Tag Dirk,
im englischsprachigen Raum werden die Tiere ja nichtmal als Panaqolus bezeichnet..
Ansonsten frage ich mal ganz ketzerisch zurück, ob Du Dich auch schon darüber informiert hast, wofür dieses "cf." denn steht (auch und gerade in diesem Zusammenhang)?
Grundsätzlich steht hier die Tatsache im Raum, dass unter verantwortungsvollen aktuellen Autoren die ursprüngliche Praxis, wissenschaftliche Bezeichnungen recht unkritisch und häufig ungeprüft zu übernehmen bzw. zu verwenden, nicht mehr angewendet wird.
In sofern ist es nur logisch Tiere, die, bspw. bezüglich ihres Verbreitungsgebietes, noch nicht wissenschaftlich erfasst sind, separat zu betrachten und nicht in einen Topf zu werfen.
Voraussetzung ist natürlich, dass es sichtbare Unterschiede (bevorzugt meristische Daten, Färbung eher weniger; letzteres "geht" aber doch häufig, wenn es einheitlich gefärbte Populationen gibt, z. B. LDA31) gibt oder extrem voneinander abweichende Vorkommensgebiete.
Im aquaristisch-praktischen Sinne ist dabei auch noch zu berücksichtigen, dass auch Tiere, die eindeutig einer Art, aber unterschiedlichen Fundortvarianten angehören, möglichst separat gehalten werden sollten, um die jeweiligen Phänotypen "rein" zu erhalten. Hierbei ist eine möglichst eindeutige Bezeichnung immer hilfreich.
Im konkreten Fall von P. albomaculatus lassen sich signifikant voneinander abgrenzbare Populationen unterscheiden, wobei ich in Deiner Aufzählung noch
Panaqolus cf.
albomaculatus "L 426" vermisse.
Da
Panaqolus albomaculatus aus Ecuador beschrieben worden ist, sollten alle ähnlichen Formen sicherheitshalber als "cf. albomaculatus" oder, noch weiter gehender, "sp. aff. albomaculatus" betrachtet werden.
Für eine solche Betrachtung ist im Übrigen nicht relevant, ob die Unterschiede jedem Laien sofort in´s Auge springen oder nicht.
Grüße, Sandor