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Reinwald 18.06.2003 18:56

Hi all ,

da ich die ewigen Diskussionen leid war , und selbst auch mal genau Bescheid wissen wollte ,
schickte ich folgende Mail an H.-G. Evers und Ingo Seidel :
Zitat:

Hallo ....... ,

bei uns im Forum geht es hin und her um die Artbestimmung der Sturisoma festivum .
Klares Merkmal gebogene Dorsale oder lange Filamente ?

Der Festivum beschäftigt uns schon in mehreren Threads , immer wieder die gleichen Streitgespräche .
Kannst du evtl. mal eine klare Aussage machen , den Unterschied zwischen aureum und festivum erklären ?
Was sind ganz klare Merkmale des festivum ?

Hierzu noch ne Frage in eigener Sache : ab welcher Größe kann man ganz klar den Unterschied zwischen M +W sehen ? Welches ist er ?


Schöne Grüße
Reinwald

Hier die Antwort von Ingo :
Zitat:

Hallo Reinwald,

im Moment habe ich, da ich mir wegen des Buches Urlaub genommen habe, leider wenig Zeit für andere Dinge. Aber hier ein kurzes Statement:

Es ist mir klar, dass die hier im Handel erhältlichen Tiere der sogenannten Segelflossen-Sturisoma zuweilen recht unterschiedlich aussehen. Wir haben es aber auch zum Teil mit Wildfängen zu tun und zum anderen Teil mit Nachzuchttieren, die über zahlreiche Generationen vermehrt wurden, die sich dadurch natürlich etwas im Aussehen verändert haben und bei denen eventuell auch mal eine andere Art eingekreuzt wurde. Deshalb halte ich mich an die Wildfänge, denn da werden aus Kolumbien lediglich zwei Arten importiert, der kurzflossigere Sturisoma aureum aus dem Magdalena-Einzug und der langflossige Sturisoma festivum mit der langen und gebogenen Rückenflosse und den Flossenfilamenten aus dem Norden Kolumbiens (Catatumbo-System). Sturisoma panamense konnte ich neulich erstmalig bei einem Aquarianer sehen, der sich die Tiere selber aus Panama mitgebracht hatte. Die Tiere haben wirklich nichts mit jeglichen Formen zu tun, die hier im Handel anzutreffen sind. Für mich sind die meisten hier im Handel erhältlichen Nachzuchten als S. panamense oder S.-panamense-Mix mit anderen Arten anzusprechen, denn der echte Sturisoma aureum, der auch ab und zu importiert wird, ist noch ausgesprochen wenig verbreitet.

Unterschied zwischen S. festivum und S. aureum: S. aureum ist spitzköpfiger und besitzt kürzere Brust- und Rückenflossen, die wenn überhaupt nur in ganz kurzen Filamenten enden. Die Bauchseite ist gepunktet, bei den meisten S. festivum grober gefleckt.

Geschlechtsunterschied: Männchen mit Verbreiterung des Kopfes, aus dem zur Laichzeit lange Odontoden herauswachsen, die sich wieder zurückbilden können. Dem Weibchen fehlen die Odontoden. Fälle einer GEschlechtsumwandlung sind allerdings bekannt.

Ich habe schon zehn cm große Nachzuchttiere gesehen, die anfingen zu brüten. Wildfänge werden aber erst später geschlechstreif. Bei Ihnen müßte man ab einer Größe von etwa 13-15 cm das Geschlecht erkennen können.

Viele Grüße

INGO

und hier noch die Antwort von Hans :
Zitat:

