Hallo,
@Deedel: da hast Du was missverstanden. Das "Problem" ist nicht, dass sich die Gelege bei künstlich erbrüteten Tieren verkleinern. Es scheint vielmehr so zu sein, dass sich bereits innerhalb einer Generation signifikant Mutationen ergeben/deren Träger überleben, die die Überlebensfähigkeit/Reproduktionsfähigkeit in der Wildnis herabsetzen.
@Jost:
Zitat:
Wir treiben Arterhaltung mit unseren Zuchten auf indirektem Wege.
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Das- beziehungsweise die "Notwendigkeit" dazu ist für mich eine der wichtigsten Konsequenzen aus dem Bericht gewesen. Die Arbeit zeigt für mich, dass offenbar abgefischte "Populationen" (in Ermangelung eines besseren Ausdrucks) für immer der natürlichen Population entzogen sind, selbst, wenn man deren Nachkommen wieder im Habitat aussetzen würde, wären die Effekte nicht vorhersehbar und wahrscheinlich negativ.
Daraus folgt für mich auf einer moralischen Ebene, dass es geboten erscheint, einen möglichst großen Teil des Bedarfs durch Nachzuchten zu decken. Jeden sportlichen Ehrgeiz mal außen vor gelassen, ist das ein weiterer Grund (für mich), meinen Welsen Artbecken zu bieten, um die Chance auf erfolgreiche Vermehrung zu steigern.
Ich denke, gerade an einem "Ort" wie diesem ist es angebracht, das zu diskutieren resp. zu propagieren.
Zitat:
siehe Klimadebatte, wir Wissenschaftler reden darüber seit 30 Jahren, jetzt erst ist es in der Gesellschaft und damit in der Politik angekommen
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ich hoffe bloß, dass "wir" dann nicht auch in vergleichbaren blinden Aktionismus verfallen..
Zitat:
Wir sollten alles tun, diesem langen Atem zu haben und damit den Fangdruck von den Wildpopulationen zu nehmen, hoffentlich.
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Meine Meinung! Genauso froh wäre ich allerdings, wenn die Beziehung Wildfang=gut Nachzucht=böse endlich ad acta gelegt werden könnte.
Grüße, Sandor