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Alt 14.02.2004, 13:39   #6
Claus Schaefer
L-Wels
 
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Registriert seit: 28.03.2003
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Hallo,

hier wird’s ja langsam wieder munter.
Aber was cf. und sp. aff. betrifft, ist das so einfach nun auch wieder nicht:

Zitat:
Es sind da schon Unterschiede, wenn man die Begriffe richtig handhabt, was tatsächlich geht.
Eine bestimmte Vorschrift dazu habe ich bis jetzt auch außerhalb des Codes nirgends gefunden. Mag sein, dass der eine Dozent dieses lehrt, während der andere jenes weitergibt. Beschreibungs- und taxonomieerfahrene Ichthyologen sind da auch eher rat- bis hilflos. Was sich herausstellt ist ein eingeübter Umgang, der die Abkürzung cf. als näher (im Sinne von möglicher Identität) an der genannten Art betrachtet.
sp. aff. wäre dann etwas weniger wahrscheinlich, muss aber nicht bedeuten, dass es keinesfalls diese Art ist.
So sieht die Praxis aus. Eine Theorie dazu mag es geben, ein gesetz nicht.

Zitat:
Hardya cf. tenuis: Kann sein oder auch nicht
Hardya spec. aff. tenuis: Auf jeden Fall eine neue unbeschriebene Art.
Äh.... Warum eigentlich immer spec. als Abkürzung für species? International gebräuchlich und für alle verständlich ist sp., das reicht doch auch völlig aus. Die deutsche Spzialität und Schrulligkeit „spec.“ sind vier Buchstaben – als Abkürzung für ein Wort mit sieben Buchstaben...


Zitat:
Es reicht formal dafür beispielsweise ein Fundort, der nicht dem in der Erstbeschreibung genannten Verbreitungsgebiet entspricht. Vermutlich öfter der Fall ist, es handelt sich um eine farblich abweichende Form (was mit einem anderen Fundort gewöhnlich einher geht). Sofern diese verschiedenen Lokalformen und Herkunftsgebiete einer Art nicht schon in der Erstbeschreibung mit beschrieben sind (falls das überhaupt möglich ist), muß man für diese das "cf." verwenden.
Schweden- und Gorillageschichten weggelassen.

Aber wozu soll formal was reichen? Hier werden Kohlfahrer zu Erfindern.
Im Prinzip ist es doch ganz einfach: Ist man sich sicher, dass es eine bestimmte Art ist, verwendet man den Namen ohne Zusätze von Geschmacks- und Konservierungsstoffen, jedenfalls ohne cf. oder sp. aff.
Will man auf eine Ähnlichkeit hinweisen oder sogar die Möglichkeit andeuten, es könnte sich um diese oder jene Art handeln, verwendet man das Zeugs eben, obwohl es in jedem Fall hilfreicher wäre, im Text auf solche Dinge möglichst exakt einzugehen.
Eine Vorschrift im Sinne der Paragrafen des ICZN gibt es dafür aber nicht.

Zitat:
Wenn man spec. aff. korrekt anwenden würde, dann ist NACH Prüfung definitv eine neue Art, die man aus anderen Gründen derzeit icht beschreiben kann/will.
Nö. Es ist nicht festgelegt. Und es gibt keine Vorschrift.
Tschö
Claus
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