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Karsten S. 14.02.2013 20:34

Zucht und Aufzucht von CW032
 
Hi,

Vorgeschichte
vor knapp 2 Jahren habe ich von Carsten Goll eine Gruppe adulte CW032 übernommen.
Letztes Jahr im Januar haben sie das erste Mal abgelaicht.
Diese Art scheint in der Aufzucht recht empfindlicher zu sein. Zeitbedingt konnte ich denen damals nicht meine volle Aufmerksamkeit widmen und habe die Brut versemmelt. Dann waren sie etwa ein Jahr lang mit CW021 im Becken, die ohne Pause eiern. Ob die CW032 in der Zeit abgelaicht haben, kann ich nicht sagen. Unter den ganzen CW021-NZ hat zumindest keiner überlebt.
Vor etwa einem Monat habe ich die CW021 in ein anderes Becken umgesiedelt, um es nochmal intensiver zu versuchen.

Zuchtansatz
Die Gruppe besteht aus 7 Tiere mit recht ausgeglichenem Geschlechterverhältnis. Das Becken ist völlig analog wie hier beschrieben: Erster Erfolg bei Corydoras bondi, Wasserwerte werden wohl auch sehr ähnlich sein. Nach 1-2 Wochen verstärkter Gabe von TK-Artemia haben die Weibchen deutlich angesetzt.



Daraufhin habe ich das Wasserwechselintervall erhöht und vorsichtshalber etwas mehr Javamoos ins Becken eingebracht. Die Temperatur im Becken beträgt 24 °C und nach den WW sinkt diese jeweils um 1-2 Grad.
Nochmal ca. eine Woche später habe ich dann die ersten Eier im Javamoos gefunden, leider waren es nur 8. Auch beim zweiten Mal waren es nicht mehr. Trotz täglichen Wechsel der Plastikschälchen und vollständigem Wasserwechsel mit Aquariumwasser sind bis zum Schlupf noch einige befruchtete Eier verpilzt und einige verspätet geschlüpft, was zu mißgebildeten Larven (gekrümmte Wirbelsäule) geführt hat. Bedingt durch eine mehrtägige Abwesenheit habe ich auch noch die restlichen Larven und Eier verloren.
Auf Anraten von Kim Kastberg habe ich die Temperatur im Aufzuchtbecken etwas höher auf 25 °C eingestellt.

Beim dritten Gelege habe ich nochmal intensiver auf maximale Hygiene geachtet und alle 9 Eier sind geschlüpft, davon waren wieder zwei zu spät dran. Die Eier und Larven sind recht groß und der Dottersack ist heute am dritten Tag immer noch deutlich sichtbar. Die Larven sind beunruhigeng phlegmatisch, aber offenbar soweit vollkommen gesund.
Gestern Abend habe ich dann auch das Ablaichen beobachten können. Im Vergleich zu anderen Arten geht es dabei doch sehr ruhig zu, kein wildes Verfolgungen und Bedrängen der Weibchen. Ein Weibchen hat dabei knapp 60 Eier gelegt und wiederum waren nur 10 davon befruchtet.


T-Stellung

So eine miese Befruchtungsrate hatte ich bei adulten Tieren bisher noch bei keiner Art. Offenbar haben sich die Schnecken bislang jeweils über die unbefruchteten Eier hergemacht, bevor ich die guten gefunden hatte.

Ich hoffe mal, dass ich wenigsten ein paar durchbekomme.
Wenn noch jemand Tipps haben sollte, nur zu...

Fortsetzung folgt.

Gruß,
Karsten

Micke77 17.02.2013 21:09

Hi Karsten

Schön sowas zu lesen. Vorallem von solch Tollen Corydoras. Helfen kann ich dir kaum, dazu fehlt mir die Grosse erfahrung. Drück dir aber trotzdem die Daumen das da was wird aus den paar Befruchteten Eier. Berichte weiter wenn sich was tut... ;)

Grüsse Michael

Micke77 31.03.2013 09:12

Hi

Und was machen sie? Ist was passiert in der zwischenzeit?

Grüsse Michael

Dieter Ott 12.04.2013 20:44

Befruchtung
 
Hallo,

ich würde versuche, vorsichtig Lebendfutter mit einzubauen.

Gruß
Dieter

t195 29.12.2013 23:19

Hallo Karsten,

wie ist es dir mit den CW032 in der Zwischenzeit ergangen?
Haben Deine Fische wieder eine Eiablage gehabt?
Wie ist es Dir mit der Aufzucht ergangen?

Gruß Thomas

Karsten S. 30.12.2013 00:14

Hallo Thomas,

in diesem Frühjahr haben sie noch einige Male abgelaicht und die Befruchtungsraten wurden zunehmend besser aber mehr als 50% waren es nie.

