Hallo Ihr Lieben,
vorgestern Abend habe ich das große Aquarium fertig eingerichtet.
Die Aufbauten sind noch etwas erhöht worden, die Pflanzen entsprechend der Aufbauten umgesetzt.
Pflanzen: Bis auf ein bis zwei Ausnahmen, werden meine Pflanzen nicht in das Substrat am Boden eingegraben.
Grund hierfür ist: ein Ausbleiben faulender Wurzeln, Nährstoffaufnahme direkt aus dem Wasser, besseres Wachstum.
Vorteile sind ebenfalls die Versteckmöglichkeiten für Kleinstlebewesen und Zwerggarnelen, die gerne die Wurzeln abweiden, und Ihre Jungen geschützt sind.
Es wirkt, durch das in die einzelnen Höhlen und Zwischenräume ragende Wurzelwerk, wie ein Mangrovenwald. Auch bieten sie mit der Zeit einen Lichtschutz und Ruhemöglichkeiten unter Ihnen, für Welse und andere im Aquarium befindlicher Tiere.
Der eigentliche Bodengrund, ich bevorzuge aus meinen Erfahrungswerten mit unterschiedlichen Substraten, besteht aus feinem, hellem (hellbeige) Aquariensand.
Dieser Sand wird nur sehr selten, evt. alle eineinhalb bis zwei Jahre, teilweise ausgewechselt, bzw. ausgespült und wiederverwendet.
Der Bodengrund bei mir ist generell sauber und gelockert, ohne diesen jemals abzusaugen.
Die Reinigung übernehmen an der Oberfläche hauptsächlich die Zwerggarnelen.
Unterhalb der Oberfläche, wird dieser von meinen (friedlichen) Pferdekopfschmerlen gelockert und alles verwertbare herausgefressen.
Sieht ulkig aus, wenn sie durch den Mund den Sand aufnehmen und er an den Kiemen wieder herauskommt. Der Rest, der dadurch an die Oberfläche kommt, wird dann wieder von den Zwerggarnelen verputzt.
Weitere Hilfe bei der Bodenreinigung erhalte ich durch meine Tylomelania (Schneckenart aus Sulawesi) und Zwergrillenmuscheln, die Schwebeteile und Plankton aus dem Wasser aufnehmen. Die Zwergrillen- oder Körbchenmuscheln genannt, haben sich im Gegensatz zu anderen Muschelarten als sehr langlebig erwiesen. Sie dienen ebenfalls zur Auflockerung des Bodensubstrates, da sie sich des öfteren durch das ganze Aquarium graben.
Aufbauten im Aquarium sollten daher sehr massiv sein, da die Muscheln es fertigbringen, diese zu untergraben, und somit den Aufbau verändern, bzw. unsorgfältig geplante Aufbauten zum Einsturz bringen können.
Als Holz verwende ich Mopani, Mangrove und Moorkien. Dieses wird zuerst 2 mal in einer Wanne mit heißem Wasser getränkt, um die Ausfärbung durch das Holz im Aquarium zu minimieren. Anschließend wird es noch einmal eine Woche in kaltem Wasser stehen gelassen, unter zusatz eines Wasseraufbereiters, um mögliche eingelagerte Schadstoffe zu beseitigen.
Zur Komplettierung meiner Aufbauten benutze ich auch asiatische Lochsteine. Im großen Aquarium sind Steine von einem Durchmesser von bis zu 50cm vorhanden.
Diese Steine, Vorausplanung für das große Aquarium vor einem Jahr, habe ich gezielt, nach größe und Verbund der Löcher, ausgewählt.
Es gibt in diesen Steinen, sowohl durchgängige, als auch geschlossene Höhlen.
Die Steine werden von mir, gegen Verletzungsgefahr für die Tiere, alle so geschliffen, daß keine scharfen Kanten mehr vorhanden sind.
Anschließend werden diese ebenfalls ein paar Tage in einer Wanne mit Wasseraufbereiter stehen gelassen.
Bisher konnte ich durch das verwenden dieser Lochsteine noch keine Veränderungen des PH-Wertes feststellen (regelmäßige Kontrolle mit elektronischem PH-Wert Messgerät).
Durch die Kombination, gezielt ausgesuchter Lochsteine und Holz, habe ich alleine dadurch schon weit über 80 Höhlen, Durchgänge, und Verstecke, wohin sich die Tiere zurückziehen können. Desweiteren sind noch einige Tonhöhlen vorhanden.
Das Aquarium ist in 2 Bereiche gegliedert: eine Seite mit hohen Aufbauten, eine Seite mit flacher Sandzone und Dünenähnlicher Landschaft, mit einzelnen Steinen.
Die zur Zeit befindliche Strömung ist in mehrere Bereiche untergliedert und liegt in der Hauptstärke der Strömungen auf der Seite mit den hohen Aufbauten.
In diesem Bereich gibt es 4 Ausströmer, die das Wasser gezielt in die Höhlengänge des unteren Aufbaubereiches lenkt, wo diese durch die vielen Verzweigungen langsam abgebaut wird, sodaß auch einzelne Bereiche mit niedriger Strömung entstehen. Ein weiterer Ausströmer, an dem ein Diffusor angeschlossen ist, führt oberhalb der Aufbauten vorbei. Die letzte und stärkste Strömung, wird in der Mitte des Aquariums, an der Rückseite, an der Aquarienscheibe direkt nach oben geleitet. Dieser Aussträmer (Eheim Lochrohr) ist leicht schräg angebracht, und lenkt die gesamte Strömung der anderen Ausströmer wieder an der Oberfläche zurück auf die Seite mit den Aufbauten.
So entsteht im Bereich der Aufbauten eine zum Teil Stärkere Strömung für die Welse. Ab der Mitte, wird die Strömung über das ganze Volumen abgebaut und fließt ab hier langsam und gleichmäßig zum Ablauf für die Filter. In diesem Bereich können sich Tiere aus Strömungärmeren Gegenden aufhalten.
Gestern sind dann auch die ersten Bewohner in das neue Aquarium eingezogen, meine 4 L 124. In der nächsten Woche wird der restliche Besatz nachfolgen.
Die letzten Bilder die ich von der einrichtung aufgenommen habe, ebenfalls von meinen 4 L 124, sind schon auf meiner HP vorhanden.
Siehe:
https://www.welskeller-atlantis.de/p...eGalleryPage=5
Bild 30 bis 37
Die weitere Technik, betreffend Beleuchtungscomputer, Regensimulation, etc. wird erst im Spätjahr folgen.
Jetzt wird erst mal das Teichprojekt fertiggestellt.
Von da gibt es zu berichten, daß die beiden Glyptoperichthys meine Erwartungen, was Ihr Zutrauen zu mir in so kurzer Zeit betrifft, bei weitem übertroffen hat.
Die sind mittlerweile so zutraulich wie Hauskatzen. Haben weder Berührungsängste noch sonst eine Scheu vor mir. Ist ein uriges Gefühl, wenn die mit ihrem großen Mund an meinen Händen saugen.
Ist echt lustig, wenn ich die Hafttabletten abends an ihren dafür vorgesehenen Platz drücke, und einer der Großen bereits am futtern ist. Den muß ich dann mit der Hand zur Seite schieben wenn er im Weg ist, dann drückt er mit seinem Körper und der Schwanzflosse zurück.
Werde dies mal von einem Freund filmen lassen, wenn einer ne Camera hat, mit der man die Lichtspiegelung der Wasseroberfläche kompensieren kann (Filter).
Solange müßt Ihr euch mit den Bildern zufrieden geben.
Liebe Grüße Micha