Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 02.01.2007, 14:05   #2
Zeuss
L-Wels King
 
Benutzerbild von Zeuss
 
Registriert seit: 12.12.2005
Ort: Dassel / Solling
Beiträge: 540
Hi Marianne!

Zitat:
Trivialname: Zierbinden-Zwergschilderwels, Clown-Pleco

Code: LDA 67 (Das Aquarium 6/02)

Herkunft: Kolumbien, Rio Meta-Einzug


Schaefer & Stewart beschrieben 1993 in ihrer Revision der Gattung Panaque drei Arten des Panaque-dentex-Komplexes neu. Darunter war auch der aus Venezuela stammende Panaqolus maccus. Zusätzlich zum Typenmaterial dieser Art wurden auch 69 Exemplare aus Aquarienpopulationen konserviert, bei denen es sich um den hier vorgestellten Panaqolus sp. aff. maccus handelt. Die Art hat weniger Streifen und bleibt rund zwei Zentimeter kleiner. Während Panaqolus maccus relativ selten importiert wird, wird Panaqolus sp. aff. maccus sehr häufig aus Kolumbien eingeführt und ist im Handel meist recht preiswert erhältlich. Hier wird die Art jedoch häufig unter der relativ abwegigen Bezeichnung Peckoltia vittata (L 15) angeboten. Ursache dessen ist die Fehlbestimmung dieser Art in diversen gebräuchlichen Fachbüchern. Peckoltia vittata sieht anders aus und wird deutlich größer.

Die Art ist relativ variabel gezeichnet. Während manche Tiere ein deutliches Linienmuster auf dem Kopf haben, sind diese Linien bei anderen Tieren vollständig zu Punkten aufgelöst.

Relativ konstant sind die Streifen in den Flossen, womit sich diese Art gut von Panaqolus maccus abgrenzen lässt. Die Streifen auf dem Körper laufen von vorn unten nach hinten oben (anteroventral nach posterodorsal). Auf den Brustflossen hat Panaqolus maccus vier bis fünf Binden, Panaqolus sp. aff. maccus dagegen maximal drei. Die Art hat drei Streifen auf den Bauchflossen (Panaqolus maccus hat vier). Ein nicht so sicheres Unterscheidungsmerkmal ist die Schwanzflosse. Panaqolus sp. aff. maccus hat meist keine Filamente, bei Panaqolus maccus können sie durchaus länger ausgebildet sein.

Die Abgrenzung zu Peckoltia vittata ist einfach. Diese Art wird deutlich größer und ist ein klassischer Peckoltia sensu strictu (im engeren Sinne). Die Streifen sind viel breiter und gleichmäßiger, der obere Schwanzflossenstrahl ist bei den Männchen stark verdickt und mit Odontoden besetzt. Dies ist bei den Zwergschilderwelsen nicht so ausgeprägt.


Größe: fünf bis acht Zentimeter

Temperatur: 25 bis 30° C

pH: 5 bis 7,5

Gesamthärte: bis 20° dGH



Beckengröße: ab 60 Zentimeter

Geschlechtsunterschiede: Männchen mit stärker ausgeprägten Odontoden auf dem Schwanzstiel, besonders während der Laichzeit. Unförmig dicke Körperform ist kein klarer Geschlechtsunterschied, kann auch ein Zeichen von (zu) guter Fütterung sein. Männchen besetzen klassischerweise Höhlen, während Weibchen eher unter Unterständen oder in nicht so engen Höhlen Aufenthalt suchen (nicht speziell für diese Art, relativ allgemeingültig).

Nachzucht: Mehrfach gelungen. Die kleinen Gelege aus großen Eiern werden vom Männchen betreut, die nach 12 bis 14 Tagen freischwimmenden Jungfische können mit verschiedenen Futtersorten - Artemia, Trocken- und Grünfutter (eigene und Literaturerfahrungen) aufgezogen werden.

Pflege: Die klein bleibende Art ist ein gut geeigneter Aquarienfisch. Innerartlich und gegenüber anderen Loricariiden manchmal etwas aggressiv, aber nie gefährlich. Wie für Panaqolus üblich handelt es sich auch bei dieser Art um einen Holzfresser, weiches Holz, zum Beispiel Moorkien, muß zur Aquariendekoration gehören. Mangelndes Grünfutter wird durch radikales Fressen diverser Aquarienpflanzen bestraft. Diese Eigenschaft scheint aber nicht bei allen Individuen gleich ausgeprägt zu sein. Wichtig ist, dass nicht zu häufig Lebend- oder Frostfutter gereicht wird. Dieses nicht zum natürlichen Nahrungsspektrum gehörende Futter wird nach kurzer Zeit gern genommen, kann aber aufgrund des deutlich höheren Fett- und Eiweißgehaltes schnell zu Organverfettung führen.
Gruß
Holger

Geändert von Zeuss (02.01.2007 um 14:10 Uhr).
Zeuss ist offline   Mit Zitat antworten