Hallo und Gute Nacht zusammen
...und erstma: wuuuuusaaaaa!
Finde es immer wieder spannend, dass - egal wo man ließt - über die Frage "Einfahren ja/ nein?" und "wenn ja, wie (lange)?" ständig wieder derart hitzig debattiert wird

Es sollte sich doch nun überall rumgesprochen haben, dass es kaum ein Thema in der Aquaristik gibt, was seit jeher derart kontrovers diskutiert wird und bisher nie einen gemeinsamen Nenner gefunden hat.
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Mein persönliches Verfahren und Erfahrungen mit dem Starten meines aller ersten Aquas
Mein Becken läuft seit (auf den Tag genau) 4 Wochen.
27.02.-29.02.2016
Angelaufen die ersten zwei Tage tierleer, am zweiten Tag wurden die ersten 4 Schnecken (PHS) eingesetzt.
01.03.2016 - Nitritpeak
Nitritpeak gab es sehr zeitig bereits am 01.03. mit einem sehr großen Sprung auf 2mg (am 29.02. waren es noch 0,2). Also offenbar sehr schnelle und starke Reaktion auf die ersten Schnecks. Da die Schnecken keinerlei sichtbare Reaktion auf den Nitritwert zeigten, erhöhte ich den Besatz täglich um wenige Schnecken (TDS).
01.03.-06.03.2016
Am 04.03. war der Wert schon wieder auf 0,4 gesunken, am 06.03. bereits auf 0,05.
07.03.-18.03.2016
Am 07.03. zog der erste Fisch ein - Ancistrus sp. (L0815). Der Nitritwert kletterte direkt auf 0,1 und blieb dort auch.
19.03.2016
Es zogen 5 Sprösslinge L168 ein. Nitritwert hielt sich weiter wacker auf 0,1.
23.03.2016
Es zogen 5 Corydoras aeneus "Black Venezuela" ein. Nitritwert blieb bei 0,1.
24.03.-25.03.2016
Der Nitritwert sank erstmals wieder auf 0,05 ab und ist auch noch auf 0,05.
So sieht es aus
Einfahren ja/ nein/ wie - wird immer ein strittiges Thema bleiben. Nach meiner Überzeugung ist eine sehr umfassende Information am Anfang enorm wichtig - und diese sollte idealerweise alle bekannten Perspektiven, Erfahrungen und Möglichkeiten zu diesem Thema einbeziehen.
DANN kann man sich (wie ich) einen eigenen Weg zurechtbasteln und hat für alle Eventualitäten Notfallpläne in petto, ohne fahrlässig das Leben von Tieren auf's Spiel zu setzen. Als selbstverständlich sehe ich es zu dem an, dass (EGAL bei welcher Art und Weise des Einfahrens) der Nitritwert penibel genau im Blick gehalten wird. Ich persönlich habe bis heut (und vorerst weiterhin) den Wert 2x tägl. (morgens & abends) gemessen - ist vielleicht für den ein oder anderen übertrieben, mir hat es aber die nötige Sicherheit gegeben. Auch nach 3 Monaten Einfahrzeit ist keiner vor nem fisch-tödlichen Peak gefeit und niemand ist vor einem erneuten Peak (nach dem sagenumwobenen ersten) absolut sicher... Fehlt (wie mir) die Erfahrung & Sicherheit das Fischverhalten sofort richtig zu deuten muss eben regelmäßig getestet werden...
So habe ich es gehandhabt und es hat ganz hervorragend funktioniert - es hätte nicht besser laufen können.
Grüße
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PS (nur um Missverständnisse gleich vorzubeugen):
Oben habe ich behauptet kein Tierleben fahrlässig auf's Spiel zu setzen....und was war mit den Schnecken?
Aus voriger Recherche konnte ich vielen unterschiedlichen Quellen entnehmen, dass Schnecken bei Weitem nicht so stark auf hohe Nitritwerte reagieren wie Fische und die Überlebenswahrscheinlichkeit demnach sehr hoch ist. Zudem hätte ich bei Schnecken im E-Fall besser reagieren können, da sie sich nun mal um ein vielfaches leichter (und für die Tiere stressfreier) fangen lassen als Fische

Und an ein vorrübergehendes Zuhause, bis die Gefahr gebannt ist, auch nicht so viele Wohlfühl-Ansprüche stellen, wie es bei Fischen eher der Fall ist.