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Rohga 05.09.2011 20:56

Leitwert
 
Hallo miteinander :)

Ich habe eine Frage bzgl. des Leitwerts.
Ganz ehrlich habe ich es noch nicht verstanden, wann ein Leitwert gut oder schlecht ist. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass ein niedriger LW gut sei bzw. ein hoher Leitwert schlecht. Liegt hier ein Trugschluss vor?

Z. Zt. setzte ich mich im Zusammenhang mit meinen Garnelen mit dem Thema auseinander. Mein Ausgangswasser ist Regenwasser. Dieses hat eine KH von 2, eine GH von 3 und einen LW unter 100.
Nun wollte ich die GH mit Preis Salz aufwerten. Dadurch habe ich eine GH von 4 und einen LW von 460.
Ist der höhere LW nun gut oder nicht?

Kann mir hier vielleicht jemand eine verständliche Erklärung geben:confused:
Freue mich auf eure Antworten.

Viele Grüße,
Eric

Alenquer 05.09.2011 21:10

Hallo Eric
Zitat:

Zitat von Rohga (Beitrag 206492)
Ich habe eine Frage bzgl. des Leitwerts.
einen LW unter 100.
Kann mir hier vielleicht jemand eine verständliche Erklärung geben


https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrischer_Leitwert

Rohga 05.09.2011 21:42

Danke Volker,

aber das ist für mich nicht verständlich. :confused:

Gruß,
Eric

fischfreund22 05.09.2011 22:24

Hi Eric,

ich dachte eigentlich Volker schreibt nur: "Wir messen die Leitfähigkeit" :D

Ich versuche dir das mal zu erklären wie ich mir das bisher erklärt habe.

Wir halten mit L-Welsen Weichwasserfische.

Siehe z.B. https://www.biotopaquarium.de/wasser...werteliste.htm

dort erkennst du recht schnell, dass die meisten Werte der Leitfähigkeit weit unter 200 sind. Daher würde ich mir aus dem alten BIO LK zusammenreimen, dass wir versuchen das ursprüngliche Wasser zu imitieren damit die Tiere auch bei uns laichen.
Daher reden hier viele von Betonwasser wenn Sie eine hohe GH und KH haben und dort eben auch die LF dadurch sehr hoch ist und dadurch oft keine Nachzuchten kommen.

Jetzt sollte man hier beachten das GH und KH als "Puffer" dienen und daher wohl PH GH KH (oder noch mehr / weniger) unter einer LF von 100, wenn man sich nich gut auskennt, Probleme machen können und das Becken kippen kann(oder sowas).

Dies muss dir aber jemand erklären der das richtig versteht. Ich weiss nur das es unter LF 100 zu Problemen kommen kann, warum, was sich dort alles ändert etc. habe ich auch bisher nicht ganz verstanden. Ich gehe wegen dieser Aussage von damals nur bis 150 runter und nicht tiefer.

Hoffe ich habe etwas helfen können.

Falls ich falsches geschrieben habe, kann man mich natürlich gerne korregieren. Ist leider mehr gefährliches halbwissen als richtiges Wissen.

Mfg

Nils

l.ö.l 05.09.2011 22:31

Hallo Eric,
der Leitwert bezeichnet wie gut ein Wasser Strom leiten kann(sehr vereinfacht). Desto mehr Salze(eigentl. Ionen) gelöst sind desto höher ist der Leitwert. Da die meisten Fische salzarmes Wasser bevorzugen ist ein niedriger Leitwert besser. Außerdem kann sich der Leitwert auch durch hinzugegebene Proteine erhöhen diese werden zu Nitrat abgebaut und das ist auch ein Salz(bzw. Ion). Genau genommen sind die Salze im Wasser gelöst zum Beispiel Kochsalz=NaCl dieses spaltet sich in Na+ und Cl- diese beiden IONEN können den elektrischen Strom besser leiten als das Wasser, dies erhöht den Leitwert. Säuren können dies auch.
HCL=H+ + Cl-.
Hoffe dies hilft dir weiter.
mfg Giuseppe

Thorwolf 05.09.2011 22:41

Hallo Giuseppe,
Soviel ich weiß, messen wir in unseren Wasser aber die Leitfähigkeit und nicht den Leitwert.
Sind zwei verschiedene Sachen.

Alenquer 05.09.2011 22:52

Nahmd

Zitat:

Zitat von l.ö.l (Beitrag 206504)
der Leitwert bezeichnet wie gut ein Wasser Strom leiten kann(sehr vereinfacht).
Hoffe dies hilft dir weiter.
mfg Giuseppe

Nein tut es nicht, da wir die elektrische Leitfähigkeit messen, kann man die Ursprungsfrage eigentlich nicht beantworten.

Leitwert und Leitfähigkeit sind 2 verschiedene Dinge.

