Hallo Ihr Lieben,
jetzt muss ich mich zu dem Thema noch einmal melden.
Zunächst kann ich behaupten, dass die Behandlung des Futters in der Microwelle nach meiner Erfahrung keine Probleme verursacht. Dieses Verfahren wende ich seit ca. 4 Jahren an. Meine Nachzuchten erhalten bis zum Alter von 4-5 Monaten zu mehr als 70% die besagte Futter-mischung (Cyclops, Bosmiden, Moina, Lobster- oder Fischeier). Die anderen Futtermittel sind Spirulinflocken und meine selbst hergestellte Muschel-Bananen-Mischung.
Wenn durch die Microwellenbehandlung die Futtermischung hinsichtlich der Nährstoffe leiden würde hätte ich wohl keine so guten Aufzuchtergebnisse und wesentlich mehr Ausfälle.
Zum Lebendfutter: Bei der Verwendung von Lebendfutter aus dem Süsswasserbereich ist die Gefahr einer Einschleppung meiner Ansicht nach noch grösser als bei dem gefrosteten Futter, da hierbei auch Parasiten, die das Einfrieren nicht überleben würden (z.B. Flagellaten) ins Aquarium gelangen können.
Meine Erfahrungen mit den auf meiner Homepage genannten Parasiten stammen noch aus meiner aktiven Discuszeit. In dieser Szene wurde jahrelang sehr heftig und kontrovers über das Thema ´parasitenfreie Tiere´ diskutiert. Gerhard Rahn und Dr. Menauer haben sich in jahrelanger Kleinarbeit mit den bekannten Formen der Parasiten beschäftigt und verschiedene Behandlungswege ermittelt. (siehe Discus-Sonderheft der DATZ von 1996).
Natürlich wurden auch mögliche Infektionswege erforscht und bei der Verwendung von unbehandelten Frostfutter aus dem Süsswasserbereich konnten oft anschliessende Wurminfektionen festgestellt werden. Bei Bandwürmern, bei denen die Kleinkrebse als Zwischenwirte dienen, konnte ich das selbst nachvollziehen.
Es wurde sogar der Verdacht ausgesprochen, dass einige Wurmeier sogar eine monatelange Trockenperiode überstehen könnten.
Im Vergleich zum Discus ist die Belastung durch Parasiten bei den Welsen nicht so tragisch und auch wesentlich leichter zu behandeln.
Wie bereits an anderer Stelle erwähnt können sich z.B. Flagellaten nicht sehr lange im Welsdarm halten. Bei mir waren nach einem halben Jahr Isolation (Welsbecken ohne Beifische) keine Flagellaten mehr nachweisbar. Bandwürmer kamen seinerzeit im Welsdarm nicht über das Finnenstadium hinaus.
Dr. Menauer hatte seinerzeit erfolgreiche Versuche unternommen das Frostfutter zu sterilisieren indem er (als Arzt ist das natürlich möglich) es einer Röntgenstrahlung aussetzte.
Da ich nun leider kein Röntgengerät besitze (ich bin schon froh, dass ich ein brauchbares Microskop habe) habe ich versucht, mit der Microwelle einen ähnlichen Effekt zu erzielen. Da diese Methode bisher sehr gut funktioniert hat und auch recht einfach nachvollziehbar ist habe ich sie auf meiner Homepage empfohlen.
Noch einmal möchte ich darauf hinweisen, dass die genannten Parasiten unseren Welsen selten ans Leben gehen. Bei einer guten Hälterung kommen die Tiere durchaus damit zurecht. Ich halte es als Tierhalter dennoch für meine Pflicht, meinen Tieren jede zusätzliche Belastung zu ersparen, wenn ich die Möglichkeit hierzu habe. Die Gefahr von Infektionen ist nunmal im Aquarium viel grösser als in der Natur (Infektionsdruck).
Zur Frage ´Was kann man denn nun noch Füttern?´ habe ich auf meiner Homepage doch einige Alternativen genannt, bitte dort nachzusehen.
Also, jetzt keinen grossen Aufruhr veranstalten.
Jeder verantwortungsbewusste Tierhalter wird wohl sein möglichstes zur Gesunderhaltung seiner Tiere tun. Ich stehe halt auf dem Standpunkt meine gesamte Anlage einmal konsequent zu behandeln (nach einer sorgfältigen Diagnose) und anschliessend alles zu vermeiden, was eine Reinfektion auslösen könnte, sei es nun durch Futter oder durch unkontrolliertes Einsetzen neuer Tiere. Dann kann ich in der Zukunft auf den Einsatz von Medikamenten völlig verzichten....
Liebe Grüsse
Uwe (lfan)
https://www.welshome.de