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Mahlzeit!

Durch eine anstehende Novellierung des Bundesartenschutzgesetzes
https://bundesrecht.juris.de/bartschv_2005/index.html

durch den Bundesrat zur Angleichung an internationale Gesetze gibt es einige Änderungen, die leider auch uns Aquarianer betreffen.

In Anlage 2 (zu § 2 Abs. 3 Nr. 2) wird künftig die Liste der Tier- und Pflanzenarten, die als gezüchtete Tiere oder künstlich vermehrte Pflanzen den Besitz- und Vermarktungsverboten des § 42 Abs. 2 des Naturschutzgesetzes sowie den Vorschriften der §§ 6, 7 und 12 unterliegen, radikal erweitert.

Gab es bisher bei den Wirbeltieren ein Zucht- und Haltungsverbot einzig und allein für Greifvogelbastarde, wird dieses Liste nun um ganze Tierklassen erweitert. Bei den Pflanzen werden ganz neue Bestimmungen gelten.

Von den Bestimmungen des neu aufgelegten Gesetzes werden nicht nur die gewerbliche Tier- und Pflanzenzucht (Züchtereien, Importeure, Groß- und Einzelhandel), sondern tatsächlich und vor allem auch Privatpersonen betroffen sein, im Speziellen die ganzen Kleinsäugetierzüchter, Reptilien-, Zierfisch- und Vogelhalter, als auch die unzähligen Hobbygärtner und Pflanzenfreunde.

Da es um ArtenSCHUTZ geht, ist hier natürlich die Arterhaltung und vor allem auch -reinhaltung ein wesentlicher Aspekt des neuen Gesetzes.
Um die "Zerstörung" reiner Arten durch wildes Kreuzen zu unterbinden, andererseits aber auch um Härten bei Tierhaltern/-züchtern, die betroffene Lebewesen heute noch halten, künftig zu vermeiden, wird die Bundesregierung einen Fond auflegen, dessen Mittel dafür verwendet werden, Prämien auszuzahlen für jedes tierische Individuum, das unter die Kriterien der o.a. Paragraphen fällt (Stichwort Besitz- und Vermarktungsverbot), das also aus dem Bestand des Halters verschwinden muss und das vor allem keine Nachkommen mehr produzieren darf.

Wie dies alles technisch über die Bühne gehen soll, steht allerdings noch ein wenig in den Sternen.
Sicher aber ist, dass bereits jetzt nahezu alle weltweit bekannten Arten, wissenschaftlich beschriebene als auch unbeschriebene, in der größten Gendatenbank der Welt (Genetic S@vings Inc.) erfasst und registriert sind, für ein Datenabgleich soll dann darauf zurückgegriffen werden.

Soweit ist das alles gut und schön, aber das würde voraussetzen, dass von jedem gemäß den o.a. Paragraphen in Frage stehenden Tier- und Pflänzchen ein Gentest gemacht werden müsste, der diesen Abgleich erst ermöglicht.

Nun, technisch kein Problem, bei Zierfischen könnte man z.B. ganz einfach einen Abstrich der Schleimhaut machen.
Bleibt nur zu hoffen, dass sie dazu bei unseren geliebten L-Welsen nicht gerade brasilianische Wattestäbchen nehmen, die könnten nämlich bereits vor dem Test mit L-Wels DNA kontaminiert sein, weil die Baumwolle in Amazonaswasser gereinigt wurde, was eine eindeutuge Identifikation mit anschließendem Abgleich unmöglich machen würde.

Während Ihr Euch hier in diesem Forum schon seit geraumer Zeit die Köpfe heiß redet um Hybriden, reine Arten, Arterhaltung, entsprechende Zuchtprogramme und Furz und Feuerstein, ist die Bundesregierung der Zeit voraus, und es wird in Bälde eine gesetzliche Regelung genau in dieser Hinsicht geben, die gewisse Sachen vorschreibt und andere unterbindet.
Und wer sich daran nicht hält, wird sich *strafbar* machen.

Also mal den Ball schön flach halten und abwarten, bitteschön, dann klärt sich das Meiste von alleine.

--Michael