Hallo Walter!
Ich habe ja nie behauptet, dass molekulare Daten DAS ultimative Mittel zur Artbestimmung/-abgrenzung sind!
Nur, da Hans auf die Barcodes und die daraus entstehenden Möglichkeiten angesprochen hat, habe ich versucht, zu erklären, wie diese Daten helfen können.
Natürlich gibt es diese Grauzonen und ich sehe auch noch nicht, wie sich sich lösen lassen könnten.
Einige "versteckte" Arten wird man über molekulare Daten wohl entdecken und evtl. auch abgrenzen können. Aber auch hier gibt es Grenzen, was das angeht. Die Ringarten sind eine davon.
Gedacht sind die Barcodes ja wohl auch nicht primär, um neue Arten zu beschreiben oder zu entdecken, sondern um ein einfaches Werkzeug zur Identifizierung zu haben. So dass man sich nicht erst durch seitenlange Schlüssel (womöglich in Fremdsprachen verfasst) quälen muss und zum Schluß vor dem Problem steht, ob der eben geschossene Vogel nun zu Lebzeiten "Oiii" gerufen hat oder "Iiiiu' ".
Grüße,
Christian
PS: Ein Gebiet, wo die Barcodes schon verwendung finden, sind Zollkontrollen. Da hat ein Tourist oder Schmuggler irgendwas im Gepäck, und man will jetzt wissen, was es ist. Und z.B. bei Vogeleiern kann das schon mal sehr schwierig sein, wenn man keinen Anhaltspunkt hat.
So schickt man sie durch den Sequenzierer und hat zumindest schon mal einen sehr guten Anhaltspunkt.