Mahlzeit!
@Cattleya:
Die therapeutische Wirksamkeit vieler Mittel (bzw. einzelner Wirkstoffe) hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab, so dass die Dosierung durchaus recht unterschiedlich sein kann (muss), um überhaupt was zu bewirken.
Bespiel Kupfer(-sulfat): In hartem, alkalischem Wasser fällt Kupfer recht schnell als Kupfercarbonat aus, liegt also nicht mehr "gelöst" im Wasser vor, verliert somit seine "Wirksamkeit", und setzt sich auf Einrichtung/Pflanzen/Bodengrund ab (und reichert sich dort prima an, wenn aufgrund der vorher genannten Gründen Nachdosierungen erforderlich sind).
Mit der (hohen) Dosierung aber, die bei solchen Wasserverhältnissen einen Therapieefekt hat, kannst du z.B. aber Fische in weichem, saurem Wasser ganz schnell vergiften.
Außerdem können Kupferionen auch durch organische Stoffe im Aquariumwasser (sog. Chelatoren) quasi "gebunden" werden, verlieren damit auch ihre Wirksamkeit.
Ähnlich sieht's mit Trichlorphon-haltigen Mittelchen (gegen Haut- und Kiemenwürmer) aus: je härter und alkalischer das Wasser, desto mehr brauchste davon.
Dann die ganzen Mittelchen mit Farbstoffen: Malachitgrün, Methylenblau, Acriflavin etc. pp. (gegen einzellige Parasiten etc.): Die sind meist lichtempfindlich, zersetzen sich also schon alleine unter Lichteinwirkung, oder "reagieren" ebenfalls mit organischen Stoffen im Wasser, oder werden durch Bakterien abgebaut.
Da gibt's wirtklich etliche Einflüsse, kein Becken ist wie das andere, Wässer haben alle unterschiedliche Zusammensetzungen etc. pp.
Und dann hat sich halt auch wirklich (mitunter über Jahrzehnte) gezeigt, dass unterschiedliche Fischarten gleiche Dosierungen offensichtlich unterschiedlich gut vertragen.
Der Hobbyaquarianer wird aber sicher gerne darauf verzichten wollen, eigene Tests mit seinen L-Welsen anzustellen, welche Dosierung therapeutisch am wirksamsten ist, ohne auch gleichzeitig seine Fische zu schädigen.
Und dann bleibt natürlich noch, was auch schon angesprochen wurde: Die exakte Diagnose. Für den Laien unmöglich (vor allem wenn's um Bestimmung von Bakterienarten geht), selbst für Fachleute oft (sehr) schwierig, und dann gibt's noch Mischinfektioen und und und...
Dem Hobbyaquarianer bleibt also somit sowieso oft nur, eins der "Breitbandmittel" zu nehmen, und zwar in der Dosierung, die im Beipackzettel angegeben ist, und weitere Anwendungshinweise darin zu beachten.
Aus den Gründen halt' ich von dem Vorschlag mit der Liste nix.
Wer sich für Krankheiten und Medikamente interessiert, der holt sich ein gutes Buch über Fischkrankheiten, und bekommt damit alles zur Hand, was er/sie braucht.
Mehr kann man da IMHO nicht machen.
--Michael
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