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Alt 04.02.2009, 20:19   #17
Acanthicus
Junger Hupfer
 
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So verstehe ich die Arbeit:

Zu Panaque bathyphilus:

Zitat:
Zitat von Nathan K. Lujan and Carine C. Chamon in: Two new species of Loricariidae (Teleostei: Siluriformes) from main channels of the upper and middle Amazon Basin, with discussion of deep water specialization in loricariids
One further possible apomorphy associated with occupation of deep water habitat by H. pankimpuju and Panaque bathyphilus is the absence of an iris operculum or iris flap.
Es handelt sich bei Panaque bathyphilus nicht um L 90, wie vermutet wurde und wie es auch bei planetcatfish.com steht. L 90 hat einen Irislappen! Außerdem liegen die Verbreitungsgebiete der beiden „Arten“ weit voneinander entfernt. Panaque bathyphilus wurde aus dem Rio Solimoes in Brasilien beschrieben und L 90 stammt aus der Gegend um Tingo Maria, Peru.

Es wurde trotz intensiver Suche, nur ein einziges Exemplar gefunden. Den Autoren zufolge hat das entweder mit der extremen Seltenheit dieser Art zu tun oder es ist darauf zurückzuführen, dass Panaque sich gerne in „solid structures of rock or wood“ aufhalten.
Ich bin hingegen der Meinung, dass es sich bei diesem einen Exemplar um ein abnormal gefärbtes Tier handelt, was keine eigenständige Art darstellt. Unpigmentierte Exemplare sind mittlerweile von vielen Welsarten bekannt, zum Beispiel von Panaque nigrolineatus. Wieso sollte es sich nicht auch hier um einen Xanthoristen handeln.

Bisher haben alle bekannten Panaque einen Irislappen, diese neue Art passt also nicht perfekt in die Gattung. Es sind nur zwei Tribi bekannt, bei denen der Irislappen fehlt: Rhinelepini und Corymbophanini.


Zu Hemiancistrus pankimpuju:

Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um L 350, denn die angegebene Beschreibung passt ziemlich genau. Wie auch bei Panaque bathyphilus fehlt der Irislappen, die kleinen Augen werden erwähnt und der abgeflachte, vordere Körperpart findet ebenfalls Erwähnung.
Hemiancistrus pankimpuju wurde im RÃ*o Maranon gefangen, einem der großen Quellflüsse des Amazonas, in Peru.
Im WA2 wird gesagt, dass L 90 und L 350 bei Tingo Maria, im Rio Huallaga syntop vorkommen.

Es wurden schon mehrere Exemplare importiert, die ebenfalls eine helle Färbung aufwiesen und sich dann später umfärbten. Insofern könnte es sich tatsächlich um L 350 handeln.
Fraglich ist jedoch, ob es sich dabei wirklich im einen Hemiancistrus handelt. Leider scheint es hier ähnlich wie bei Peckoltichthys bachi versäumt worden zu sein, eine neue Gattung zu benennen. Die Gattung Hemiancistrus macht ihrem Ruf als Sammelgattung alle Ehre – leider!

Zitat:
Zitat von aquanet
Aus dem Hauptstrom des oberen und mittleren Amazonas wurden zwei Harnischwelse beschrieben, die spezialisierte Tiefwasserbewohner zu sein scheinen. Möglicherweise sind die beiden Erstbeschreibungen nur der Beginn der Erforschung einer bisher völlig unbekannten Tiefwasserfauna des Amazonas.
Bei Fangtiefen von 12,8 – 17,8 m (Panaque bathyphilus) und 1,5 m (Hemiancistrus pankimpuju), kann man nicht wirklich von „Tiefwasserbewohner“ sprechen. Gerade bei H. pankimpuju, der aus Gebirgsflüssen kommt, die nicht so tief sind wie die Flüsse im Tiefland, passt diese Bezeichnung gar nicht.


der Daniel
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"L-Welse" : Angehörige der Familie Loricariidae, also auch die ohne L-Nummer(n)!

Geändert von Acanthicus (04.02.2009 um 20:35 Uhr).
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