Zitat:
Zitat von welsben
Er ist der Meinung, das es für die Jungwelse nicht gut sei wenn sie in einer sehr sauberen und Bakterien armen Umgebung aufwachsen.
Seine Begründung hierfür war, dass grade der Bakterienrasen und gewisse Belastungen durch Erreger und Pilze die damit verbunden sind grade für Junge heranwachsende Fische und auch Welse wichtig sind, damit diese in früher Kindheit ein stabieles Immunsystem ausbilden können.
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Mahlzeit!
Da widerspreche ich dem Herrn Professor nicht gänzlich, aber doch "ziemlich".
Und zwar aus folgendem Grund: Nicht substratgebunden lebende Bakterien z.B. versuchen mit Hilfe von Exoenzymen, die sie ans Wasser abgeben, Nährstoffe zu gewinnen. Diese Enzyme können zu einer Beeinträchtigung und evtl. Schädigung der Fischhaut und der Kiemen führen, wenn Schutzstrukturen nicht in ausreichender Qualität und Quantität vorhanden sind, und das ist gerade bei Larven und Jungfischen der Fall.
Und Protozoen, die unter "normalen" Bedingungen eigentlich nicht krank machen, können bei Massenentwicklung durchaus fischpathogen wirken, da vor allem die Kiemen stark besetzt werden, die Kiemenepithelien sich verdicken können und alles verschleimt.
Wie so ziemlich alles an allen möglichen Mikroorganismen pathogen wirken kann (auch die "guten" und für aquaristische Zwecke gemeinhin "nützlichen"), wenn sie nur in Massen auftreten.
Und dann sollte man auch mal immer eins im Hinterkopf haben:
Jedes noch so "saubere" Aquarium (und vor allem natülich gerade ein Aufzuchtbecken) ist eine wahre Keimschleuder im Vergleich zu den Verhältnissen in den großen südamerikanischen Klar- und Schwarzwasserflüssen, die durchweg alle nährstoffarm und sauer und damit eben auch keimarm sind.
Da könnten die Fische dann nach Argumentation des Professors aber schlecht ein stabiles Immunsystem aufbauen.
--Michael