Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 17.08.2006, 08:51   #13
GLGL
L-Wels
 
Registriert seit: 27.09.2003
Beiträge: 270
Hallo,

zu den Prachtschmerlen:

Vor langer langer Zeit hat mal in einer TI (damalige Fachzeitschrift des Hauses Tetra, es war m.E. so ca. die 20. Ausgabe, d.h. ca. Anfang der 70er Jahre) ein Bericht über eine angebliche NZ gestanden, wenn ich mich recht erinnere aus den USA.
Die Zweifel sind immer geblieben.....

Dann habe ich in den 90er jahren in England bei einem Besuch einfach mal im Zeitschriftenhandel ein Aquaristisches Fachheft erworben.... und es gab dort einen Bericht über die angebliche NZ.
Fotos hatte der "erfolgreiche" Züchter keine beigelegt, da diese aufgrund eines Umzuges in der Garage ganz unten unter dem Gerümpel lägen.... na ja.....
Er wollte die nachreichen, ob es da mal etwas gegeben hat, weiß ich nicht.
Die Details bzgl. Fütterung und wasser habe ich nur rudimentär im Kopf, ich spare mir das hier (das Heft liegt auch bei mir im Keller irgendwo unter Gerümpel...)
Jedenfalls ist auch danach in der Fachliteratur weiter die Rede von der "Nicht-Züchtbarkeit in Gefangenschaft" gewesen.

Dann hieß es mal, die Tiere würden, ähnlich wie man es mit Speisekarpfen macht, in Osteuropa zum laichen "gespritzt"....
Ob's stimmt - keine Ahnung.

Auch hieß es, sie würden in Südostasien in Teichen gezüchtet. Das scheint aber nicht zu stimmen. Stattdessen hörte ich die Version, dass es sich um Wanderfische handele. Die Alten wandern zum Laichen die Flüsse hoch, die Brut wird runtergespült.... Die Jungfische werden von den einheimischen Fängern eingesammelt und dann in Teichen bis zur Verkaufsgröße gehältert/aufgezogen... So ist quasi der ganze Jahresbedarf gesichert.
Ich hatte damals die Befürchtung, der Tsunami hätte auch die Teiche zerstört.... und das wäre es erstmal gewesen mit den Prachtschmerlen, aber es gibt immer noch welche im Zoohandel. Preise sind auch gleich geblieben.

Ich selbst hatte immer wieder mal Tiere, zu Spitzenzeiten 33 Stück, die Größten beiden über 20 cm (diese Länge haben sie bei einem Arbeitskollegen auf 200L erreicht, bevor er sie mir gab). Ich habe die eine Zeitlang regelrecht "gesammelt" - es sieht ja keine aus wie die andere.
Meist bekam ich größere Tiere günstig aus 2. hand, von leuten denen sie zu groß geworden waren.

Zu beobachten war gelegentlich ein Laichausschlag am Kopf, wie man ihn bei unseren Karpfenfischen kennt. Sonst gab es keinerlei Anzeichen für Paarung, auch kein Ansatz für die Geschlechterunterscheidung (außer Einbildung...)

Im Kölner Zoo gab es Tiere von annähernd 30 cm, nicht mehr schön anzuschauen. Auch in hiesigen Zoogeschäften gab es vereinzelt solche "Schautiere", einmal waren sie sogar recht hübsch, aber Preise.... (195 Euro...)

Allein aufgrund dieser Endgrößen bleibt eine NZ in den meisten Privatverhältnissen Utopie, alles andere kommt erschwerend hinzu.

Diese "Unzüchtbarkeit" unter normalen Aquarianerverhältnissen haben wir aber auch bei anderen Karpfenfischen, man denke an die Labeo-Arten.


P.S.
Ich kann mich noc herinnern, als ein hier in Bergisch Gladbach ansässiger Händler stolz vermeldete, den Ancistrus normalo erfolgreich "geknackt" zu haben. Das waren noch Zeiten (ca. 1975).... Ich habe viele Zuchtpaare und Jungfische bei ihm gesehen. Ob er wirklich einer oder gar der erste war, ob er selber drauf gekommen ist, wie es geht, sei mal dahingestellt, aber zumindest waren das damals eher seltene, gefragte Fische.... so ändern sich die zeiten. Ist aber - wie gesagt - auch schon 30 Jahre her, ich denke, viele von euch hatten da noch kein Aquarium, sondern waren selber noch flüssig.....

Gruß, GLGL
__________________
Gru
GLGL ist offline   Mit Zitat antworten