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Zitat von Razorblade
Dazu kann ich schonmal sagen, dass ich mit N*turef*od Premium Sticks für Welse sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe aufgrund des ziemlich hohen Rohfettgehalts.
Erhebliche verfettung meiner Welse mit sogar anschließenden Todesfällen.
Beim Mikroskopieren eines verendeten Tieres konnte man mehr als gut die weißlichen/weißen Ablagerungen in der Leibeshöhle erkennen.
Nach Absetzen des Futters gingen die Leibesumfänge meiner Pfleglinge schlagartig auf ein normalniveaux zurück und es gab keine weiteren Ausfälle.
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Mahlzeit!
Genauso wenig, wie ein adipöser Mensch nicht "schlagartig" das Idealgewicht erreichen wird, wenn er seine Ernährung umstellt, wird ein Fisch, der infolge von Fehlernährung reichlich Fett im Unterhautgewebe und den inneren Organen akkumuliert hat, bei Gabe anderer Futtermittel nicht "schlagartig" das Fett wieder verlieren.
Das ist in höchstem Maße unglaubwürdig, da gibt's nix zu diskutieren, das ist einfach Käse.
Und bis ein Fisch an Fettleibigkeit stirbt, wie das hier geschehen sein soll (oder tatsächlich auch ist, will ich gar nicht in Abrede stellen), isses zumindest auch ein weiter Weg, will sagen, da gibts dann immer auch eine Vorgeschichte, nämlich die *fortschreitende* Verfettung.
Und die kann dann nur in nicht bedarfsgerechter Fütterung liegen, sei es im Hinblick auf Quantität oder Qualität, oder beides.
Und wenn man es so weit treibt, dass Fische an tatsächlicher Verfettung eingehen, dann ist daran in erster Linie nicht das Futtermittel selbst und allein schuld, sondern primär mal der Halter, mit Verlaub.
In einem anderen Thread z.B. schreibst Du, dass Du L 201 Jungtiere im Elternbecken lässt und somit dort öfter füttern musst, weil die Kleinen mehrmals am Tag was brauchen. Das könnte für die Alten z.B. dann aber schon wieder zu viel sein.
Andere haben so hohe Besatzdichten, dass sie so viel Futter in die Becken kippen müssen, damit die Kleineren und Unterlegenen auch was abbekommen. Für die Dominanten dann schon wieder zu viel.
Wieder Andere stopfen Welsgreise, die ihr Gnadenbrot bekommen, oder inaktive Zuchttiere derart mit energiereichem Futter voll, als wären es Zuchttiere, die alle drei Wochen ablaichen, oder Heranwachsende.
Ganz Andere ernähren ihre Herbivoren ausschließlich mit energiereichen Powergranulaten mit zuviel Protein und Fett, andere ihre Faunivoren mit Billiggranulaten mit nur 25% Protein Eiweiß und 3% Fett, entsprechend hoch ist bei letzterem Futter dann zwangsläufig der Kohlenhydratanteil, mit der Folge, dass Faunivore damit auch verfetten, weil überschüssige Kohlenhydrate, sind der tägliche Bedarf erst einmal gedeckt und die Glykogenspeicher der Leber aufgefüllt, in Fett umgewandelt und als solches deponiert werden.
*Bedarfsgerechte* Ernährung in Qualität und Quantität, das ist das Ein und Alles.
Zitat:
Mitlerweile hat der Hersteller das Welsfutter offensichtlich überarbeitet
(das Futter habe ich vor ca einem Jahr gekauft und gefüttert) denn
momentan sieht die Mischung so aus:
Inhaltsstoffe:
Rohprotein 45%
Rohfett 14%
Rohfaser 2%
Rohasche 8%
Es scheint ja, dass die das Problem erkannt haben :-)
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Und genau so oder so ähnlich sieht bzgl. der Qualitätsanalyse auch nahezu jedes "neuere" bzw. neu entwickelte Trockenfutterprodukt für Zierfische aus, s. auch:
https://www.l-welse.com/forum/showthread.php?t=3504
Und weiteres zu Qualitätsanalysen, Protein/Fett-Verhältnis von industriell hergestelltem Trockenfutter und natürlichen Futtertieren, Ernährungsphysiologie bei Fischen etc. unter anderem hier
https://www.l-welse.com/forum/showthread.php?t=3321
https://www.l-welse.com/forum/showthread.php?t=18764
und zu Qualitatsanalysen und Zusammensetzung unterschiedlicher und handelsüblicher Trockenfutterprodukte s. z.B. hier.
https://www.l-welse.com/forum/showpo...40&postcount=1
Zitat:
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Ebenso habe ich nur gute Erfahrungen gemacht bei der Aufzucht von Jungfischen mit Cyclop eeze
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Du erwähntest oben "Den hohen Rohfettgehalt von damals 22% in den Premium Sticks für Welsen".
Nur zum Vergleich mit Cyclop Eeze: Diese haben einen Rohfettgehalt von *32%* (zumindest die gefriergetrocknete Variante (Dosenware)).
Und deshalb ist das halt auch kein Alleinfuttermittel, sondern ein Spezialfutter, z.B. für die Aufzucht, wie Du (und ich und viele andere) es ja auch verwenden.
Und da gibts dann auch keine Verfettung, trotz des erheblichen Fettgehaltes.
Gib Neons 5 mal täglich ausschließlich Cyclop Eeze in rauhen Mengen --> Verfettung.
Gib Jungfischbrut abwechselnd Cyclop Eeze und andere Futtermittel in ausreichenden Mengen --> gutes, gesundes Wachstum.
Und das ist hier und auch sonst immer meine Rede - *bedarfsgerechte* Fütterung.
Zitat:
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Zitat von Flundi
Was mir weiterhin auffällt ist, dass die Summe der Inhaltsstoffe keine 100% ergibt. Der Rest dürfte wohl Wasser sein. In der Lebensmittelanalytik wird der Fettgehalt aber auf die Trockenmasse bezogen, ergo dürfte der Fettgehalt prozentual noch höher liegen. Ich halte dies nicht für ausgewogen.
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Ein Trockenfuttermittel mit 25-30% Wasser? - Nö, aber wirklich nicht!
Wasser darf in Trockenfuttermitteln nur bis zu einer Gesamtmenge von maximal 14% enthalten sein, zum einen deshalb, weil's so steht im Futtermittelrecht oder -gesetz oder EU-Verordnung oder wie auch immer das heutzutage gültige Rechtsgedöns sich schimpft, und weil's dazu auch einen mikrobiologischen Hintergrund gibt, nämlich dass sich ab einem bestimmten Restwassergehalt keine Mikroorganismen mehr vermehren können, was eine wichtiges Kriterium für die Haltbarmachung ist.
Neenee, der "fehlende Rest" bei den Prozenten in der Qualitätsanalyse sind einfach die sog. "stickstofffreien Extraktstoffe", also alle Kohlenhydrate, die nicht in die Kategorie "Rohfaser" fallen, und eben die Restfeuchte (diese typischerweise so um die 10%).
--Michael