Hallo Kev,
am einfachsten ist es, wirklich 70%igen Alkohol zu nehmen. Den bekommst du in der Apotheke. Natürlich als Privatperson nur vergällt.
Das Zeugs ist allerdings relativ teuer, und wenn man einige größere Tiere in Gläsern lagern will, geht das ordentlich ins Geld.
Der Alkohol sollte auch regelmäßig gewechselt werden, also alle paar Monate/Jahre (wenn er unansehnlich farbig wird, schlecht riecht). Der Alkoholgehalt sinkt auch mit der Zeit, was ansonsten zum Verwesen der Präparate führen würde.
Geeignete Gefäße zu finden, kann ordentlich ins Geld gehen, wenn man diese speziell dafür kauft.
Am besten einfach Konservengläser verwenden, die dicht schließen (in Deutschland werden Würstchen in - unterschiedlich großen - Gläsern verkauft, welche sich bei mir für mittelgroße bis große Fische bewährt haben, für kleinere Tiere sind Olivengläser oft gut geeignet).
Wichtig ist jedenfalls, dass die Gläser möglichst dicht schließen. Trotzdem wird sich ein Verdunsten des Alkohols nicht ganz vermeiden lassen. Im Museum werden die Gläser und Deckel (natürlich Spezialgläser) mit flüssigem Wachs zusätzlich abgedichtet (laut Aussage von Mitarbeitern der Fischsammlung des NHM Wiens immer noch die beste, aber auch leider eine sehr aufwändige Methode).
Den Fisch in aufsteigender Alkoholreihe zu konservieren, ist bei normalen Präparaten wirklich nicht nötig. Schon gar nicht bei Harnisch- oder Panzerwelsen, die durch ihre Knochenplatten ja schon "in Form" bleiben. So etwas macht man, wenn man vor allem die Gewebe des Präparates möglichst schonend behandeln will (weil man später daraus Dünnschnitte für spezielle Mikroskopieverfahren herstellen will o.ä.), oder auch bei sehr kleinen Tieren.
Du solltest den Fisch allerdings auch nicht in höherprozentigen Alkohol werfen (90 oder gar 96er), weil der das die Gewebe wirklich "zu sehr beansprucht" und zum Schrumpeln führen kann (dann vorher Reihe).
Wenn dir das Innere des Fisches egal ist, brauchst du eigentlich gar nichts machen, den Fisch nur in das Glas mit Alkohol geben und gut ist. Allerdings ist ein vorhergehendes ordentliches Abwaschen der Fische sinnvoll. Nicht so wichtig bei gepanzerten Welsen, aber bei vielen anderen (z.B. bei Elektrischen Welsen), welche nach dem Ableben stark schleimen, was erstens im Glas unschön aussieht und zweitens zu einem früheren Verderben der Lagerungsflüssigkeit führt.
Wenn dir das Innere der Fische auch wichtig ist, und du das Tier später irgendwann einmal eventuell sezieren willst, solltest du vor dem Einlegen am Tier einen Bauchschnitt vom After weg nach vor (bis etwa knapp vor den Brustflossen) durchführen, was zu einem schnelleren Eindringen des Alkohols in das Tier und zu einer Fixierung im Inneren führt (das ansonsten mit der Zeit "vergammelt"). Je nachdem, was du vorhast, solltest du dann vor dem Einlegen auch die Eingeweide entfernen.
40% Alkohol ist für eine dauerhafte Lagerung garantiert zu wenig (wie gesagt, der Alkoholgehalt nimmt mit der Zeit ab).
Weitere Möglichkeiten wären eine Fixierung in Formol (Formaldehyd), 3,5 - 7 % - allerdings sollte dann keine Lagerung in Wohnräumen erfolgen, da Formol gesundheitsschädigende Dämpfe abgibt. Es riecht auch ziemlich "stechend".
Vorteil ist die bessere Fixierung, allerdings werden die Präparate auch härter (kann je nach Vorhaben ein Vor- oder Nachteil sein). Für ganz "wichtige" Sachen kann man auch gepuffertes Formol nehmen.
Glycerin (ist auch ein Alkohol) wäre eine weitere Möglichkeit. Ungiftig (schmeckt angenehm süß), besitzt von den genannten Medien den besten Brechungsindex (für weitere mikroskopische Arbeiten, etc.), ist dickflüssig (d.h. man kann das Präparat im Glas besser "platzieren"); klebt allerdings enorm - alles "pickt" nachher, und ist kaum komprimierbar, was bei Verwendung von Stopfdeckeln (in Röhrchen z.B.) beim Verschließen zu Problemen führen kann, da der Stopfen "immer wieder rauskommt".
Auch eher teuer, aber billig ist das alles nicht (man unterschätzt die Mengen, die benötigt werden).
Wenn du's ganz genau wissen willst, besorg dir folgendes Buch:
Makroskopische Präparationstechnik - Teil I: Wirbeltiere