Hallo Dominic,
es ist immer schwierig komplexe Zusammhänge mit wenigen Sätzen zu erklären.
Der pH Wert ganz alleine sagt uns nix.
Der kann von verschiedensten Säuren kommen und von daher ist er verschieden labil.
Zitat:
Zitat von Dominic H.
Doch, dies habe ich in einem gut gefüttertem "Mini-Auzuchtbecken" gerade erlebt, dies ist möglich...
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das war wohl eine Art Säuresturz.
Durch den Abbau von Futter enstehen (auch wieder vereinfacht) Nitrite und Nitrate, beides Salze der Salpetersäure. Salpetersäure hat als starke Säure einen pH um die 1. Wenn nun nix da ist, was die freien H+ Ionen puffert kann der pH eben bis 1 fallen.
Zitat:
Zitat von Dominic H.
Jedoch gebe ich nun auch zu, dass ich mittlerweile ähnliches festgestellt habe, dass dies ganz so drastisch nicht möglich ist in verholzen und mit Laub versetzten Becken. Es stimmt also, (die Erklärung welche gegeben wurde, die verstehe ich noch nicht, dies ist mir etwas zu kompliziert, aber es scheint zu stimmen...)
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Weil in solchen Becken neben der Pufferung aus der KH (um pH7) auch noch die Pufferung aus den Huminsäuren (um pH 5,5) vorhanden ist.
Wenn also in einem Huminsäure freien Becken die KH verbraucht ist, wirkt sich sozusagen jedes einzelne freie H+ Ion auf den pH aus während es sonst nochmals über die Huminsäuren gebunden (gepuffert) wird.
Zitat:
Zitat von Dominic H.
Interessant, diese Sache geht auf! Wasser kippt in rein gehaltenen Becken schneller als in "versifften". Die "sterilen" Aufzuchtbehälter kippen tatsächlich schneller. Sehr viel schneller.
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Versifft ist absolut falsch, das muß heißen huminsäurehaltig.
Zitat:
Zitat von Dominic H.
Anfangs gehts gleich, doch dann gehts direkt "bachab"... Sehr interessant. Ich dachte die PH-Senkung habe mit dem Laub zu tun.
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hats ja auch. Aber eben nur bis pH 5-6.
Zitat:
Zitat von Dominic H.
Die sterile Aufzucht hat andere Ergebnisse geliefert. Die sterile Aufzucht scheint nur am Anfang wichtig zu sein.
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steril geht nicht. Sauber ist wichtig. Und Huminsäuren dürfen von Anfang an drin sein..
Zitat:
Zitat von Dominic H.
Sobald grössere Futtermengen benötigt werden scheint ein versifftes Becken mehr zu puffern. Egal wie lange eingefahren das Becken (Behältnis:-)) ist. Mit Laub darin sind weniger Schwankungen messbar.
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Eingefahren bedeutet stabiler Bakterienbesatz mit ausreuchender Abbauleistung. Das hat mit pH garnix zu tun.
Zitat:
Zitat von Dominic H.
Was passiert wenn Laub in Hartwasserbecken ist anstatt in Weichwasserbecken? Hab ich zwar keine Weichwasserbecken, aber interessieren würde es mich trotzdem. Es gab ja schon Wasserwechselaktionen, wo Becken unbeabsichtigt aufgehärtet werden mussten... (auch bei mir:-)
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Da werden durch das Laub Huminsäuren frei, die reagieren mit den KH und werden solange bei pH um 7 abgefuffert, bis die KH verbraucht ist. Dann sinkt der pH auf ca 5.5.
Zitat:
Zitat von Dominic H.
Sehr viel gelernt hab ich da, obwohl ich die Chemie noch nicht so ganz verstanden habe,..
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ist doch eigentlich einfach weil logisch, du darfst nur nicht zuviele Teilaspekte auf einmal verwurschteln wollen..