L-Wels King
Registriert seit: 13.04.2007
Ort: Neuhofen / Rheinlandpfalz
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Hallo Ihr Lieben,
eigentlich wollte ich auch schon zu dem Thema scheue Tiere (L-Welse) einen Thread erstellen. Da hier schon Einer eröffnet wurde, werde ich euch hier meine Erfahrungen schildern.
Es gab in unserem Forum schon einige Threads, in denen nachgefragt wurde, ob es normal sei, daß man die bei sich gepflegten Tiere nie, oder so gut wie nie zu Gesicht bekommt.
Nach meinen Erfahrungen liegt es hauptsächlich am Umgang mit den Tieren und der Zeit die man in diese investiert.
Wie ich in manchen Threads auch schon erwähnt habe, sind bei mir auch einige der scheuesten Gattungen, Arten, zutraulich. Einige wenige davon (dazu werde ich demnächst Bilder auf meine HP einstellen und hier den Link angeben), kommen sofort an die Aquarienscheibe, bzw. die bei mir im Teich gehaltenen, sofort nach vorne an den Teichrand.
Ob dies nun L 200, L 013, Glyptoperichthys, Siamesische Rüsselbarben, Schmerlen, oder sonstige Tiere sind.
Einige davon lassen sich sogar streicheln, oder fressen mir das Futter aus der Hand, sobald ich es ins Wasser gebe.
Was Tiere generell nicht mögen, sind allzu hektische Bewegungen am Aquarium, zu heftiges hantieren im Aquarium, bzw. auch im oder am Teich.
Wer sich nur selten an seinen Aquarien, bzw. bei den Tieren aufhält, wird diese schwer an sich gewöhnen können.
Darüber werden jetzt mit Sicherheit wieder einige lächeln, aber ähnlich wie es mit Hunden, Katzen, etc. ist, wer welche hat, weiß was ich meine, muß man auch mit den Tieren im Aquarium reden, sie dabei anschauen, und die Mimik seines Gesichtes dazu einbringen.
Ruhe und Zeit sind das Rezept, um das Vertrauen der Tiere zu gewinnen.
Als Beispiel an meinen, vor eineinhalb Monaten gekauften, 40cm großen Glyptoperichthys Gibbiceps für die Teichanlage:
Ersten Tage nach Einsetzen versteckt (alles neu und unbekannte Umgebung).
Darauffolgende Tage des öfteren an den Teichwänden zu sehen.
Dabei blieb ich immer sehr lange dabei, wenn sie mal zu sehen waren, hielt Augenkontakt und vermied es, hektische Bewegungen zu machen.
Ab Mitte der 2. Woche habe ich, wenn sie wieder an der Seitenwand waren, meine Hand ins Wasser (langsam), und mit der Handfläche durchs Wasser gefahren.
Bis Ende der 2. Woche, bin ich immer ein Stück näher an sie herangegangen, bis auf etwa 10 cm, dann sind sie sich ein Stück nach unten zurückgewichen, um wieder etwas Abstand zu bekommen.
Den Futterplatz, den ich im Teich eingerichtet habe, haben sie bis dahin gemieden.
Ab der 3. Woche, wenn ich die Futtertabletten auf die Steine am Futterplatz gedrückt habe, kamen sie als letzte, nachdem ich schon einige Minuten meine Hand aus dem Wasser hatte, zögerlich angeschwommen.
Ab der 4. Woche, waren sie schon bei den ersten dabei. Sie entfernten sich nur wieder, aber nicht erschreckt davonschwimmend, wenn ich noch nicht alle Tabs an den Steinen hatte, und ich noch einmal im Wasser hantieren mußte.
Ab der 5. Woche, (nach wie vor immer Zeit investiert bei den Tieren, und für sie sichtbar in der Nähe gewesen) konnte ich die Futtertabs anbrigen, ohne daß sie sich entfernten. Einzig, wenn ich sie beim Hantieren mit den Tabs berührte, entfernten sie sich für kurze Zeit, um erneut zum Fressen zurückzukehren.
Letzte Woche, störte sie noch nicht einmal eine leichte Berührung, oder das anbringen der Tabs, direkt in ihrer Nähe.
Vorgestern war, nach all der Zeit, die ich investiert habe, der schönste Augenblick für mich überhaupt!
Bevor ich noch die Futtertablette auf den äußeren Rand des Futterplatzes drücken konnte, kam einer meiner Glyptoperichthys angeschwommen, und fraß an der Futtertablette, die ich noch zwischen den Fingern hielt.
Wahnsinn, wer sowas schon selbst erlebt hat, wird wissen was ich meine.
Dies geht auch bei anderen Tiern. Manche sehr Scheuen, brauchen natürlich länger um sie an sich zu gewöhnen.
Ich werde versuchen, noch diese Woche Bilder auf meiner Homepage zu laden (sofern dies zeitlich klappt), die die Zutraulichkeit von Tieren, dokumentiert.
Sobald die Bilder hochgeladen sind, werde ich euch den Link dazu geben.
Da ich noch einige analoge Bilder, von der Zeit vor der Digitalfotografie habe, muß ich erst mal sehn, ob ich diese mit einer Digicam sauber abfotografieren kann. Sollte dies funktionieren, werden diese Bilder auf meiner HP nachgetragen.
Liebe Grüße Micha
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"Das Wahre und Echte würde leichter in der Welt Raum gewinnen,
wenn nicht die, die unfähig sind, es hervorzubringen,
zugleich verschworen wären,
es nicht aufkommen zu lassen."
(Arthur Schopenhauer)
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