zitat:

Bisher hatte ich immer gedacht, es sei eine Liebhaberei, ein Hobby oder so etwas in der Richtung. Von einem Lehrstuhl für Aquaristik habe ich jedenfalls noch nichts gehört.
... und genau deshalb hab' ich wohl auch von einer "Art Wissenschaft" gesprochen.

Zitat:

Langsam mit den jungen Pferden! Was hat denn Etymologie mit Biologie zu tun? Und Futterkunde ist doch eher was für Landwirte.
Sorry, Ethologie, natürlich.

Und was die Futterkunde angeht, müsstest gerade Du unter allen Leuten wissen, dass es zum Beispiel ein hervorragendes Buch zum Themenkreis Futterkunde aus dem DATZ Verlag gibt, betitelt "Aquarienfische gesund ernähren", von Prof. Bremer.

Zitat:

Obendrein beziehen sich die Aussagen auch zu H. zebra einmal auf die Beobachtungen von Leuten, die meiner Ansicht nach aufgrund ihrer Erfahrung und Qualifikation durchaus die Kompetenz haben, auch einmal Vermutungen zu extrapolieren; andererseits beziehen sich solche Aussagen oft auch durchaus auf Erkenntnisse aus erster Hand. Vor allem sind es die Fänger, die wahrscheinlich sowieso als einzige diese Fische schon öfter im Biotop gesehen und vielleicht sogar einzelne Beobachtungen gemacht haben.
Und genau deshalb wäre es mal interessant, Erkenntnisse und Beobachtungen der Fänger aus erster Hand zu erfahren und nicht durch Leute, die Vermutungen extrapolieren und meinen, sie müssten die Ihnen mitgeteilten Beobachtungen sofort interpretieren.

Zitat:

Wozu soll das aber gut sein, wenn die „Tiere ... doch prächtig gedeihen können“? Möchtest Du „prächtig“ steigern? Durch „artgemäß“? Da könnten einem doch dringendere Fragestellungen einfallen.
Das Aquarium sollte meinen Vorstellungen entsprechend ein Modell der Natur darstellen.

Artgemässe Haltung und Fütterung bedeutet für mich, die eventuellen Bedürfnisse der Tiere nicht schon einmal von vorneherein dadurch einzuschränken, dass ich Ihnen bestimmte Dinge vorenthalte, nur weil ein (angeblicher) Experte geschrieben hat, dies oder das sei für die erfolgreiche Aquarienhaltung nicht erforderlich. Es gibt meiner Meinung nach Weniges bis Garnichts, was nicht optimiert werden könnte. Und das ist mein Anliegen. Das Optimum unter den gegeben Bedingungen (sprich: Aquarienhaltung) herauszuholen.

Zitat:

Aha. Nur steht da eigentlich nie „mein Fisch macht das so und so, deshalb müssen das alle anderen auch so machen“.
Nee, denn da steht z.B. "H. zebra hat ein kleines Maul mit reduzierter Kieferbezahnung, deshalb wird er als Algenfresser versagen." Um es dann mal mit Deinen Worten zu sagen:
"Das behauptest Du zwar, aber ich sehe den Beweis nicht recht erbracht."

Zitat:

Aber was hättest Du denn nun gerne? Spekulative Diskussionen, wozu eine solche Bezahnung da ist? Oder doch lieber erst die Feldforschung?
Fürs Erste fänd' ich es z.B. schon mal gar nicht schlecht, wenn die Leute, die Schlussfolgerungen aus Ihren gemachten Beobachtung ziehen, uns mal den Kausalzusammenhang erklärten, wie sie zu ihren Folgerungen kommen. Und was Vermutungen sind, und was sie beweisen können.

Das ist doch genau das, von dem ich die ganze Zeit rede. Jemand stellt eine Theorie auf, und viele folgen (und das oftmals aus Mangel an besserem Wissen).

Zitat:

Wenn Du Deine Methode als allein selig machend betrachtest, wirst Du wohl Dein Bündel schnüren und Dich auf den Weg machen müssen.
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Manchmal kommt man allerdings auch durch Nachdenken auf die richtigen Antworten. Aber ich will Deinen Wissensdrang um Himmels Willen nicht hemmen, also gute Reise und berichte uns dann bitte Deine Ergebnisse.
Naja, Polemik hat jedenfalls in den seltensten Fällen dazu beigetragen, Sachfragen zu klären, und so zum Wissen um eine bestimmte Sache beizutragen.

Und meine "Methode" betrachte ich schon einmal garnicht als allein seligmachend, weil katholische Theologie mich im Gegensatz zu Aquaristik schon gleich überhaupt nicht interessiert.

Aber Wissenschaft und (Hobby-)Aquaristik könnten enorm voneinander profitieren, denn Wissenschaftler sind diejenigen, die Fragen durch entsprechende wissenschafliche Untersuchungen beantworten könnten, die aus Beobachtungen und Erfahrungen gerade von Aquarianern entstehen.
So wäre beiden geholfen: Wissenschaftler könnten ihrem Streben nachkommen, das Wissen der Menschheit zu vermehren und sich mit Themenkreisen zu beschäftigen, die sie ohne die Aquaristik nur schwer erschliessen könnten, und die Aquarianer bekommen fundierte Antworten auf die Fragen, die sich aus ihrem Hobby ergeben.

Was daran schlecht sein soll, geht zumindest über mein (zugegeben beschränktes) Verständnis hinaus.

--Michael
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