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Alt 12.11.2003, 14:27   #4
Chiara
Welspapa
 
Registriert seit: 10.10.2003
Beiträge: 100
Bei Bandwurmbefall
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(Diagnose) sind die Symptome meist allmähliche Abmagerung trozu anfänglicher guter Futteraufnahme.
Bandwürmer sind bei Fischen allerdings relativ selten anzutreffen. Diskusfisch-Wildfänge sollen vereinzelt mehrere Dezimeter lange Bandwürmer beherrbergen, deren Hinterende zuweilen aus dem After herausragt. Bandwurmlarven finden sich auch im Augapfel von Fischen (Mehlhorn und Schmahl, 1992). Ansonsten ist ein Befall mit Zestoden nur schwer feststellbar.
Diagnosemöglichkeit: Im Quetschpräparat ist bei der Kotuntersuchung (wenn man Glück hat, werden nicht durchgehend ausgeschieden) auf rundliche Eigebilde zu achten. Als Differentialdiagnose kommt auch ein stärkerer Fadenwurmbefall in Frage, der auch ebenfalls Futtergier und gleichzeitige Abnahme bedingt.
Therapie: Praziquantel ist über das Wasser oder den Futterweg zu versuchen.

Ichthyophthiriasis, Süßwasserpünktchenkrankheit:
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Bei Welsen relativ selten, aber kommt ab und an doch vor.
Dazu sollte man vielleicht sich die Ätiologie vor Augen halten.
Der Ziliat Ichthyophthirius multifiliis Fouquet verursacht die am häufigsten vorkommende Parasitose bei Süßwasserfischen. Der erwachsene Parasit sitzt als grießkorngroßer, weißer Punkt unter der Haut des Fisches. In den nächsten Stunden verläßt er seinen Wirt und kapselt sich ein (Zyste). Innerhalb von 24 Stunden teilt sich der Zellinhalt in ca 250 Tochterindividuen. Diese verlassen als sogenannte Schwärmer die Zyste und machen sich sofort auf die Suche nach einem Wirt. Haben sie einen Fisch gefunden, bohren sie sich in die Haut und wachsen in kurzer Zeit heran. Durch die stattfindende Epithelwucherung ist der weiße Punkt makroskopisch erkennbar. Der Kreislauf ist geschlossen.
Symptome: Unruhiges Verhalten, Flossenklemmen und Scheuern an Gegenständen und Pflanzen deuten auf einen noch unsichtbaren Befall hin. Die Schleimhautauflagerungen der Haut werden milchig oder trübe. Bald sind die einzelnen Parasiten als weiße Pünktchen erkennbar. Bei starkem Befall kommt es zu einschneidenden Veränderungen des Hautepithels mit Störungen der Hautatmung und Autointoxikation mit Todesfolge.
Mikroskopisch zu sehen ist bei diesem Parasiten ein Ziliat mit seinem meist hufeisenförmigen Kern.

(Hätte ein Bild von einer mikroskopischen Aufnahme, eingescannt, aber ich weiß nicht, wie man das hier herein stellt....)

Differentialdiagnosen: Bei der milchigen Schleimbildung im Anfangsstadium ist an einen Befall mit Hautrübern (Ichthyobodo necator (Syn. Costia necatrix), Chilodonella sp., Trichodina sp., Trichodinella sp., Tetrahymena sp., Apiosoma (Syn: Glosatella)sp. sowie Dinoflagellaten und Hautsaugwürmer zu denken.

Therapie: Da nur die im freien Wasser befindlichen Stadien medikamentös erfaßt werden, hat eine Behandlung möglichst früh und in außreichender Menge einzusetzen. Malachitgrün eignet sich, wie auch die Temperaturerhöhung.
Bei reinem Malachitgrünoxalat aus der Apotheke 0,006g auf 100l Wasser, Badedauer 4-5 Tage.
FMC wirkt auch gut, kann man sich ja selbst anmischen, wirkt eben auch gegen Hauttrüber, weil neben Malachitgrün auch Methylenblau enthalten ist.
Das Medikament "Exrapit" aus dem Zoofachhandel enthält neben dem Malachitgrün auch Kupfertriplex, ist also für Welse NICHT geeignet...

Argulus-Befall, Karpfenlausbefall:
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Diese Parasiten treffen wir meist bei Kaltwasserfischen an, aber auch im Warmwasseraquarium durch Tümpelfutter. Die Hauptwirte sind vor allem karpfenartige Fische.

Die Karpfenlaus ist durch ihre Größe (0,5cm) mit bloßem Auge erkennbar, wegen ihrer Tarnfarbe erfordert dies jedoch etwas Übung. Der flache Körper haftet zwei Saugscheiben auf der Fischhaut. Mit Hilfe eines Stech- bzw Saugrüssels werden dem Wirtstier Gewebesäfte entzogen. Die Karpfenlaus sucht sich ihre Opfer meist in der Nacht, tagsüber ruht sie an einer geschützten Stelle.
Symptome: Die Tiere sind allesamt sehr nervös, springen ab und an aus dem Wasser, um dem Angriff des Schmarotzerkrebses zu entgehen. Auf der Haut ist der Körperabdruck der Karpfenlaus einige Zeit sichbar. Kleine Fischarten, bedingt duch den Blutverlust, liegen am Morgen tot im Aquarium.

Therapie: Herausfangen des Wirtstieres und manuelle Entfernung der Parasiten (Pinzette). Nachts mit Hilfe einer Taschenlampe suchen. Eine Bekämpfung der apathogenen, freischwimmenden Larven ist nicht erforderlich, da sie ohnedies bald im Filter landen.

Hmm, ich könnte noch unendlich weitertippen, aber ich muß jetzt erst mal einkaufen...
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