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Alt 07.08.2009, 13:02   #14
Fischray
BSSW-Nord
 
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Hi

Zitat:
Was sind deine Erfahrungen zu diesem Thema?


Eigentlich ist es ja normal, dass bei Nachzuchten mal ein Tier aus der Norm fällt.
Das gehört ja schon zur normalen Evolution dazu.
Das ist auch der Ansatz, der bei der gezielten Zucht genutzt wird.

Wenn ein einzelnes Tier mal stark nachhinkt, ist es besser, dieses von der Gruppe zu
trennen und separat weiter zu pflegen.
Da wären die Vorraussetzungen besser fürs Tier. Bloß weil es langsamer heranwächst,
ist es ja kein krankes Tier in dem Sinne.
Für die Hochzucht würde ich dieses Tier aber nicht nehmen, es sei denn, ich möchte
genau dieses Phänomen gerne weitervererben.

Wenn die Nachzuchten allgemein nicht richtig heranwachsen, sind es meist
die äußeren Faktoren, die eine Rolle spielen.
Dazu gehören Temperatur, die Wasserhärte, Futter, Wasserbelastung,
Futterkonkurrenz, Stress im Allgemeinen und noch vieles mehr.
In der Regel liegt es kaum an den Nachzuchten selbst.

Wenn die Temperatur recht niedrig ist, wachsen die Tiere recht langsam,
da der gesamte Stoffwechsel langsamer läuft.
Das muss nicht unbedingt schlecht sein, da so bei manchen Fischarten die Tiere größer werden als ihre wärmer aufgezogenen Geschwister.

Wenn die Temperatur höher ist, wachsen die Tiere schneller heran, da ja
der Stoffwechsel schneller läuft.
Dann muss man aber beachten, dass die Tiere mehr und auch kräftigeres Futter brauchen
um rasch aufzuwachsen. Das heißt auch, dass die Wasserqualität dadurch mehr
Aufmerksamkeit benötigt.

Je weicher das Wasser ist, desto mehr Energie brauchen die heranwachsenden Tiere um ihren Ionenhaushalt zu regulieren.
Das muss beim Füttern dann berücksichtigt werden.

Beim Futter kommt es darauf an, wie viel Energie die Tiere daraus beziehen können.
Meist ist es effektiver häufiger am Tag zu füttern. Gerade beim Heranwachsen sollte
das Futter sehr kräftig sein, damit die Tiere gut abwachsen.
Nur kann es für einige Tiere auch schon mal schlecht für die dauerhafte Gesundheit
sein (Verfettung), muss aber nicht.

Selbst die Geschlechtsreife hemmt das Wachstum der Tiere, da für das Heranreifen der Eier Energie benötigt wird, die dann für das Wachstum fehlt.

Stress ist ein Faktor, bei dem die Tiere sehr viel Energie verbrauchen.
Das kann der Pfleger sein, der alle fünf Minuten mal hereinschaut, oder
auch die zu lichte Beckeneinrichtung.
Da bieten sich Aufwachshöhlen an, in denen sich die Tiere verstecken können,
aber immer einen leichten Fluchtweg haben.

Alles in allem gibt es unzählige Möglichkeiten für eine Wachstumsstörung.

Gruß Ralf
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