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Alt 03.05.2014, 15:59   #6
Fischray
BSSW-Nord
 
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Hi

Ich könnte jetzt oberlehrerhaft erzählen, dass es nur diese einzig wahre
Möglichkeit gibt Welse groß zu ziehen.
Aber bei der Fischzucht ist es eigentlich wie überall: viele Wege führen nach Rom.
Bei meinen Welsen verfahre ich nach verschiedenen Methoden.
Die einfachste wäre, dass die Tiere im Artbecken sitzen und die
Jungwelse einfach mit den Eltern aufwachsen.
Hierbei ist es aber besonders wichtig, dass die Jungen Futter abbekommen.
Dieses sollte im ganzen Becken verteilt sein, so dass die Alttiere die Jungen
nicht vom Futter vertreiben.
Der Nachteil ist natürlich, dass eigentlich nie 100% eines Wurfes aufgezogen werden,
es werden immer mal welche auf der Strecke bleiben.
Auch über das Heranwachsen und die genaue Stückzahl kann man eher nur
spekulieren.
Nach einiger Zeit werden die Nachzuchten dann einfach mal abgesammelt.
Dies sind abgesammelte L 333, die aus einem Artbecken stammen.



Bei einigen Arten sammle ich die Jungfische ab, sobald ich mitbekomme, dass
welche herumschwimmen. Zur Zeit habe ich etwa hundert Arten in meiner Aquarienanlage.
Somit gehöre ich nicht zu denen, die mit der Taschenlampe in jede Höhle schauen.
Meist sehe ich Jungtiere beim Lichtanschalten an der Scheibe. Wenn ich
viele großziehen möchte, sammle ich sie dann ab.
Hier sind junge L 70, die gerade die Höhle verlassen haben.



Diese kommen in einen Gerdkasten und werden dort separat aufgezogen.



Im Einhängekasten werden noch einige Röhren als Verstecke zugegeben
und auch einige kleine Wurzelstücke.



Im Laufe der Jahre hat Gerd mir schon etwa hundert Kästen gebaut, in verschiedenster
Art und Weise. Diese Kästen mit kleinen Loricaria simillima hängen zum Beispiel nebeneinander im Becken und nicht wie sonst nur ein Kasten am Rand.



Gelegentlich sind es Larven oder Eier, die aufgezogen werden müssen.
Diese werden in der Regel erst einmal in kleine Behälter von etwa 3 bis 10 Liter
herangezogen. In diesen frühen Stadien bekommen sie in der Regel täglichen Wasserwechsel. So bleiben die Wasserwerte in etwa gleich und relativ keimarm. Bei längeren Abständen
sind die Wasserwerte nach meiner Erfahrung einfach zu unterschiedlich und keimbelastet, was bei einigen Arten zu Problemen oder sogar Ausfällen führen kann.



Teilweise habe ich einen automatischen Wasserwechsel in der Anlage, was mir
ermöglicht, 10 - 40 % am Tag automatisch zu wechseln. Da werden dann einfach
Einhängekästen mit den Larven in die Durchflussbecken gehängt und die
Wasserwerte bleiben konstant auf einer sehr sauberen Qualität.



Mit dem Heranwachsen werden die Fische auf immer größere Becken verteilt.
Erst bekommen sie ein 40 cm, dann ein 60 cm Standardbecken,


bis sie dann in die
eigentliche Anlage mit den großen Becken überführt werden.



Gruß Ralf
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