Zitat:

Z. Zt. setzte ich mich im Zusammenhang mit meinen Garnelen mit dem Thema auseinander.
Inwieweit jetzt eine hohe oder niedrige Leitfähigkeit mit der Haltung von Garnelen negativ oder positiv ist, weiß ich nicht.
Da sollte man die Garnelenhalter fragen.

stephan_rlp 06.09.2011 06:16

Hallo,

dann schalte ich mich mal ein: Ich habe bisher schon diverse Tiger- und Bienengarnelen vermehrt, darunter auch sogenannte Hochzuchten.

Es kommt, wie bei unseren Welsen auch, darauf an aus welchen Gewässern die Tiere kommen. Bienen mögen es gerne etwas weicher, Tigergarnelen können gut mittelhartes Wasser ab und sämtliche Neocaridina-Arten (Red Fire, Sakura, Yellow Fire,...) kann man auch in absolut hartem Wasser halten.

Ich vermehre die etwas anspruchsvolleren Caridina-Arten bei etwa 300-400 µs. Das funktioniert recht gut und ich habe auch keine nennenswerten Ausfälle. Tendentiell funktioniert es mit einer niedrigeren Leitfähigkeit natürlich besser weil auch viele Garnelen aus äußerst weichen Gewässern stammen. Ich würde da allerdings bei etwa 200µs die Grenze setzen. Im Aquarium wird man es nie 100% die natürlichen Lebensraum nachzubilden und das führt bei einer geringen Leitfähigkeit (damit verbunden niedrige Härte und oftsmals niedriger PH-Wert) häufig dazu, dass die Tiere Häutungsschwierigkeiten erleiden.

Aber wie eingangs schon beschrieben: Es wäre gut zu wissen welche Art du halten und vermehren möchtest.

Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.

Gruß.
Stephan

KleinerWels 06.09.2011 06:53

Hallo Eric,

hier ein kleiner Hinweis zu verschiedenen Zwerggarnelen, bevor Du einen Aufwand betreibst der vielleicht gar nicht nötig ist:

Verschiedene Zwerggarnelen wie Red Bee, Black Bee, Red Crystal, Tigergarnelen, Blaue Tigergarnelen (alle Caridina cf. cantonenis Varianten) sind Weichwassergarnelen. Sie bevorzugen ein weiches Wasser bis maximal 12°DGH (optimal 5-6°), PH-Werte im leicht sauren Bereich (optimal 6-6,5) sowie kühlere Temperaturen (optimal um 22°-23°Celsius). Weichen die Wasserwerte zu stark davon ab erweisen sich diese Garnelen oft als sehr hinfällig.
Zwerggarnelen aus Sulawesi wie z.B. Caridina dennerli sind ebenfalls Weichwassergarnelen, die ein Wasser mit einer Gesamthärte bis 10°DGH bevorzugen jedoch sehr wärmebedürftig sind (optimal 27°-29°Celsius) und der PH- Wert sollte bei diesen Arten im alkalischen Bereich liegen (optimal 7,8-8,2). Bei Nichterfüllung dieser Parameter sterben diese Garnelen meist innerhalb kurzer Zeit.
Alle Zuchtformen von Neocaridina heteropoda, wie z.B. Red Cherry, Red Fire, Sakura, Gelbe Zwerggarnelen, Rili Garnelen kommen sehr gut mit mittelhartem bis hartem Wasser zurecht. Der Ph-Wert ist unerheblich und sie vertragen höhere Temperaturen bis 27°, allerdings stellen sie dann oft die Vermehrung ein.

Viele Grüße
Alfons

Kizim 06.09.2011 07:17

Hallo Eric,

um einer weiteren Diskussion über Leitwert/Leitfähigkeit aus dem Weg zu gehen, bezeichne ich das mal im folgenden als "Messwert". Wenn der Messwert steigt haben sich im Wasser Stoffe angesammelt, welche das sind kann man zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Aus diesem Grund gibt es auch keinen allgemeinen richtigen Messwert. Der Messwert hat aber sehr wohl einen Einfluss auf das Wohlbefinden von unseren Aquarienbewohnern. Grund hierfür ist der Druckunterschied zwischen Wasser und Tierkörper, bekannt als Osmose. Da jedes Tier einen unterschiedlichen spezifischen Innendruck besitzt, fühlt es sich am wohlsten, wenn recht wenig Druckunterschied zum Umgebungswasser vorliegt. Andernfalls würde es ertrinken oder verdursten, je nach Situation. Meistens ist das auch ein Grund, warum Laichgelege nichts werden-der Innendruck vom Ei passt nicht zum Wasser. Genau deshalb kann man auch keine Süsswasserfische im Meerwasser halten (Extrembeispiel). Es wäre also sinnvoll einen Messwert zu halten, der diesen Garnelen am angenehmsten ist.


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