Hi,
ich schreibe mal meine teilweise doch etwas abweichenden Erfahrungen auf; es zeigt sich immer wieder, dass zum einen viele Wege nach Rom führen und es keine Patentrezepte gibt.
Meine Hexenwelse (ich habe bislang gut zehn Arten inkl. roten Hexen gepflegt und fast alle auch vermehrt) sind durchweg nicht wirklich wählerisch, was die Röhren angeht. Aber dünne Röhren werden definitiv bevorzugt, wenn Auswahl da ist.
Eine Art hat sogar schonmal auf einem großen Echinoduros-Blatt unter der Wasseroberfläche abgelaicht. Dünne Röhren sind auf jeden Fall besser gegen Fressfeinde.
Ich bevorzuge Tonröhren, da die Eier dort besser kleben, Standardmaß bei mir: Außendurchmesser 2 cm, innen ~1,5 cm.
Leider raspeln sich darin manche Männchen mit der Zeit die Pektoralen weg, dann gibt's doch wieder Plastik oder eine Nummer größer...
Meine roten Hexen pflegen übrigens auch weiter, wenn man die Tonröhren durch's Becken rollt.
Die Männchen füttere ich im Falle einer Separierung nicht, ich habe auch noch nie feststellen können, dass diese nach dem Brüten ausgezehrt wären. Gerade Hexenwelse können sich in unglaublich schneller Zeit wieder einen Bauch anfressen.
Inzwischen warte ich mit dem Separieren aber auch bis kurz vor dem Schlupf, so dass das Männchen meist nur 2-3 Tage nicht im Hauptbecken ist. Der Schlupf zieht sich ja doch oft über einen langen Zeitraum und oft laichen auch mehrere Weibchen nacheinander in der gleichen Röhre.
Viele Arten lasse ich inzwischen auch im Becken (ohne Fressfeinde) schlüpfen und sauge nur ein paar Kleine ab, die ich dann gezielt aufziehe. Im Becken finden sie in aller Regel nicht ausreichend Futter.
Ich füttere inzwischen immer sobald der Dottersack weg ist mit frisch geschlüpften Artemia-Nauplien. Je nach Art haben sie das Fressen mehr oder weniger schnell raus und gehen dann auch zunehmend aktiv auf "Jagd". Vor allem in EHK mit Gazeauslass sammeln sich die Nauplien dort und sind leichte Beute. Teilweise füttere ich die Hexen auch zunächst in flachen Schalen bei geringer Besatzdichte und ohne Belüftung an, wechsele dort aber vor und nach einer großzügigen Fütterung mit Artemia-Nauplien sehr großzügig das Wasser. Die nicht gefressenen Nauplien kommen dann in irgendein besetzten EHK.
Bewährt hat sich in EHK auch ein Walnussblatt zuzugeben, an dem alle Hexen gerne nuckeln und zwischendurch immer etwas zu fressen haben. Seitdem ich dies so praktiziere, habe ich mit Ausfällen keine Probleme mehr und meist bringe ich 100% durch.
Tablettenfutter bekommen sie bei mir erst, wenn die ~2-3 cm erreicht haben.
Gruß,
Karsten
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