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Micha 07.07.2012 21:14

Vorsicht: Unfruchtbarkeit der Welse ist möglich!
 
Hi Züchter, der eine oder andere hat vielleicht schon von Polyphosphaten gehört.
Diese Stoffe werden von manchen Trinkwasserversorgern verwendet.
Man sollte sich mal den Bericht durchlesen!

https://www.amazonas-alfeld.de/index...riumwasse1.pdf

- Eier werden nicht mehr befruchtet, da die Spermien abgetötet werden
- bis hin zur dauerhaften Unfruchtbarkeit der Fische
- Wachstumsbremse für Aquarienpflanzen
- starke Blaualgen-Förderung

Und das beste: keine Informationen von den Wasserversorgern über die Zugabe.
Da bleibt doch die Frage offen: Was ist mit unseren Welsen?


Das sagt die Trinkwasserverordnung:

https://www.aquariumcenter.de/analyse/analyse_tvo.html

Lachsfilet 07.07.2012 21:35

Puhh, da bin ich aber froh, dass ich mein Wasser mit Mischbettharz vollentsalze.

Fischray 08.07.2012 09:56

Hi

Das würde so manche Blaualgenexplosion erklären, von denen man
bei vielen Aquarianern hört.

Auch die total unterschiedlichen Angaben bei der Anzahl des Nachwuchses
kann diesen Grund haben.
Ich kenne da Züchterkollegen, die haben nachdem sie umgezogen sind,
bei ihren Zuchttieren nur noch winzige Gelegegrößen.
Es wäre ja noch egal, wenn man von 1000 Heros halt nur 80 bekommt,
die 80 muss man ja erst mal wieder loswerden.
Bei L 46 ist das schon wesentlich schlechter bei Gelegegrößen von 1 - 2 Jungtieren.

Ein gutes Beispiel ist da ein Welsspezi, der wegen der Wasserwerte (schön weich)
sein Haus gekauft hat. Das war tatsächlich so, jeder hat so seine Prioritäten.
Er züchtet nicht erst seit kurzem, sondern schon seit einigen Jahrzehnten
gezielt Harnischwelse. Selbst L 82 hatten bei ihm schon Gelege.
Er hat eine große Gruppe von L 333, die super aussehen. Schön kontrastreich in
schwarz-weiß. Von seinen Tieren habe ich auch Bilder in der DB.
Vorm Umzug hatte er Gelegegrößen von 40 - 50 Jungtieren.
Jetzt nach dem Umzug hat er Gelegegrößen, wie man sie von L 46 (5-15) kennt.

Auch beim Umzug hatte er enorme Ausfälle bei den Welsen.
Es lag nicht an der fehlenden Sorgfalt und Vorsicht.
Die Welse schienen einfach das Wasser nicht zu vertragen.

Vielleicht sollte man sich in einigen Regionen darüber Gedanken machen.
Wer bei seinen Nachzuchten regelmäßig Probleme hat, sollte
mal etwas über sein Wasser in Erfahrung bringen.

Gruß Ralf

Bensaeras 08.07.2012 22:45

Hi,

mir sind das zu viele „kanns“ im Spiel. In einem komplexen System (Aquarium) kann vieles, muss es aber nicht. Häufig wissen die Aquarianer ja selbst nie genau, woran etwas liegt oder warum es bei dem einen klappt und bei dem anderen nicht. Wer kennt das nicht, dass in ein und demselben Raum zwei Aquarien stehen, das eine macht nur Probleme und das andere ist ein Musteraquarium.

Die gemessenen Daten aus dem Artikel könnten empirisch quantitativ und qualitativ nicht hinreichend sein.

Versteht mich nicht falsch, ich bin ein sehr großer Freund von unbelastetem (naturbelassen kann ja je nach Quelle auch nicht so toll sein) Wasser und deswegen sollte man, wenn bestimmte Bedenken vorliegen, entsprechende Maßnahmen einleiten.
Ein Vollentsalzer mit Mischbettharz bringt meiner Ansicht nach auch keine absolute Sicherheit. Hier werden ja nur bestimmte Ionen getauscht. Z.B. Pestizide und Bakterien werden nicht zurückgehalten. Erstere entfernt man über Aktivkohle und letztere über feine Membrane, die die Bakterien nicht passieren können (Bakterien gibt’s ja in jedem Aquarium, es geht in der Wasseraufbereitung hauptsächlich um für den Menschen schädliche wie coli etc.).

