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papaharzi 07.05.2014 23:40

Meine Paraguay-Reise 2014
 
Hallo zusammen,

wie vielleicht einige schon wissen war ich im Februar/März für einige Wochen in Paraguay unterwegs, wiedermal um die dortigen Gewässer unsicher zu machen und den einen oder anderen Wels zu fangen.

Leider war ich bisher zu faul/gestresst/sonstige Ausrede/... um meine Fotos fertig zu machen. Aber es gibt bereits einen kleinen Film über einen Teil der Expedition, den ich euch nicht vorenthalten möchte:

Ojo del Mar

Ein genauerer Reisebericht wird in diesem Thread in den nächsten Tagen/Wochen folgen...

LG Hannes!

Acanthicus 08.05.2014 11:16

Moin Hannes,

das ist ein sehr interessantes Biotop! Ich habe mich damit mal "aus Versehen" beschäftigt, weil es in Bolivien auch eine Ortschaft namens Bella Vista gibt und ich durch google etwas fehlgeleitet wurde....
Was ich damals rausbekommen habe ist, dass das Loch vermutlich vulkanischen Ursprungs ist. Es wurden auch schon Versuche durchgeführt die Tiefe zu messen, dazu wurden Seile beschwert und hinabgelassen. Der Grund konnte jedoch nicht erreicht werden, obwohl die Seile eine Länge von 100m hatten.

Es wäre sehr interessant genau zu erfahren was dort für Fischarten leben, ihr habt ja bestimmt mehr gesehen/gefangen als in dem Video zu sehen ist, oder? Angeblich soll es dort eine hohe Biodiversität geben. Von dort wurde auch schon mehrfach - aber ohne Bilder - von "weißen Krokodilen" berichtet.


lg Daniel

papaharzi 08.05.2014 15:26

Hi Daniel,

du musst von einem anderen Loch sprechen...:rolleyes:

Beim Ojo del Mar ist überall angegeben dass es sich um eine Kalksteinverwerfung handeln soll (inkl. Wikipedia). Wir konnten jedoch im gesamten umliegenden Gebiet keinerlei Kalkstein finden. Das Steilufer besteht aus Sandstein, die Gegend rundherum ist auch sandig. Die Form des Loches selbst, die ansteigende Tiefe bis max. 18m an der tiefsten Stelle (gemessen), und der "aufgeschobene Berg" am Steilufer im sonst relativ flachen Gebiet deuten meines Erachtens auf einen Meteoritenkrater hin. Vulkanischer Ursprung wäre allerdings denkbar, wir konnten in der direkten Umgebung einiges Gestein finden dass irgendwie an Bimsstein erinnert...

Zur Biodiversität...wir konnten 4 Fischarten vorfinden. Sonnensalmler, Spritzsalmler, Streifenbuntbarsche und Trugdornwelse. Kaimane oder ähnliches größeres Getier konnten wir auch nicht finden. Einen heftigen Streit unter kleinen Primaten konnten wir allerdings sehr laut hören (aber leider auch nicht sehen).

Paraguay wollte das Ojo del Mar ja touristisch erschließen. Es flossen auch EU-Gelder, mit denen unter anderem ein kleiner Campingplatz und Willkommens-Häuschen gebaut wurden. Das hat allerdings nicht funktioniert. Kein Normalsterblicher fährt etliche Stunden durch unwegsamstes Gebiet auf Sandstrassen usw......man glaubt teilweise schon dass man am Ende der Welt sei....die Infrastruktur dort ist teilweise schon wieder verfallen und komplett zugewachsen. Und ich kann mir da ganz gut vorstellen dass versucht wurde das Ojo del Mar mittels angeblichen weißen Kaimanen und unendlicher Tiefe "interessanter" zu machen.

LG Hannes!

Acanthicus 08.05.2014 18:03

Moin,

kann natürlich auch ein anderes Loch sein, der Begriff wird ja überall genutzt. Ich muss mal den Artikel raussuchen aus dem ich meine Infos habe, war aus einer spanischsprachigen Zeitung. Deine Beobachtungen sprechen aber sehr für ein anderes Loch.

