Hallo,
Hybridiserung bei L-Welsen ist ein wichtiges Thema. Dabei will ich mich nicht an der Diskussion beteiligen, welches Fachwort jetzt richtig ist. Mir geht es um die gewollte, aber vor allem um die ungewollte Vermischung von Tieren mit unterschiedlichen Merkmalen und mit unterschiedlichen Fundorten. Auch bei Tieren einer Art, sollte man unterschiedliche Fundorte mit unterschiedlichen Merkmalen nur mischen, wenn man einen Aquarienstamm erzeugen will. Das kann ein Zuchtziel sein und ist genauso legitim, wie die penible Reinhaltung von Stämmen eines Fundortes. Wer gemischte Nachzuchten als "rein" abgibt, betrügt - entweder vorsätzlich oder fahrlässig.
L-Nummern, sind bekanntlich für die Bestimmung von wissenschaftlichen Artzugehörigkeiten ohne Bedeutung. Zudem kommen auch innerhalb einer L-Nummer Varianten vor, die man auseinanderhalten sollte (z.B.: fast alle Hypancistrus, Peckoltia, aber auch weitere Gattungen). Also ist auch hier bedeutend mehr Vorsicht von Nöten, als das bekannte "Erhaltungszuchtprogramm" fordert. Denn in diesem Programm werden zwar L-Nummern erhalten, nicht aber Fundorte oder Tiere mit gleichen Merkmalen (L 134 ist wohl eine Ausnahme).
Ich persönlich finde vor diesem Hintergrund die Diskussion um die angeblich so "schlechte" Hybridisierung etwas merkwürdig. Wer Hypancistrus zebra mit L 400 zusammensetzt und sich anschließend über Tiere freut, die nach L 173 aussehen und diese dann ehrlich als Zuchtform verkauft, ist mir persönlich lieber, als Jemand, der auf andere mit dem Finger zeigt, aber seine L 333 Zuchtgruppe mit besonders kontrastreichen Tieren eines anderen Fundorts von L 333 aufhübscht.
Und zum Thema Hypancistrus: Vermischung geht schneller, als man will. Ist aber nicht die Regel. Es gibt Varianten, die sich schneller mischen, als andere. Auch in der Natur, gibt es da wohl Übergangsformen. Also muss man hier noch ehrlicher sein, wenn es dann doch mal passiert.
Die Diskussion, ob Hybridisierung jetzt gut oder schlecht ist, finde ich wichtig. Leider sind Hybriden kaum zu beweisen. Leute die Zuchtformen, als angebliche "reine" Nachzuchten abgeben, haben eine Entdeckung nicht zu fürchten. Daher Vorsicht vor Scheinheiligkeit. Vielleicht ist es ja kontraproduktiv, die Züchter von Hybriden zu verurteilen . . .
Grüße
|