Ralfs Beispiel des Hauskaufs verwundert mich auch sehr. Wenn ich viele tausend Euro für ein Haus ausgebe und ein wesentliches Kriterium des Hauskaufs das des vorhandenen Leitungswassers ist, dann wäre zumindest ich bereit ein paar hundert Euro für eine Wasseranalyse in einem Labor auszugeben – dann hätte ich wenigstens relative Sicherheit über die Wasserwerte/Belastungen.

Beispielhaft:
https://www.inlabo.de/
https://www.umweltanalyse-direkt.de/...lyse/index.php

Viele Grüße
Ben

Fischray 10.07.2012 17:52

Hi Ben

Zitat:

dann wäre zumindest ich bereit ein paar hundert Euro für eine Wasseranalyse in einem Labor auszugeben – dann hätte ich wenigstens relative Sicherheit über die Wasserwerte/Belastungen.

Es geht ja nicht ums Brunnenwasser.
Beim Leitungswasser gibt es ja gesetzliche Grenzwerte.
Die großen Unterschiede liegen da eigentlich in der Härte.
In einigen Regionen hat man hartes Wasser und andere haben weiches Wasser.
Für unsere Zwecke hätte man gerne weiches Wassser!

Dass es Probleme mit Polyphosphaten geben kann, müsste man erst mal wissen,
damit man dies als Kriterium ansieht.
Mit den normalen Tests stößt man da gar nicht erst drauf.

Ich würde als Kriterium für die Aquaristik Nitrat und Härte prüfen,
was anderes erwartet man ja nicht im Trinkwasser.
Bisher jedenfalls. Vielleicht kommen ja noch ein paar Leute auf die
Idee, Versuche zu diesem Thema zu machen.

Gruß Ralf

Bensaeras 10.07.2012 21:20

Hallo Ralf,

das ist zu einem Teil richtig. Allerdings gibt es viele Grenzwerte für unser Leitungswasser und die Unterschiede liegen nicht nur in der Härte. Auch sind die Grenzwerte für Menschen festgesetzt. Ein Fisch hat nur einen Bruchteil von der Masse eines menschlichen Körpers.

Stimmt schon, dass ein normaler Test nicht nach Polyphosphaten sucht, aber nach vielen anderen Substanzen wenn man es denn will. Als fortgeschrittener Aquarianer sollte man wissen, das nicht nur die Wasserhärte ein Kriterium für "gutes" Wasser ist.

Wie ich erwähnte, wenn ich relative Sicherheit haben möchte, dann mache ich einen etwas umfangreicheren Test und/oder nutze entsprechende Aufbereitungsanlagen. Das ist zumindest mein Verständnis von sich "um sein Hobby sorgen".

Viele Grüße
Ben

Baron Ätzmolch 10.07.2012 22:32

Mahlzeit!

Jede lebende Zelle enthält Polyphosphate.

Daraus folgt, dass alles, was ein Fisch an natürlichem Futter frisst, Polyphophate enthält.

Und da industriell hergestelltes Kunstfutter aus natürlichen Rohstoffen gemacht wird, enthält es folglich ebenso Phosphat, und das nicht zu knapp (locker 1% und mehr der Gesamtmasse).
Und Polyphophate werden als Zusatzstoff dem Trockenfutter extra beigemischt, als "stabilisiertes Vitamin C" (L-Ascorbyl-2-polyphosphat).

Warum ein Fisch durch geringe Polyphosphatzugaben aus dem Wasserwerk plötzlich infertil werden soll, und was weiß ich sonst noch alles, wo er im Alltag das Zeug doch sogar hemmungslos frisst, erschließt sich mir nicht ganz auf den ersten Blick.

Gerne höre ich dazu die hoffentlich wissenschaftlich fundierten Erkentnisse der Hobbyforscherabteilung.

--Michael

Blues-Ank 11.07.2012 00:33

Hi Michael!

Darf man aus deinem Post schlussfolgern, dass ausnahmslos alle Polyphosphate für Fische absolut unbedenklich sind, weil wir von einem oder mehreren Polyphosphaten wissen, dass sie unbedenklich sind?

ABER: Der Schluss, "Meine Fische sind unfruchtbar, ich hab Polyphosphate im Wasser, mehr Beweise brauch ich nicht!" ist auch nicht unbedingt "wissenschaftlich". Ich mein vielleicht ist ja genau der Stoff schuld, auf den nicht getestet wurde. Von Hormonen im Wasser die sogar schon die einheimische Fischfauna beeinträchtigen (in Puncto Fruchtbarkeit) wollen wir mal garnicht erst anfangen...

lg Ansgar


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