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Line 17.03.2010 14:41

Beleuchtung, Vit.D Mangel und Deformationen
 
Hallo in die Runde

Gerade gelesen in einem Thema hier:
Zitat: Inspector/elke

Zitat:

Wenn ich die Häufung mopsköpfiger Jungtiere in schlecht beleuchteten Becken betrachte, die mir in den letzten Jahren bei einigen Kollegen aufgefallen ist, dann halte ich die Bildung von Vitamin D zur Vermeidung von rachitischen Deformationen sogar für sehr wichtig. Nicht zuletzt bemerkte ich dies auch ein einem meiner Becken und der einzige Unterschied zu den anderen Becken war die nicht ausreichende Beleuchtung die ich darauf hin sofort ausgetauscht habe.

Ich weiß nicht, ob es darüber schon wissenschaftliche Abhandlungen gibt, aber in der Tierzucht tritt das Problem immer dann auf, wenn Lebewesen zu wenig oder falsches Licht zur Verfügung haben. Das stimmt mich persönlich sehr nachdenklich und hat mich dazu bewogen sehr darauf zu achten, dass die passende Beleuchtung über meinen Becken eingesetzt wird.

LG Elke

Ich finde, dieses Beitrag sollte nicht in dem HMF-Thread ertrinken. Andere und mehrere Meinungen dazu sind gefragt.
Beitrag war auch eine Antwort auf die neue Trend mit LED Beleuchtung.

Meine ersten Mopsköpfe sind auch in nicht beleuchteten Becken erstanden. Niemals während ich beleuchtete Becken verwendete.

Oder kommt es, dass Beleuchtete Becken meistens ein wenig bepflanzt sind oder wenigstens mit viele Grünalgen versiert sind (wasserreinigend Wirkung)..

Vitamin D Mängeln wegen zu wenig Sonnenlicht kennt man ja sonst weit und breit. Aber unter Nachtaktiven Welsen auch?

Viele Grüsse
Line

Bluesmaker 17.03.2010 17:08

Hallo Line,

ich möchte dazu noch zu bedenken geben, dass es sich bei vielen Arten nicht nur um nachtaktive Welse handelt, sondern diese auch in sehr tiefen Gewässerabschnitten vorkommen, in der naturgemäß wenig Licht hinkommt.

Wenn das Licht also einen Einfluss hat würde ich einen indirekten vermuten. Auf die Kleinstlebewesen im Becken beispielsweise und auf die Bakterienkulturen. Was aber bei vielen Wasserwechseln auch wieder relativiert wird. Auch die Frage nach der Wirkung von Pflanzen im Becken hängt damit zusammen, da unbeleuchtete Becken nicht bepflanzt sein können. Komplexes Feld.

Viele Grüße, Manuel

inspector 18.03.2010 08:00

Hallo Manuel,

Mit hiesigen Lichtverhältnissen und unserer Vorstellung von dem wieviel Licht tatsächlich noch in tiefere Regionen dringt kann man es gar nicht vergleichen. Direkt über der Wasseroberfläche kannst Du in Südamerika (z.B. Rio Negro) ca. 30.000 Lux messen im Klarwasser in ca. 50 cm Tiefe sind es immerhin noch 12.000 Lux! Ich glaube nicht, dass sich die Tiere immer nur in den allertiefsten und dunkelsten Regionen aufhalten.

Die einzige Ausnahme die ich kenne, sind die absoltuten Tiefseefische - und auch da steigen die Larven oft erst einmal auf in höhere Regionen und verschwinden erst ab einem gewissen Entwicklungsstand wieder in der Tiefe wenn ich mich recht entsinne. Viele ernähren sich als Larven von Plankton, welches nur in höheren Regionen anzutreffen ist, da es von der Photosynthese abhängt.

LG Elke

Pike 18.03.2010 08:44

Hallöchen

Ein wirklich interessanter Aspekt mit dem ich mich gedanklich auch schon einige Zeit auseinandersetze.