Mit nochmal deutlich höheren Temperaturen (28-29 Grad) bei der Aufzucht haben sie sich dann zwar besser entwickelt, d.h. sie waren einige Tage deutlich vitaler und der Dottersack hat auch mehr oder weniger normal abgenommen. Aber nach einigen Tagen wurden die Larven wieder phlegmatisch und sind nach und nach einfach "eingeschlafen".
Die Larven sahen äußerlich vollkommen in Ordnung aus; perfekte Barteln und Flossen, keine Verpilzungen o.ä. und auch sonst nichts zu sehen. Aber sie haben sich nicht mehr bewegt und auch keine Artemia-Nauplien gefressen.
Ich habe noch nie etwas vergleichbares erlebt und habe keine blassen Schimmer, woran es liegen könnte.
Eigentlich gilt die Art als recht einfach...

Seitdem habe ich es nicht mehr intensiv versucht, ev. mache ich im Frühjahr nochmal einen Versuch.

Gruß,
Karsten

t195 30.12.2013 07:45

Hallo Karsten,

danke für Deine Informationen.
Ich habe ja auch, seit Mai, eine kleine Gruppe. Seit Mitte Dezember laichen die Tiere bei mir auch immer wieder ab. Die Befruchtungsrate ist bei meinen Tieren gut, aus ca. 70% der abgesammelten Eiern schlüpfen dann auch die Larven. Die weitere Entwicklung ist dann so wie Du es oben beschrieben hast.

Siehst Du einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung der Larven mit den Wasserparametern (pH leicht sauer)?

Gruß Thomas

zebrafreak 30.12.2013 09:31

Hallo Karsten und Thomas,
da Ihr bei der Aufzucht die selben Probleme habt würde ich fast behaupten das die Jungfische mit den Artemia nicht klar kommen bzw nicht vertragen oder verwerten können.
Habt ihr mal versuche ohne Artemia als Erstfutter gemacht?

Mfg Manuel

Karsten S. 30.12.2013 12:32

Hi Manuel,

sie konnten Artemia nicht verwerten, weil sie es gar nicht erst gefressen haben :p.
Die Larven hatten den Dottersack viel zu lange; das Problem fing bei mir also schon vor der Futteraufnahme an. Auch beim letzten Versuch war noch ein Rest Dottersack da. Die Nauplien hatte ich nur noch zugegeben in der Hoffnung, dass deren Bewegung sie dazu animiert, etwas zu fressen. Aber leider nein.

Ich halte Artemia generell für Cory-Nachwuchs mit großem Abstand für das beste Futter (wenn die Larven groß genug sind, die Nauplien zu fressen).
Ich habe bislang noch keine Art erlebt, die nicht Artemia-Nauplien gefressen hätte oder diese nicht verarbeiten konnte. Mit Artemia ist bei mir das Wachstum immer deutlich besser als mit anderem Futter.
Frisch geschlüpfte Artemia sollte zudem von der Zusammensetzung ähnlich zum Dottersack sein.

Mit Mikrowürmern habe ich hingegen schon gegenteiliges gehört und auch selber bei Parotocinclus cf. spilosoma eine ganze Brut verloren. Bei Fütterung mit Artemia hatte ich auch bei dieser Gattung den besten Erfolg.

Hast Du an eine bestimmte Alternative gedacht ?

@Thomas: ich hatte nach den ersten Gelegen mit sehr mieser Befruchtung das Wasser im Elternbecken leicht angesäuert (Erlenzäpfchen) und die Temperatur etwas erhöht. Die Befruchtungsrate wurde dann besser, wobei ich nicht sagen kann, ob die Änderungen dafür ursächlich waren.

Die genauen Wasserwerte im Aufzuchtbecken hatte ich dann nicht gemessen, aber die werden sicher minimal im sauren Bereich und eher weich (KH 4-6) gewesen sein.

Gruß,
Karsten

zebrafreak 30.12.2013 17:22

Ich habe vor kurzem bei mir einen Test gemacht auf den mich ein Züchterkollege von mir gebracht hat. Ich habe frisch geschlüpfte C.Sterbai und C.Caudimaculatus Larven in ein 40er Becken (mit 3mm Sandschicht) in dem ich zuvor ein bisschen Filtermaterial aus einem eingelaufenem Becken ausgedrückt habe gesetzt. Ich habe die ersten 14 Tage nichts zugefüttert und die sind echt schnell gewachsen. Vor allem hatten die Larven mit Dottersack schon Futter im Bauch wo ich sonst noch nie mit Füttern begonnen hätte. Ich nehme an das in dem Mulm so viele Kleinstlebewesen sind das das am Anfang vollkommen ausreicht. Ich hatte vor Jahren mal einen jungen C.Sterbai aus meinem verschlammten Aussenfilter geholt. Der muss als Larve eingesaugt worden sein und war viel größer als die Tiere deren Eier ich abgesammelt hatte und mit Artemia angefüttert habe.
Vielleicht brauchen eure Larven auch erst gewisse Bakterien der Altfische im Magen/Darm.
So etwas habe ich von Sturisoma Larven gehört die im sterilem Becken sterben wie die Fliegen und im vermulmten Becken gut durchkommen.

Ihr könnt das ja beim nächsten mal mit ein paar Larven ausprobieren und mal schauen ob es besser funktioniert.

Gruß Manuel


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