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Alt 12.11.2003, 17:47   #6
Chiara
Welspapa
 
Registriert seit: 10.10.2003
Beiträge: 100
Nun ja, Praziquantel ist wirklich nicht immer gleich anzuwenden, aber gegen Bandwürmer wirkt es eben... Das ist aber ja eigentlich sowieso nicht nötig, denn Bandwürmer kommen ja nun wirklich seeehr selten vor... Und wenn, dann ja nicht als adultes Tier... Ist eben nur aufgeschrieben worden, um alles darüber zu schreiben, was ich weiß. Und falls Jemand eben Wildfang-Diskus hält, bei denen adulte Bandwürmer aus dem After hängen, def sollte dann eben abwägen, was zu tun ist.

Übernehmen will ich diesen Thread nun absolut nicht... *grins* Ich habe einfach mal etwas dazugeschrieben. Und es klingt nun wissenschaftlich, weil irgendwie das ganze Forum ja sehr ausführlich und auch wissenschaftlich arbeitet. Klar, die meisten Hobby-Aquarianer arbeiten nicht mit dem Mikroskop, aber es gibt ja doch immer ein paar, die das machen. Ist ja oft das einzigste Mittel, eindeutig einen spezifischen Erreger zu diagnostizieren. Und in vielen Vereinen gibt es ja auch einen "Mikroskopierer".

Ich habe nur ein paar Mikroskop-Bilder... Womit wir wieder bei dem gleichen Thema angelangt wären...

FMC ist ein Mittel, welches aus Formalin (40%) + Malachitgrünoxalat und Methylenblau (Stammlösung: 1l + 3,7g + 3,7g) besteht. Es wirkt gegen die Protozoen-Dermatitis (Hauttrüber) aber auch gegen Ichtyo (Süßwasserpünktchen). Und meine Wels vertrugen es bisher immer total unbeschadet.
Man dosiert es 1ml/100l Wasser bei einer Badedauer von 7 - 10 Tagen, laut Fachliteratur. Um eben wirklich alle Stadien medikamentös zu erfassen.

In manchen Mittel gegen Parasiten ist ja nun Kupfersulfat oder Kupfertriplex enthalten. Das darf man ja bei Welsen nicht anwenden. Es wirkt zwar gut bei anderen, nicht so kupferanfälligen Fischen, bei Oodinoides-Infektion (Vastatorkrankheit) und auch beiOcellaris-Infektion (Korallenfischkrankheit), aber ist nicht für Welse geeignet. Leider wird es oft als Mittel für fast alles verkauft, ohne daß auf das Kupfer geachtet wird oder der Zoofachhändler nach dem Beckenbesatz fragt...

Man kann aber auch erst mal auf andere Mittel zurückgreifen, wie auch die Temperaturmethode. Kochsalzlösungen helfen auch häufig. Wobei natürlich nicht das gute "Jodsalz mit Flour" genommen werden sollte...
2%ige Kochsalzlösung kann man z.B. sehr wirksam bei Pilzbefall der Haut anwenden, nachdem der Belag entfernt wurde und dann diese Kochsalzlösung lokal aufgebracht wird.
Bei der Samtkrankheit (Pillularis-Infektion) nimmt man 1500g Salz auf 100l Wasser und hält eine Badedauer von 2 bis 3 Tagen ein. Ist aber echt Streß für die Tieere, diese hohe Salzgabe... Und es gibt ja auch Welse, die hohe Salzkonzentrationen nicht gut vertragen.
Bei der Hauttrüber-Krankheit wurde mir im Institut für Fischkrankheiten gelehrt, daß man sogar 2000gSalz auf 100l Wasser nimmt, und den Fisch dann 20 - 30 Minuten darin badet...
Um diesen Streß zu vermeiden, greife ich selbst eher auf FMC zurück... Klappt wunderbar.

Natürlich gilt für alle Krankheiten, daß auf gute Lebensbedingungen geachtet wird. Die meisten Erreger befallen eher nur geschwächte Fische. Ebenso treten viele Erreger als Sekundärinfektion auf, wzB die Pilze sich in Wunden (manchmal so klein, daß man sie gar nicht gut sehen kann) setzen... Also, regelmäßiger Wasserwechsel, gutes und ausgewogenes Futter, außreichende Sauerstoffzufuhr usw. können oft schon ausreichen bei schwachem Befall, daß der Fisch wieder kräftig genug wird, sich selbst zu helfen. Denn jeder Streß schwächt wiederum das Immunsystem...
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