Bei Reptilienhaltern ist der Einfluss von UV-Strahlung im Zusammenhang mit Missbildungen der Knochenstruktur schon lange ein Thema und wissenschaftlich auch belegt.Weshalb sollte also bei Fischen dieser Gedanke so abwägig sein?

Sicher hat Manuel recht mit seinem Einwand,dass viele Welse nachtaktiv sind und in tiefen Leben in die nur wenig Licht eindringt aber das trifft noch lange nicht bei allen zu.
Gerade zum Beispiel "Sandwelse",bei denen Skelettdeformationen auch immer wieder ein Thema sind,halten sich nicht selten an sonnendurchfluteten Stellen auf.

Aber auch viele angeblich Nachtaktive L-Welse werden in der Natur immer wieder mal an lichtdurchfluteten Stellen gesehen und huschen dort um Wurzeln oder Steine.
Wenn man nun bedenkt,dass oft nur eine relativ kurze Einwirkzeit von UV-Strahlung (UV-B) genügt damit der Körper Vitamin D produzieren kann,dann wird diese Lichttheorie doch wirklich interessant.
Tja...und wer sagt uns,dass Jungwelse von Arten die bevorzugt in grossen Tiefen und dunklen Bereichen leben in der Natur nicht ein anderes Verhalten als die Alttiere zeigen und vermehrt in beleuchteten Bereichen anzutreffen sind?
Vielleicht wäre ja das auch die Erklärung weshalb bei Arten wie z.B. dem L25 kaum Jungtiere eingeführt wurden,weil sie halt ganz woanderst sind als die grösseren...dies ist jedoch nur eine reine Spekulation meinerseits!

Und was die Eindringtiefe von Licht im Wasser anbelangt,ist die oft wesentlich grösser als angenommen und hängt vor allem stark von den Schwebstoffen ab.
In wirklich klarem Wasser wie dies z.B. in Klarwasserflüssen nicht selten der Fall ist,dringt z.B. blaues Licht bis 60 Meter tief ein.
Da die Eindringtiefe primär von der Wellenlänge abhängig ist und Licht mit einer geringeren Wellenlänge wie eben z.B. das Blaue (ca.450nm) tiefer eindringt als Licht mit einer grösseren Wellenlänge,müsste doch das UV-B Licht ebenfalls sehr tief eindringen (ca 300nm).
Oder täusche ich mich da?

Von UV-A Strahlung (ca 350nm) wird jedenfalls behauptet,dass sie unter optimalen Verhältnissen soger bis 100 Meter messbar sein kann.

Naja,ich bin zwar kein Lichtspezialist aber unter diesen Aspekten,zumal ich mich nicht täusche,ist die Theorie vom Zusammenhang Deformationen und UV-Licht sicher eine gründlichere Betrachtung wert.



Gruss
Däni

Line 18.03.2010 09:17

Hallo Däni

Interessante Theorie mit den Jungwelsen und interessantes Beitrag!

Gelegentlich wird ja erwähnt, dass beispielsweise Zebrajungen im jungen Alter gerne Grünzeug fressen. Da müssten sie ja in Lichtzonen anzutreffen sein? Um überhaupt Grünzeug zu finden? Eben Zebras leiden ja viel unter Mopsköpfigkeit.

Mit meiner eher bescheidenes Wissen über die Biotope - wundere ich mich, dass viele Welse so hervorragend getarnt sind - wären sie bloss und immer nur tief, dunkeln und nur Nachts anzutreffen. Sie sind ja bestens getarnt für starke Lichtspiele im Wasser. L18, L14, L114, L124/75 zB. Sind wohl aber auch alle eher Tagaktivere Welse.
Natürlich gibt es ja aber auch einfarbiger und dunklere Arten.