Hast du Bilder von dem Trugdornwels oder weisst welche Art es war?


lg Daniel

papaharzi 14.05.2014 11:41

Hi Daniel,

über das paraguayanische Ojo del Mar wird generell sehr viel Müll verbreitet. Man sieht klar dass es noch nicht wirklich wissenschaftlich erforscht ist bzw. von paraguayanischer Seite einfach "interessanter" dargestellt wird. Also sogesehen wäre es theoretisch möglich dass deine Infos das gleiche Loch meinen...

Es gibt noch ein zweites Loch in der Nähe, das Kururu Kua, das etwas mehr auf deine Beschreibung passen würde. Zwei von uns haben eine Wanderung dort hin gemacht, und es auch gefunden, aber mir war das bei über 40°C und wolkenlosem Himmel einfach viel zu anstrengend...Hängematte war da viel angenehmer :D

Fotos vom Trugdornwels haben wir keine. Die haben wir nur bei Nacht (siehste am Video) vom Schlauchboot aus an der Wasseroberfläche rumflitzen sehen.

So, sobald ich dann die letzten Fotos fertig habe, werde ich dann den kompletten Reisebericht hier einstellen (kann sich nur noch um Wochen handeln :y_smile_g)...

LG Hannes!

bigbird 17.05.2014 10:26

wow super toller Film. Ein natur Wunder allerdings. Danke Jan

papaharzi 19.05.2014 19:35

Paraguay 2014, Teil 1 - Rio Paraguay
 
Hallo,

hier, wie schon lange versprochen, ein kleiner Reisebericht meiner Fischfangtour nach Paraguay im Februar/März 2014.

Nachdem ich ja im September 2013 bereits erste Dschungelerfahrungen in Peru sammeln durfte, war ich mit dem Südamerika-Virus infiziert. Und so kam es dass ich bereits bei der nächsten sich ergebenden Gelegenheit wieder zuschlug, und mit nach Paraguay fuhr. Diesemal war ich mit dem Team von aqua-media.TV unterwegs. Ein vor über 20 Jahren nach Paraguay ausgewanderter Deutscher, Peter, übernahm die Organisation vor Ort, und war unser Guide.


Nach ca. 25 Stunden Reisezeit kamen wir in Ascuncion, PY, an, wo wir von Peter abgeholt wurden, und mit seinem Geländewagen den weiteren 430km langen Weg nach Concepcion auf uns nahmen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir gegen Mitternacht auf Peter's Farm (Granja El Roble) nahe Concepcion an und gingen sofort schlafen. Die nächsten 2 Tage verbrachten wir auf der Farm, um uns zu akklimatisieren.

Dann ging es los zur ersten Tour, mit unseren Schiff, der Santi, den Rio Paraguay hoch bis in den Nationalpark Tres Gigantes fahren, und die dortigen Gewässer erkunden.



Unser Schiff, die Santi, mit Beiboot



Beim beladen der Santi



So verbrachten wir etliche Tage auf dem Schiff. Wir waren mit gemessenen 9km/h unterwegs, und hatten insgesamt in etwa 500 Flußkilometer vor uns.



Wir wurden etliche Male von wesentlich größeren Schiffen und Schleppern überholt.



Beim fischen an einem Seitenarm des Rio Paraguay



Ein gefangener Crenicichla sp.



Von diesen kleinen Schönheiten (~3-4cm) konnten wir direkt am Rio Paraguay selbst und in einigen Nebenarmen einige Exemplare erwischen. Wir dachten zuerst es könnte sich um einen Panaqolus handeln, aber waren uns nicht sicher. Ein Exemplar habe ich trotzdem mit nach Hause genommen, und mittlerweile ist er 2-3cm gewachsen und hat sich als Hypostomus latifrons entpuppt.



Eine sehr schöne Kalksteinformation, direkt am Hauptfluß



Ein verlassener Steg...



