Zitat:
Zitat von Motoro
Sag doch bitte dazu unter welchen Bedingungen du das geschafft hast.
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Mahlzeit!
Hab' ich doch sowieso eh schon alles etliche Male hier geschildert, was Aufzucht, Wachstum usw. angeht, und wie ich das handhabe.
Und bin trotzdem auch immer noch "am Probieren".
Und deshalb kannste zwar den Wachstumsstudienthread als Grundlage nehmen, aber erstens mal sind die damals geposteten Ergebnisse schon ca. 2 Jahre alt (d.h. ich hab' zwischenzeitlich auch wieder neue Erkenntnisse), und zweitens mal ist dort die Zeitspanne von zwei Monaten bezogen auf den Zeitraum vom Ablaichen bis zum Messen der Tiere, und nicht vom Beginn des Freischwimmens bis zum Messen 4 Wochen später.
Und drittens ging es hier hauptsächlich darum, Maddins kategorische Feststellung zu widerlegen, sie wüchsen im Elternbecken unter allen Umständen schneller auf als (separiert) im Aufzuchtkasten.
Und die "Bedingungen" kann ich gerne nochmal in allen Einzelheiten hier aufdröseln, da ich keine Geheimnisse habe:
12 Liter Becken mit kleinem Motor-Innenfilter, kein Bodengrund, keine Pflanzen, 29 Grad Celcius, Leitungswasser mit KH 2, pH im Becken ca. 6,5, täglich 50%-iger Wasserwechsel, dünne Schieferplatten als Verstecke, 2 kleine Mangrovenholzstücke, 3-5 kleine Ancistrus sp. und 10-15 (größere) Posthornschnecken, die im Verbund mit den Ancistrus den sich bildenden Bakterienrasen / Aufwuchs / Biofilm sowie Futtereste komplett beseitigen (hab so noch nie die Notwendigkeit gesehen, Scheiben oder Boden "abpinseln" zu müssen). Die Schnecks pappen außerdem alles mit Eipaketen voll, und ich hab' die starke, m.E. begründete Vermutung, dass kleine Hyps winzige Babyschnecken verputzen (kanns allerdings (noch) nicht beweisen).
Und als sonstiges Hauptfutter eben Artemia, und zwar lebende, und zwar frischgeschlüpfte, und wenn sie schon älter als ein paar Stunden sind, dann eben mit Nährstoffen angereicherte. Dekapsulierte Artemia, gefrorene Artemia, Artemiaflocken und den ganzen anderen Käse kannste damit alles nicht vergleichen, was das Wachstum angeht. Reicht alles bei weitem nicht an die Wachstumsraten bei Fütterung mit frischgeschlüpften bzw. angereicherten heran. Und auch nicht das ganze Kunstfutter, d.h. industriell hergestelltes Trockenfutter (seien es nun Flocken, Granulate, Sticks, Tabletten, Pellets, wasweißich).
Lieber als Ergänzung noch weitere Futtertiere, Organismen halt, wie z.B.Cyclop-Eeze und gefrorene Cyclops. Und lediglich als Nahrungsergänzung das Trockenfutterzeug wie z.B. Grünfuttertabletten, die im Wasser leicht zerbröseln (wie z.B. "Astra Grünfutter Tabletten mit Spirulina"), und zerstoßene Stör-Pellets (im Moment hab' ich die von "Oase" namens "Ground Formula").
Und über Nacht auch mal z.B. 'ne winzige Kartoffelscheibe oder Zucchini (von denen sie bevorzugt die Schale runterfressen).
Und halt dafür sorgen, dass sie vor allem in der Dunkelphase immer was zu schnabulieren haben, ohne gleichzeitig wieder soviel "auf Vorrat" an Futter reinzuschmeißen, dass das Wasser versaut (GANZ wichtig!).
So, und mit dem richtigen "Handling" und "Management" kommste da vielleicht auf 15 Minuten Zeiteinsatz pro Tag.
Und abschließend nochmal:
Ich behaupte nicht, dass meine Methode "die beste" sei. Aber immerhin wachsen die Viecher schneller als bei anderen.
Ob schnelles Wachstum gut oder schlecht ist, kann ich auch nicht generell sagen. Aber immerhin ist es ganz offensichtlich möglich, dass die Viecher (so) schnell wachsen (können).
Ich habe fertig!
--Michael