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Alt 13.08.2013, 15:18   #18
Bummipo
L-Wels
 
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Hallo,

auch wenn der Urspungsbeitrag sehr alt ist, muss ich jetzt trotzdem mal kurz was loswerden. Nicht das ich wieder Leute höre, die mit ner CO2 Anlage versuchen den PH Wert zu drücken nur weil nen Neon (angeblich) saures Wasser brauch.

Dass man für die Haltung aller Fische die perfekten Flusswasserwerte brauch, würde ich nicht behaupten. Bei Wildfängen ist das wahrscheinlich noch am ehesten der Fall. Aber verallgemeinern kann man das nicht. Dafür gibts schon genügend Beispiele, dass extreme Weichwasserfische auch in hartem Wasser ohne Probleme gehalten werden können. Selbst die Zucht mancher Weichwasserfische funktioniert auch in hartem Wasser. Das krasseste was ich gesehen habe, waren L134 WF bei PH 7,8 und GH20. Laufend Jungtiere. Ich will damit aber nur sagen, dass wenn es keine Probleme gibt, der PH auch vom Empfohlenen abweichen kann. Die Wahrscheinlichkeit das es keine Probleme gibt ist aber geringer, je mehr man sich den Flusswasserwerten nähert (ist nicht nur der PH).

Jetzt aber mal "kurz" zum PH Wert. Eigentlich ist das total einfach. Da brauch man auch keinen Chemie Leistungskurs. Ich beschreibe es jetzt mal so einfach wie möglich, was einen Aquarianer wahrscheinlich interessiert.

Man muss erstmal wissen, was den PH Wert "ausmacht":
Am wichtigsten ist dort die Karbonathärte (KH). Diese wirkt als Puffer. Erst wenn die KH gesättigt ist, sinkt der PH richtig. Man muss sich das wie ein Gefäß vorstellen, welches bei frischem Wasser leer ist. Je größer die KH umso größer das Gefäß. Wir bringen dann gewollt oder ungewollt Säure hinzu. Erst wenn das Gefäß mit Säure voll ist, wirkt die Säure auf Dauer im restlichen Becken. Also hat man 2 Möglichkeiten den PH Wert zu senken. Man säuert extrem stark an oder man reduziert die KH und macht damit das Wasser auch gleich weicher. Die KH zu senken ist aber nicht ungefährlich. Da man ja damit einen großen Puffer entfernt, besteht die Gefahr, dass der PH schnell reagiert (in beide Richtungen). Will man den PH Wert senken, aber belässt die KH Beispielsweise bei 6°dH, muss man extrem viel Huminsäuren zuführen, bis die KH so gesättigt ist, dass der PH auch mal richtig fällt. Hat man hingegen eine nicht mehr messbare KH, singt der PH auch problemlos weit unter 6.

Ich kenne Leute, die nehmen die KH so wie sie ist (aus der Leitung) und senken den PH rein über Schwefelsäure. Geht auch, würde ich mich aber nicht trauen.

Ich senk lieber die KH unter 2°dH. Paar Seemandelbaumblätter rein und man hat eher das Problem den PH über 4 zu halten als das er unter 6 fällt.

Solche PH Minusdinger und wie das Zeug alles heißt, bringt kaum was.

Über Huminsäuren den PH zu senken bringt nur so richtig was, wenn man die KH unten hat. Und da rede ich unter 2°dH. Ansonst kann man immer schön neu reinhauen, der PH wird nicht richtig fallen.

CO2 kann in Wasser gebunden werden und wirkt auch als Säure. Aber das ist nur für Pflanzen wichtig, welche CO2 als Wachstumsbooster nutzen. Den PH mittels CO2 zu regeln ist einfach nur teuer Man nimmt dort den PH eigentlich nur dazu, dass man sich ausrechnen kann, wieviel CO2 im Wasser ist. Mittels Controller kann man somit immer den perfekten CO2 Wert im Wasser einstellen.
Wie krass ein Diffusor das CO2 wieder austreibt, kann ich bestätigen.

Das war jetzt alles kurz und grob, weil sonst steigt man irgendwann aus

LG
Markus
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