In der Stadt Vallemi haben wir angelegt, und beim Stadtrundgang dieses Lastentaxi gefunden.



Der Sonnenuntergang vom Schiff aus, in der ersten Nacht in Vallemi...


Am nächsten Tag wollten wir dann weiterfahren, fuhren beim "ausparken" mit der Santi jedoch auf einen Kalksteinfelsen auf. Die Welle des Schiffes war beschädigt, und so konnten mussten wir leider diese Tour abbrechen. In Südamerika braucht man also immer einen Plan B. Und so nahmen wir den Bus aus Vallemi Richtung Conception zurück, und stiegen auf halber Strecke, an der Rio Tagatyja - Brücke, aus.

Es hat sich im Nachhinein eigentlich als gut erwiesen dass die Santi nicht mehr weiterfahren konnte. Wir hatten nach 6 Tagen erst ein Drittel des Weges geschafft, da das Schiff wesentlich langsamer unterwegs war als wie ursprünglich erwartet. Wäre das Schiff weitergefahren, so hätten wir einen Großteil der gesamten Tour an Board verbracht, und es wären uns viele tolle Dinge entgangen...

Der nächste Teil folgt...


LG Hannes!

Karsten S. 19.05.2014 21:33

Hallo Hannes,

schöne Bilder, das macht Lust auf mehr...

Gruß,
Karsten

papaharzi 20.05.2014 20:51

Paraguay 2014, Teil 2 - Rio Tagatyja
 
Hi,

am Rio Tagatyja angekommen bauten wir zuerst unser Camp auf, idylisch gelegen direkt am Fluß an schönen Wasserfällen. Der Fluß führte klares Wasser, und so konnten wir schnorcheln, filmen und Fische fangen. Ich konnte jede Menge grünlich gepunktete Ancistren hier erwischen. Doch auch jede Menge andere Tiere sind hier im Fluß unterwegs.



Der Rio Tagatyja, von der Brücke aus fotografiert



Hier an dieser Stelle konnte ich innerhalb 30min ca. 30-40 Ancistren erwischen



Gleich nebenan bauten wir unser Camp auf. Schöne Wasserfälle...



Schnorchelrevier



So sieht es leider außerhalb des Galeriewaldes am Fluß aus. Gerodetes Farmland...



Unser Camp



Schlaflager



Ein Crenicichla von außerhalb des Wassers...



Salmler im Wasser



Ein Blutsalmler



Ein Piranha


Geht gleich weiter...


LG Hannes!

papaharzi 20.05.2014 21:00

Paraguay 2014, Teil 3 - Ojo del Mar
 
Hi,

nach dem Rio Tagatyja sind wir wieder zu Peter's Farm gefahren, wieder ein paar Tage relaxen. Danach ging es los zum Ojo del Mar, einem mysteriösen Loch im Urwald. Davon handelt auch der im ersten Post verlinkte Film, diesen haben wir dort gedreht.

Die Fahrt dorthin dauerte etliche Stunden, und die "Strassen" wurden immer schlechter. Es war über 40°C heiß, und wir fuhren teilweise schon beinahe "Querfeldein". Unterwegs bekamen wir aber echt schönes Panorama geboten.


Der voll beladene Geländewagen, damit sind wir auf schlechtesten Pisten unterwegs gewesen...



Schöne Bergszenarien...allerdings wird der größte Teil der Fläche für Rinderzucht genutzt



Der steht da einfach so da.



Strassenbau. Wir mussten Platz machen, der LKW war stärker.



Am Loch angekommen. Sieht auf den ersten Blick aus wie ein kleiner See mitten im Wald.



Hier sieht man die Steilwand am tiefsten Ende des Loches



Einer der vielen Termitenhügel



Der Durchmesser dieser Spinne war 5cm (nur der Körper, ohne Beine)



Wasserpflanzen im Ojo de Mar



Cichlasoma dimerus



Fortsetzung folgt...


LG Hannes!


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