Hallo Reinwald,

bitte schlage einmal den Welsatlas auf seite 464 auf. In der Gattungsbesprechung
zu Sturisoma habe ich ausführlich die Unterschiede und den Weg der Artbestimmung
bei Sturisoma festivum geschildert. GU sind schwierig, keine Frage. Eigentlich
sind diese nur bei adulten Tieren zu sehen. Mein derzeitiges Zuchtweibchen hat
übrigens auch einen Backenbart, allerdings nicht so ausgeprägt wie der Bock. Die
bärtige Dame laicht alle 10-14 Tage ab! Wer sich bei einem sicheren Paar einmal
die Aftergegend anschaut, der wird Unterschiede in den Geschlechtsöffnungen der
Geschlechter erkennen. So ist die Geschlechtsöffnung beim W runder, beim M eher
länglich. Gut gepfleget Weibchen und Männchen sind meist gleich dick, aber bei
den laichreifen W geht der Körper stark auch in die Breite. Diese Unterschiede
sieht ma allerdings erst bei geschlechtsreifen Tieren. Vom schlupf aus dem Ei
bis zum ersten Ablaichen vergehen bei meinen Tieren bis zu 3 oder manchmal auch
4 Jahre. dann allerdings laichen sie ohne Unterlass jahrelang, mit
eingeschobenenen mehrmonatigen Pausen.

Beste Grüsse
Hans

Interessant , das laut Ingo nur 2 Arten eingeführt werden , Aureum aber selten .
Auszug aus dem Welsatlas dazu : <<Bis wir keine gesicherten Erkenntnisse darüber haben , sollten wir alle Langflossenstörwelse als Sturisoma festivum bezeichnen >><<Wer will da ohne Kenntnis der Herkunft eine Artdiagnose wagen ?>>

Martin G. 19.06.2003 11:55

Und was wissen wir jetzt mehr als vorher? :hmm: Das wird denke ich die Diskussionen nicht einschränken... Ich habe letztes WE Sturisoma festivum verkauft, bei denen man bei ca. 12 cm Länge sichere Backenbärte hatte, die auch zu stark ausgebildet waren, dass es Weibchen gewesen sein könnten. Hans' Aussagen kann ich deshalb leider nicht vollständig zustimmen...

Grüße, Martin.

Reinwald 23.06.2003 22:19

Hi all ,

wer den Welsatlas hat , kann darin eine kleine Änderung vornehmen . Ich fragte Ingo nach einem Bild vom Aureum , weil auf Seite 469 nur eine Zeichnung drin ist .
Heute kam dazu eine Mail von ihm :
Zitat:

Hallo Reinwald,

vom aureum ist auch ein Bild drin. Allerdings haben wir ihn dort noch vorsichtshalber als Sturisoma sp. "Kolumbien" bezeichnet, da wir uns noch nicht sicher waren, dass es der echte ist.

Viele Grüße

INGO

Der St. sp. "Kolumbien" befindet sich auf den Seiten 482-484 .
Damit hat sich der Kolumbianer erledigt .

Dominic H. 23.07.2013 23:23

Zitat:

Zitat von Martin G. (Beitrag 9578)
sichere Backenbärte hatte, die auch zu stark ausgebildet waren, dass es Weibchen gewesen sein könnten..

Grüße, Martin.

Hallo zusammen,

Meine eine S.festivum-Dame entwickelt den grössten Bart aller Tiere. Es ist definitiv ein Weibchen. Eine Königin. Die Gelege der anderen Tiere werden zerstört und/oder verlassen. Die Königin verjagt alle anderen Tiere vom brutpflegenden Bock. Auch trägt sie den grössten Bart. Das Verhalten prägte sich erst ab 800Liter Beckengrösse so richtig aus. Seit nie sicher dass bei Sturisoma festivum die Bartträger auch wirklich Männer sind. Keine Ahnung was mit meinen Tieren ist, aber ich denke es bilden sich in grossen Becken Verhaltensweisen und anatomische Fragen(?) heraus welche eine Geschlechterunterteilung dieser Art nach Bart schwierig machen. Ich bin fest davon überzeugt dass ein dominantes Weibchen zur Königin werden und männliche Merkmale ausbilden kann.

lg Dominic

Alenquer 24.07.2013 06:44

Moin

Böcke, Königinnen..... ein unendliches Märchen

Ich bin gespannt welche Fabelnamen demnächst für Fische, bzw. deren Geschlechter erfunden werden.

Walla 24.07.2013 08:24

Hallöchen Volker,

bei Geschlechtern gibt es eigentlich keinen Streit,

Rogener für weibliche Tiere
Milchner für männliche Tiere

Fabelnamen ist gut, auch haben ja bei einigen Usern die Fische Namen. Manches wird halt zu gern vermenschlicht.

Liebe Grüße
Wulf


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