Hi,
Hypoptopoma guianense und
Parotocinclus britski sind beides Arten, die in der Aquaristik recht wenig verbreitet sind. Dies liegt sicher zum einen an der Herkunft (Guyana-Schild) und zum anderen auch an der unterstellten Empfindlichkeit. Mich hat dies bislang auch davon abgehalten, diese bzw. ähnliche Arten zu kaufen.
In einem Creek des Nickerie-Rivers sind uns diese beiden dort syntop vorkommenden Arten dieses Jahr ins Netz gegangen. Dies war zu allem Überfluss auch noch ganz am Anfang unserer Fangreise, sie hatten also noch gut 3 Wochen Reisestrapazen vor sich...
Bei beiden Arten ist die Färbung bzw. Pigmentierung sehr variabel und hängt offenbar von der Helligkeit (des Untergrunds) ab. In der Fotoküvette waren beide Arten eher blass:
Parotocinclus britskii
Hypoptopoma guianense
Auf hellen Sand sind es die
Parotocinclus immer noch.
In den ersten Tagen nach dem Fang hatten wir einige wenige Ausfälle von den winzigen ca. 2 cm großen
Parotocinclus zu verzeichnen. Dies hing vermutlich mit dem Fang zusammen, da die kleinen Welse ähnlich breit wie die Maschen unserer Kescher waren, so dass wir beim Fang trotz größter Vorsicht sicher einige verletzt haben.
Vorsichtshalber habe ich die beiden Arten in einem eher überdimensionierten 5l Eimer transportiert und neben mit Aufwuchs besetzten Blättern aus dem Creek auch ein großes Seemandelbaumblatt hinzugefügt.
Bei jedem Wasserwechsel war der Boden des Eimers mit Kot bedeckt und die Welse sahen auch nach drei Wochen noch immer wohlgenährt aus. Nur hin und wieder habe ich auch vorsichtig mit Tablettenfutter zugefüttert und regelmäßig Seemandelbaumblätter aufgefüllt.
Der Rest der Reise und auch der Transport nach Deutschland verlief ohne nennenswerte Ausfälle, die acht gefangenen
Hypoptopoma guianense sind bis heute noch völlig ohne Verluste.
Nun pflege ich sie mittlerweile über einen Monat. Beide Arten gehen problemlos an das angebotene Tablettenfutter und auch Walnuss- sowie Buchenblätter werden gerne angenommen.
Hypoptopoma guianense mit
Parotocinclus britskii im Aquarium
Beide Arten sind sehr interessante Pfleglinge, die kleinen
Parotocinclus sind auch tagsüber extrem aktiv, während die
Hypoptopoma eher versteckt an und unter Holzwurzeln aufhalten.
Beide Arten sind aus unterschiedlichen Gründen schwierig zu fotografieren, die einen halten nie still und die anderen sind immer auf der anderen Seite des Holzstöckchens, aber mit viel Geduld schafft man letztlich auch diese Hürde...
Gruß,
Karsten