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Hallo Frank,
nein, unser Händler ist wirklich nicht schlecht. Aber trotzdem: Das käme für mich nur im äußersten Notfall in Frage.
Zunächst einmal ist das Leben beim Händler deutlich unangenehmer als das bei uns oder anderen Besitzern. Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass Verkaufsbecken nun einmal recht spartanisch eingerichtet sind. Schließlich soll man in den Becken die Fische ja auch gut sehen können. Unser Jungwelse dagegen sind ein schön eingerichtetes Becken mit vielen Verstecken gewöhnt.
Und doch, wenn ich sie privat abgebe, nachdem ich mich erkundigt habe und davon überzeugt bin, dass sie es dort gut haben werden, bin ich zumindest relativ sicher, dass sie die nächsten Jahre ein gutes Leben haben werden. Normalerweise gehe ich bei verantwortungsvollen Aquarianern auch davon aus, dass sie die Tiere entweder behalten (dann ist sowieso alles gut) oder sich ebenfalls Mühe geben, ein gutes Zuhause für die Welse zu finden, wenn sie sie abgeben wollen. Ich stelle nicht viele Ansprüche an neue Besitzer für unsere Welse (der Wille, den Tieren ein gutes Zuhause zu geben, einige Verstecke im Becken, Temperaturen ab 26-27°), aber immer noch mehr als jeder Händler.
Darüber hinaus gibt es noch eine andere Schwierigkeit: Damit die Kleinen dann jeweils gut wachsen, müsste auch immer entsprechend viel gefüttert werden. Das macht viel zusätzliche Arbeit und so viel wieder würden wir vom Händler nie bekommen. Vor allem aber gibt es bei jedem Rausfangen ein großes Chaos im Becken, das alle Tiere stresst. Wir haben es jetzt einmal gemacht für den jetztigen Wurf, das reicht. Wir waren etwa eine Stunde beschäftigt, um 16 Jungwelse herauszufangen, und das obwohl wir alle Einrichtung herausgenommen haben. Wir haben eben auch kein spartanisch eingerichtetes Zuchtbecken, sondern ein schönes bepflanztes Becken mit vielen Wurzeln und zusätzlichem Besatz.
Liebe Grüße,
Kerstin
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