Viele Grüsse
Line

inspector 18.03.2010 09:39

Hallo Line,

nicht nur die jungen Zebras fressen gerne Grünzeug. Auch meine Alttiere kommen für eine Spirulinatablette sofort aus ihren Verstecken. Deformationen des Skeletts sind z.Bsp. auch bei Vogelzüchtern immer wieder ein Problem. Oftmals wird das nur auf zu wenig Calzium im Futter geschoben - aber auch hier spielt das Licht erwiesenermaßen die entsprechende Rolle. Extra dafür wurden entsprechende "Birdlamps" entwickelt...genau wie bei den Reptilien. Warum sollte das bei Fischen so viel anders sein? Vielleicht benötigen sie die UV-Strahlung nicht in dem Maß wie andere Lebewesen - dass sie diese für eine Vitamin-D Produktion benötigen dafür besteht für mich persönlich kein Zweifel.

LG Elke

Cattleya 18.03.2010 09:51

Salü
ein par Denkanstösse

wiso habe ich bei nur 8w Raumlicht, bei L46 öfters bei L114 aber nur 2:350 Mopse ? Bei anderen Null.

wie kommen L46 die bekanntlich in einem Fluss leben der ziemlich "undurchsichtig" und auf 4-12 m tiefe leben an ihr Tageslicht ?

lg Udo

Pike 18.03.2010 10:15

Hi Udo

Zitat:

Zitat von Cattleya (Beitrag 184606)
wiso habe ich bei nur 8w Raumlicht, bei L46 öfters bei L114 aber nur 2:350 Mopse ? Bei anderen Null.

Weil vermutlich der Bedarf an Vitamin D bzw UV-B unterschiedlich ist.
Sei das auf Grund des Stoffwechsels,der Wachstumsgeschindigkeit oder halt anderen schwer ersichtlichen Faktoren.
Dies würde auch erklären weshalb gewisse Arten vermehrt zu Skelettdeformationen neigen als andere.

Zitat:

Zitat von Cattleya (Beitrag 184606)
wie kommen L46 die bekanntlich in einem Fluss leben der ziemlich "undurchsichtig" und auf 4-12 m tiefe leben an ihr Tageslicht ?

Weil eben die Jungtiere evtl doch öfters mal in lichtdurchfluteten Zonen anzutreffen sind als vermutet.
Erwachsene Tiere können sich vermutlich den Aufenthalt in lichtarmen Zonen schon allein wegen des deutlich geringeren Bedarfs an Vitamin D problemlos erlauben als Jungtiere deren Skelett sich noch in der Entwicklung befindet.
Und viel UV-Licht brauchts ja auch nicht.

Das sind zumindest meine Vermutungen im Bezug auf deine Fragen aber eben,die Betonung liegt auf "Vermutung"!

Gruss
Däni

Cattleya 18.03.2010 10:21

Salü Däni
danke für Info,
Doch Klärungsbedarf herscht nun noch bei..
Zitat:

Weil eben die Jungtiere evtl doch öfters mal in lichtdurchfluteten Zonen anzutreffen sind als vermutet
es gibt aber Züchter, die erwänten, das schon Larfen Mopse sind.
Das würde ja heissen, dass die Elterntiere den Mangel bereits hatten.
lg Udo

inspector 18.03.2010 10:46

Hallo Udo,

ich bin zwar kein Biologe - aber es besteht ja ein Zusammenhang zwischen der Verwertung von für den Skelettaufbau benötigtem Calzium und Vitamin D-Mangel. Ohne ausreichend Vitamin D kann das Calzium nicht verwertet werden. Stellen also die Elterntiere nicht genügend Calzium für den Organismus der Jungtiere zur Verfügung (die Bedarfe werden dann evtl. sogar aus dem Skelett des Elterntiers gedeckt) kommen geschädigte Jungtiere zur Welt. So ist das bei Vögeln oder Reptilien - warum sollten sich Fische da so gravierend unterscheiden? Das erklärt auch, warum die Jungtiere bereits als Larve im Ei geschädigt sind - sie hatten nicht genügend Calzium für den Skelettaufbau zur Verfügung. Das kann ich natürlich nicht für Fische beweisen bin weder Chemiker noch Biologe - aber bestimmte Gesetzmäßigkeiten treffen mit Sicherheit auf alle Lebewesen zu.

LG Elke


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